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Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder

Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder

Titel: Guillou, Jan - Coq Rouge 05 - Der ehrenwerte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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aber trotzdem keine Waffen tragen, wenn nicht einer unserer Leute dabei ist. Das würde ich euch empfehlen. Das löst außerdem ein weiteres Problem. Wenn ein Beamter des overvåking an eurer Operation teilnimmt, hat er formal, ich möchte das unterstreichen, formal das Kommando. Ich vermute aber, daß du die Pointe verstehst.«
    »Natürlich, ausgezeichnet. Wenn man uns schnappt, ist es eure Operation, was schon übel genug ist. Aber noch schlimmer wäre es, wenn es unsere Operation auf eurem Territorium wäre, dazu mit eurer Genehmigung.«
    »Exakt.«
    »Dann hoffe ich, du nimmst jemanden, der nicht allzu viele Streifen am Ärmel hat.«
    »Nein, aber ich haben einen frischgebackenen politietterforsker Hestenes, den du, wie ich glaube, schon kennengelernt hast.«
    »Ja, bei meinem letzten Besuch hier in Norwegen. Wir wollten damals im Vestlandet oder wo das war auf die Hirschjagd gehen. Schade, daß nichts daraus wurde.«
    »Nun, noch ist es nicht zu spät. Roar Hestenes wird also euer Begleiter. Natürlich untersteht er offiziell meinem Befehl. Aber in Wirklichkeit kann ich mir bei deiner Anwesenheit nichts anderes vorstellen, als daß das Ganze ziemlich glatt ablaufen wird. Wollen wir zu den rein praktischen Fragen übergehen?«
    Carl überlegte kurz, ob er die Angelegenheit jetzt schon zu Ende bringen sollte, was ihm durchaus möglich erschien, oder ob er noch einen Tag in Oslo bleiben sollte, was etwas mit Tessie anstatt mit der kommenden Operation zu tun hatte.
    Er war über sich selbst verblüfft, als er sich für Tessie entschied und ohne auch nur das kleinste Körnchen Wahrheit erklärte, er müsse sich kurz mit der Heimatbasis beraten. Es sei daher am praktischsten, wenn sie sich am nächsten Vormittag noch einmal treffen könnten, um die technischen Details durchzusprechen. Er verzögerte also eine Nachrichtenoperation in vollem Bewußtsein und aus ausschließlich privaten Motiven um vierundzwanzig Stunden.
    Er konnte sich offenbar auf eine Weise verhalten, wie er es sich noch vor ein paar Monaten nicht mal in seinen wildesten Phantasien hätte vorstellen können. Und das war leichtfertig. Doch er machte sich deswegen schon keine Gedanken mehr, als er sich ein paar hundert Meter von dem weißen Polizeihaus entfernt hatte und ein etwas unauffälligeres Abendessen mit Tessie als am Abend zuvor zu planen begann. Das Bristol war sicher ein gutes Lokal, zumindest für die aufdringlichsten Journalisten zu teuer. Ein altmodischer Speisesaal mit dunkler Einrichtung, schlechter Beleuchtung und mit Direktoren und amerikanischen Touristen als Publikum. Außerdem hatten sie dort eine für norwegische Verhältnisse außergewöhnliche Weinkarte.
    Er brauchte nur eine Viertelstunde, um am Hauptbahnhof vorbeizuspazieren und in die Karl Johans Gate einzubiegen. Als er am Storting vorbeikam, entdeckte er, daß dort unten vor dem Eingang seines Hotels etwas Ungewöhnliches vorging.
    Dort standen einige Autos mit Antennen auf dem Dach, doch es waren keine gewöhnlichen Antennen, auch keine militärischen, und überdies standen da mehrere Personen herum, die den Eindruck erweckten, als warteten sie auf etwas oder jemanden. Außerdem standen da noch mindestens drei bestens ausgerüstete Fotografen herum, so daß der Zusammenhang nicht schwer zu erraten war.
    Carl blieben kaum Alternativen. Früher oder später mußte er das Hotel doch betreten, schlimmstenfalls spät in der Nacht zusammen mit Tessie. Also gab es nur eine Möglichkeit.
    Er ging direkt auf den Hoteleingang zu und hielt nicht inne, als ihm Journalisten und Fotografen entgegenliefen und ihre motorgetriebenen Kameras in Gang setzten. Die ersten Fragen prasselten auf ihn ein.
    »Ich bin aus rein privaten Gründen in Oslo. Wenn ich nämlich in meiner Freizeit in Stockholm ausgehe, werde ich dauernd von Journalisten belästigt. Im übrigen kein Kommentar«, sagte er, während er auf seinen Zimmerschlüssel wartete. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging in einem letzten Schauer von Kamerablitzen zum Fahrstuhl.
    Im Fahrstuhl nach oben legte er sich die Taktik für den Abend zurecht. Tessie eine halbe Stunde vor ihm aus dem Haus. Er selbst würde dem Hotelpersonal gegenüber betonen, wie gern er immer im Hotel Nobel wohnen würde, wenn er in Norwegen sei. Vorausgesetzt, das Hotel wahre eine gewisse Diskretion, beispielsweise was seine Begleitung angehe. Er könnte bei geeigneten Gelegenheiten betonen, wie wohl er sich in diesem Hotel fühle. Vorausgesetzt, man

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