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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Hinsicht liefern wir uns einen ständigen Wettlauf. Mal liegen die Nokturni in Front, mal haben wir die Nase vorn.«
    Wie von selbst fiel mein Blick auf die Waffen, die nebeneinander aufgereiht an der Wand hingen. »Diese Freezer funktionieren hoffentlich besser als der Luzi-Scan?«
    Â»Keine Sorge, das tun sie«, erwiderte Pi etwas schmallippig. »Das neue Modell ist leider noch nicht serienreif. Dafür ist der Freezer 3.0 ziemlich robust.« Er blickte mich herausfordernd an. »Willst du vielleicht mal?« Ohne meine Antwort abzuwarten, nahm er einen von der Wand und drückte ihn mir in die Hand.
    Die schlagstockartige Waffe mit dem Pistolengriff war viel schwerer, als ich erwartet hatte, und so rutschte sie mir aus der Hand.
    Â»Vorsicht!«, schrie Pi mir entgegen, aber die Warnung kam zu spät: Als ich den Freezer aufzufangen versuchte, berührte ich aus Versehen den Abzug. Augenblicklich schoss ein dünner Energiestrahl aus dem Lauf und zischte auf das Schwimmbecken im Nebenraum zu. Das Wasser brodelte und Dampf stieg auf – und nur eine Sekunde später schwamm ein großer Eisklumpen im Becken.
    Â»D-D-Das gibt es doch nicht!«, stammelte ich fassunglos.
    Â»Das siehst du doch!« Mit spitzen Fingern nahm Pi mir die Waffe aus der Hand und hängte sie ganz vorsichtig zurück an den Haken. »Deshalb heißt der Freezer ja Freezer: weil er die dämonische Energie, die die Fantoms antreibt, einfriert. Und mit Wasser funktioniert das natürlich auch. Sogar weit besser, wie du gesehen hast!«
    Dann drückte er mir einen dunklen Ganzkörperanzug – einen Wingsuit, wie ich gleich darauf erfuhr – in die Hand und schickte mich in die Umkleide. Wahrscheinlich wollte er verhindern, dass ich noch weiteres Unheil anrichtete. Oder vielleicht sogar jemand verletzte!
    Bei diesem Gedanken wurde mir plötzlich klar, warum ich die Platzwunde von Lars Petzner nicht hatte schließen können. »Meine Heilkräfte wirken wohl ebenfalls nur in den Unwirklichen Weiten?«, fragte ich Pi, nachdem ich mich umgezogen hatte.
    Doch zu meiner Überraschung schüttelte er den Kopf. »Nein, Nele: Sie heilen nur Wunden oder Verletzungen, die aus dem Kampf zwischen den lichten und dunklen Mächten resultieren. Bei allen anderen versagen sie. Und das ist auch gut so«, sagte er mit einem leichten Lächeln. »Sonst würden schon bald ganze Scharen von Kranken und Verletzten zu dir pilgern!« Dann wurde er wieder ernst. »Aber jetzt lass uns endlich beginnen.«
    Die Übungsstunde geriet zu einer einzigen Katastrophe. Wider Erwarten schaffte ich es zwar tatsächlich auf das Zwei-Meter-Podest – was meine nicht übermäßig große Brust mächtig anschwellen ließ! Aber das blieb auch schon der einzige Erfolg des Abends. Obwohl Pi sich reichlich Mühe gab und mir haarklein erklärte, was ich anstellen musste, um mit Hilfe der breiten Segelbahnen des Wingsuits über das fünf Meter breite Becken zu schweben, gelangte ich nicht ein einziges Mal bis zum gegenüberliegenden, mit dicken Matten gepolsterten Rand. Ich kam erst gar nicht ins Gleiten, sondern stürzte jedes Mal schon unmittelbar nach dem Absprung wie ein Stein ins Wasser. Im Nu war nicht nur der Anzug, sondern auch ich selbst völlig durchnässt. Was weder ihm noch mir gut bekam: weil das nasse Suit nur mehr und mehr das Flugvermögen einer bleiernen Ente annahm und ich durch die ständigen Fehlschläge bald so frustriert war, dass ich rein gar nichts mehr auf die Reihe bekam.
    Endlich hatte Pi ein Einsehen und setzte der Quälerei ein Ende. »Nun ja«, seufzte er resigniert. »Wir sollten uns vielleicht lieber mit deinen anderen Fähigkeiten beschäftigen. Da hast du schließlich noch jede Menge zu lernen – und vielleicht geht das ja schneller.« Es war ihm allerdings anzusehen, dass er sich da absolut nicht sicher war.
    Leider blieb das nicht der einzige Reinfall des Abends. Auch mein Besuch bei Lars Petzner ging völlig in die Hose. Es war schon reichlich spät, als ich dort ankam, aber in der Wohnung brannte immer noch Licht. Auf mein Klingeln hin öffnete sein Vater die Tür. Als er erfuhr, dass ich Lars sprechen wollte, starrte er mich mit verkniffener Miene an.
    Â»Lars? Bist du sicher?«
    Â»Natürlich«, beharrte ich. »Sonst hätte ich es doch nicht gesagt!«
    Â»Wie du willst«, brummte er finster.

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