Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder

Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder

Titel: Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
Vorwürfe erheben werden. Es könnte sein, daß es wieder zu einer Vernehmung vor dem Verfassungsausschuß und ähnlichem kommt. Vielleicht ist es aber auch die Regierung gewesen, die diesem Quatsch mit den Kurden ein Ende machen wollte.«
    »Und dann schicken sie gefechtsbereite Torpedos des Nachrichtendienstes direkt auf Säk los?«
    »Ja. Das kann doch sein. Aber ich meine, wir können doch nicht einfach deshalb an dieses Kurdengequatsche glauben, weil Hamilton und seine Kameraden Säk zusammenschlagen?«
    »Nein, das wäre kein Grund. Natürlich steckt irgendwas Politisches dahinter, was uns nichts angeht oder worum wir uns zumindest nicht kümmern müssen. Zurück zum Job. Wo stehen wir eigentlich?«
    »Nun, das weißt du selbst. Die Pistolenspur ist zu Ende. Wir haben sechzehn Pistolen des richtigen Typs hier in der Region angetroffen, und keiner der Eigentümer kann etwas mit diesem af Klintén zu tun gehabt haben. Und dann noch der Urin, ja, der Urin. Aber ich denke an etwas anderes, diese Geschichte mit den Buchstaben E und D.«
    »Ja? Das ist doch hoffentlich nirgends bekannt geworden?«
    »Nein, wir haben es zwar gehofft, aber so ist es nicht gekommen. Wie wäre es, wenn wir wenigstens ein paar Vermutungen anstellten?«
    »Du meinst, wir sollten zumindest herausfinden, was die Buchstaben bedeuten?«
    »Ja. Derjenige, der die Buchstaben eingeritzt hat, muß ja der Meinung gewesen sein, daß sie eine klare Bedeutung haben. Sieh mal, wenn man mit einem Messer ritzt, müssen es große Buchstaben sein, nicht wahr?«
    Rune Jansson zeigte seine verschiedenen Proben vor, und Kapitän Seebär nickte nachdenklich. Der Mörder hatte ja tatsächlich eine Mitteilung hinterlassen, deren Bedeutung sowohl für ihn als auch für das Opfer vollkommen klar gewesen sein mußte.
    »Nehmen wir mal an, du und ich hätten so etwas wie einen Eid geschworen…«, begann Kapitän Seebär zögernd.
    »Ja«, hakte Rune Jansson nach, »du und ich, wir haben einen Eid abgelegt, und du brichst ihn, und dafür will ich mich an dir rächen oder dich bestrafen. Es ist natürlich ein verflucht heiliger Eid, ein SS-Eid oder so was, und heißt vermutlich etwas anders als nur Eid. Er heißt… tja, wie nur?«
    »Pfadfindereid oder Siegfriedseid oder unser Eid oder dein Eid oder der Eid «, schlug Kapitän Seebär vor, dem gleichzeitig eine Idee kam. Er stand auf, ging um Rune Janssons Schreibtisch herum und wühlte eine Weile unter den Telefonbüchern, bis er fand, was er suchte, ein Verzeichnis der Postleitzahlen.
    »Es gibt nur einen Ort«, stellte er fest, nachdem er eine Zeitlang geblättert hatte, »einen einzigen Ort, der Ed heißt. Sieh selbst.«
    »668 00 Ed«, bestätigte Rune Jansson, als er das aufgeschlagene Postleitzahlenverzeichnis entgegennahm. »Es liegt irgendwo in Dalsland, nicht wahr?«
    »Ja, in der Nähe der norwegischen Grenze an der Straße nach Halden und Frederikstad.«
    Ein kurzer Blick, und beiden kam gleichzeitig die nächste I- dee. Rune Jansson holte einen Aktenordner mit Material, das vom Nachrichtendienst der Streitkräfte gekommen war und unter anderem die gesamte militärische Karriere des Opfers enthielt.
    »Jetzt wollen wir mal sehen«, sagte er hoffnungsvoll und blätterte schnell zu den vermutlich interessantesten Jahren, die mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenhingen. »1937 Hauptmann beim Generalstabskorps. Das muß wohl in Stockholm gewesen sein. Rittmeister bei den Norrland-Dragonern, und zwar 1940 beim K 4 in Umeå. 1941 Major beim Bohuslän-Regiment I 17.
    1944 Major in der Nachrichtenabteilung des Generalstabs in Stockholm. 1946 Oberstleutnant beim Skåne-Kavallerieregiment K 2. 1948 bis 1949 Tätigkeit beim Wehrbereitsstab in Kristianstad und so weiter. Teufel, daß wir nie mal ein bißchen Glück haben. Bohuslän ist Ed in Dalsland noch am nächsten. Das ist nicht gerade Bingo.«
    »Nein, aber was hat er 1944 bis 1946 beim Nachrichtendienst gemacht?«
    »Gute Frage, wie man so sagt.«
    »Können wir das Militär nicht bitten, das für uns herauszufinden?«
    Rune Jansson nahm erneut das Postleitzahlenverzeichnis in die Hand. Vielleicht war das Wort eine Abkürzung?
    Edarne, Edsbro, Edsbruk, Edsbyn, Edsele, Edsvalla, las er. Lauter Worte, die sich mit einem Messer nicht gerade leicht in eine Menschenbrust schneiden ließen.
    Aber wahrscheinlich würde kein Mensch auf die Idee kommen, beispielsweise EDSVALLA hineinzuritzen.
    Sie drehten und wendeten die Worte eine Zeitlang und versuchten mit Rune

Weitere Kostenlose Bücher