Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Besitz zu bringen.
    Die Weltgeister konnten sich das natürlich nicht bieten lassen. Deshalb befahlen sie den engelsgleichen Lichtschwingen, den Menschen zu Hilfe zu eilen und sie vor den Dunkelschwingen zu beschützen. Daraufhin entbrannte ein mächtiger Krieg zwischen den beiden Heeren, der mit einer vernichtenden Niederlage der Dunkelschwingen endete. Die Lichtschwingen untersagten ihnen strikt den Zugang zur Welt der Menschen und bannten einen großen Teil ihrer dämonischen Energie ins dicke Eis der Polkappen, auf dass sie dort für immer eingeschlossen bliebe und keinen Schaden mehr anrichten würde. Baalsebul aber, der sich ins Innere eines riesigen Meteoriten geflüchtet hatte, um dem Zorn seiner Bezwinger zu entgehen, stürzten die Lichtschwingen mitsamt seinem Versteck in die tiefsten Abgründe der Erde und verschlossen die Pforte der Finsternis mit einem mächtigen Siegel, das ihm das Betreten der Menschenwelt auf immer verwehren sollte. Die ihres streitlustigen Führers beraubten Dunkelschwingen aber zogen sich geschlagen auf ihren Heimatstern Arkanus in den Unwirklichen Weiten zurück.
    Ihrem Verlangen nach der Erde tat das jedoch keinen Abbruch. Aus Furcht vor den Lichtschwingen wagten sie allerdings keinen offenen Angriff mehr. Immer wieder mischten sich einzelne Dunkelschwingen heimlich unter die Menschen und zeugten Nachkommen mit ihnen, die ihnen dabei behilflich sein sollten, Baalsebul zu befreien und die Erde in ihre Gewalt zu bringen: die Fantome der Finsternis, die in menschlicher Gestalt daherkamen, um ihre Monsternatur zu tarnen. Was ihnen jedoch nur höchst unzulänglich gelangt. Sie offenbarten ihr wahres Wesen nämlich nicht nur ihresgleichen oder ihren Herrn und Gebietern, sondern auch dann, wenn sie ihren Zorn auf die Menschen und ihre Blut- und Mordgier nicht unterdrücken konnten – und das war fast regelmäßig der Fall.
    Â»Diese merkwürdigen Gestalten gestern Nacht«, unterbrach ich Malte, »waren also Fantome der Finsternis?«
    Â»Natürlich, Nele. Was denn sonst?«
    Â»Aber warum konnte ich ihr wahres Wesen erkennen?«
    Â»Weil sie es offensichtlich nicht abwarten konnten, dich in ihre Krallen zu bekommen«, erläuterte Malte. »Und weil du eine Illumini bist und deshalb nicht nur unserer Welt, sondern auch den Unwirklichen Weiten angehörst.«
    Â»Wir Illumini«, ergänzte Rena, »können unsere Feinde nämlich häufig schon dann erkennen, wenn sie noch als scheinbar völlig harmlose Menschen daherkommen.« Sie lächelte mir freundlich zu. »Allerdings bedarf es dazu einiger Übung.«
    Â»Ab–«, hob ich an, wurde aber sofort unterbrochen.
    Â»Bitte spar dir deine Fragen für später auf«, bat mich Malte. »Wie gesagt: Manchmal können selbst Norpel die Fantoms erkennen, ohne jedoch auch nur annähernd zu ahnen, welche schreckliche Gefahr von ihnen ausgeht. Zumal nicht wenige Menschen inzwischen dem Irrglauben unterliegen, diese Monster seien ihnen sogar freundlich gesinnt.«
    Â»Wie?« Ich konnte Malte nicht so recht folgen. »Wie meinen Sie das?«
    Â»Nur ein Beispiel, Nele: Neben den Blutgierern sind die Vampire mit die gefährlichsten Fantoms. Doch inzwischen ist ein Großteil der Jugendlichen, und insbesondere der Mädchen, fest davon überzeugt, dass es sich bei diesen Blutsaugern um durchaus angenehme Wesen mit guten Manieren handelt, die nicht nur zum leidenschaftlichen Lover, sondern sogar zum Ehemann taugen. Dass Vampire in Wahrheit blutrünstige Bestien sind, die den Befehlen der Dunkelschwingen blindlings gehorchen, ist darüber fast völlig in Vergessenheit geraten.«
    Erneut wollte ich einhaken, doch Malte ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen:
    Â»Zum Glück verfügen wir über Mittel, selbst diese Blutsauger zu erkennen und unschädlich zu machen, auch wenn das gar nicht so einfach ist. Am Ende aber ergeht es den Vampiren nicht anders als dem Rest der unheimlichen Brut. In der Stunde ihres Todes zeigen sie für einen Augenblick ihre wahre Monsternatur, bevor sie sich in nichts auflösen und in den Unwirklichen Weiten verwehen.«
    Ich zuckte überrascht zusammen. »Dann sind diese Fantoms also nicht unsterblich?«
    Â»Natürlich nicht«, mischte Rena sich ein. »Genauso wenig wie wir! Weil in ihren und unseren Adern nämlich ein großer Anteil menschliches Blut fließt – und der Tod

Weitere Kostenlose Bücher