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Gut durch die Krebstherapie

Gut durch die Krebstherapie

Titel: Gut durch die Krebstherapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Beuth
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Müdigkeitssyndrom (Fatigue-Syndrom) versteht man eine übermäßige Erschöpfung, die nicht auf eine auslösende Belastung zurückzuführen ist. Das Phänomen tritt bei 60–90 % der Krebspatienten auf (meist verursacht durch die Therapie) und wird auch »krebsbedingtes Müdigkeits- oder Fatigue-Syndrom« genannt. Die Müdigkeit beeinträchtigt insbesondere die Arbeitsfähigkeit sowie das körperliche und emotionale Wohlbefinden. Typische Anzeichen für ein Müdigkeitssyndrom sind laut der Deutschen Fatigue Gesellschaft:
»Trotz ausreichender Schlafphasen fühlen sich die Betroffenen den ganzen Tag über abgeschlagen, schwach und benommen.
Schon geringe Anstrengungen, die zuvor mühelos bewältigt wurden, überfordern die Patienten.
Sowohl im Beruf als auch im privaten Umfeld kommt es zu einer deutlichen Abnahme von Aktivitäten.«
    Die Ursachen für das tumorbedingte Müdigkeitssyndrom sind noch nicht eindeutig bewiesen, diskutiert werden insbesondere psychische Auswirkungen der Krebserkrankung und Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie).
    TIPP
    Was tun bei Müdigkeit?
    Tipps der Deutschen Fatigue Gesellschaft
Teilen Sie Ihre Kräfte ein.
Bewerten Sie Ihre Ziele realistisch.
Sorgen Sie für erholsamen Schlaf.
Ernähren Sie sich bewusst.
Versuchen Sie, sich abzulenken.
Therapie
Bei Bedarf, Behandlung einer Anämie (siehe →  S. 52 ).
Psychoonkologische bzw. psychosoziale Betreuung mit Gesprächen, Anleitung zu kreativen Aktivitäten wie Malen, Musizieren, Lesen sowie Erlernen von Entspannungstechniken können therapeutisch hilfreich sein.
Anleitung zu körperlicher Aktivität (Sport). Empfehlenswert wäre ein mäßiges, aber regelmäßiges Ausdauertraining.
Ernährungsoptimierung mit häufigen kleinen, ausgewogenen Mahlzeiten. Bei Gewichtsverlust vermehrt hoch kalorische Nahrungsmittel essen. Auf ausreichende Trinkmenge achten.
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
    Empfehlenswert ist die klassische naturheilkundliche Trias: Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Ordnungstherapie (Gestalten des Lebensrhythmus einschließlich der seelischen Balance).
    TIPP
    Viel trinken
    Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge von ca. 2–3 Litern pro Tag! Ist die Flüssigkeitsaufnahme zu gering, dann wird »das Blut dicker« (= die Zellen des Blutes sind in weniger Flüssigkeit enthalten, dadurch wird es »dicker bzw. zähflüssiger«) und kann vom Herzen nur mit Anstrengung und nicht mehr optimal in den Körper gepumpt werden. U. a. wird das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt, was zur Müdigkeit beiträgt!
    Kolostrum-Extrakt ist als LacVital, LacRepar oder Repalac erhältlich und kann nicht nur bei Abwehrschwäche (siehe →  S. 19 ), sondern auch beim Müdigkeitssyndron sinnvoll sein. Studien mit Leistungssportlern belegen, dass durch die Einnahme von Kolostrum-Extrakt die Erholungszeiten nach intensivem Training bzw. Wettkämpfen deutlich reduziert werden können, d. h. die trainingsbedingte Erschöpfung wird gemildert. Die optimale Dosierung beträgt zweimal täglich 10 ml bzw. 2 Kapseln.
    Omega-3-Fettsäuren plus L-Carnitin: Derzeit wird in Studienform ein Gemisch der beiden Nahrungsergänzungsmittel Omega-3-Fettsäuren (EPA 400; Omega 3 Ultra), 2 g/Tag, und L-Carnitin (L-Carn-Trinklösung), 4 g/Tag ausgetestet. In Pilotuntersuchungen hat diese Medikation in Kombination mit einem Aufbausportprogramm (mäßiger, aber regelmäßiger Ausdauersport) ermutigende Ergebnisse gezeigt. Die Häufigkeit und Ausprägung des Müdigkeitssyndroms unter Krebsstandardtherapien (Chemo- und Strahlentherapie) konnte deutlich reduziert werden.
    INFO
Deutsche Fatigue Gesellschaft: →  www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de

Mundgeruch
    Patienten mit Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Raum oder Magen-Darm-Trakt sowie in Leber oder Niere leiden häufig unter Mundgeruch. Aber auch Krebstherapien (z. B. Chemo-, Strahlen-, Antihormontherapien) können zu unangenehmem Atem führen. Dies liegt insbesondere an der zellwachstumshemmenden Auswirkung der Behandlungen auf Schleimhautzellen, die vermehrt absterben (und Geruchsentwicklung hervorrufen) und einen Nährboden für Mikroorganismen (u. a. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten) bilden. Insbesondere Bakterien und Pilze sind in der Lage, Gase freizusetzen, die dann den Mundgeruch hervorrufen.
Therapie
    Falls eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung vorliegt, muss diese natürlich behandelt werden. Gegen den Mundgeruch hilft eine sorgfältige Mundhygiene, u. a.: nach jeder Mahlzeit Zähne

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