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Gut und richtig leben mit dem inneren Schweinehund

Gut und richtig leben mit dem inneren Schweinehund

Titel: Gut und richtig leben mit dem inneren Schweinehund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco von Muenchhausen
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Teamgeist trainieren … also in vielen Aspekten neue Erfahrungen mit sich selber machen und dabei persönlich wachsen und reifen.
    5. Argument: Tugend steigert das Selbstwertgefühl
    Diesen Effekt können Sie in jeder Fußgängerzone beobachten. Schauen Sie einmal, wie sich der Ausdruck derjenigen verändert, die einem Bedürftigen oder einem Straßenmusiker etwas spenden: Sie lächeln, und wenn sie weitergehen, scheinen sie ein paar Zentimeter gewachsen zu sein. Vielleicht kennen sie diese Nachwirkung auch von sich selbst.
    »Schon gut«, sagt der innere Schweinehund. »Doch alle diese Beispiele variieren die Tugend der Hilfsbereitschaft.« Was ist denn nun mit den anderen Tugenden: Ehrlichkeit? Ordnung? Tapferkeit? Eine Steigerung des Selbstwertgefühls stellt sich schon allein deshalb ein, weil das Sich-Durchringen zu einer Tugend eine Verhaltensänderung erfordert. Wer es schafft, aus einem alten Trott |138| herauszutreten und über seinen eigenen Schatten zu springen, schafft immer etwas Großartiges. Ganz gleich, um welche Tugend es sich konkret handelt. Ja, in der Tat könnte man sagen: Letztlich ist es wohl »egal«, an welcher Tugend man konkret an sich selbst arbeitet – der Profit tritt in jedem Fall ein (was schließlich auch schon wieder »schweinehundfreundlich« ist).
Tugend macht groß.
    Schließlich gilt das Gleiche wie für das Thema Erfolg. Der Effekt ist umso größer, je weniger Sie sich direkt darauf konzentrieren. Henry David Thoreau hat einmal gesagt: »Sei nicht zu moralisch, du könntest dich dadurch um ein gut Teil Leben betrügen. Ziele über die Moral hinaus. Sei nicht einfach gut, sei gut für etwas !«

|139| Stellen Sie Ihre eigenen Spielregeln auf
    Ihr innerer Schweinehund und Sie haben nun erfahren, was hinter einzelnen Tugenden steckt und warum es sich lohnt, gut und richtig zu leben – ganz allgemein. Doch lassen Sie uns etwas genauer hinschauen, denn jetzt geht es um Sie und um Ihr individuelles Leben. Welche Tugenden sind eigentlich für Sie persönlich wichtig? Welche Tugenden stellen Sie niemals infrage? Bei welchen anderen Tugenden drücken Sie dagegen mal ein Auge zu und lassen Ihrem Schweinehund hin und wieder die Freiheit, sprichwörtlich auch mal »die Sau rauszulassen«? Nachfolgend finden Sie eine umfangreiche Liste mit möglichen Tugenden. Sie ist alphabetisch geordnet – das heißt, Kardinaltugenden und Sekundärtugenden stehen nebeneinander. Außerdem liegen einige Begriffe inhaltlich so nahe beieinander, dass es zu Überschneidungen kommt. Das ist beabsichtigt, denn so können Sie das wählen, was Ihrem persönlichen Sprachgebrauch am nächsten kommt. Sie haben anschließend die Möglichkeit zu einer oder mehreren Selbsteinschätzungen. So können Sie sich über Ihre momentanen Wertvorstellungen etwas klarer werden:
     
Welche Tugenden sind Ihnen wichtig – und warum?
Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihren Lebensbereichen?
Wie stimmt Ihr Selbstbild mit dem überein, was andere von Ihnen denken?
Welche Tugenden sind es, die Sie bei anderen bewundern?
Wie möchten Sie letztlich gerne sein?

    |143| 1. Die Tugenden Ihrer Eltern
    Versetzen Sie sich bitte kurz zurück in Ihre Kindheit. Stellen Sie sich vor, wie Sie Ihre Eltern erlebt haben. Welche Werte hatten bei Ihnen zu Hause eine große Bedeutung? Wie hat sich dies im täglichen Leben gezeigt?
    Gehen Sie dann bitte die Liste der Tugenden durch und überlegen Sie sich bei jedem Stichwort, ob diese Tugend in Ihrem Elternhaus »sehr wichtig« war, ob Sie nur »wichtig« war oder vielleicht sogar »unwichtig«. Ihre Bewertung können Sie direkt in die Liste eintragen – oder kopieren Sie die Liste in mehrfacher Ausführung, damit Sie sie mehrmals nutzen können.
    Dann können Sie sich auf die Tugenden konzentrieren, die Sie als »sehr wichtig« eingestuft haben. Schreiben Sie diese Tugenden auf kleine Notizzettel (selbstklebende »Post its« eignen sich besonders gut). Legen (beziehungsweise kleben) Sie diese Zettel jetzt so untereinander, dass sich eine hierarchische Reihenfolge ergibt. Ganz oben steht die allerwichtigste Tugend, am unteren Ende diejenige, der die geringste Bedeutung zukam. Sie können sich dabei auf zehn Punkte beschränken.
    Es wird nicht ganz leicht sein, tatsächlich eine Hierarchie zu bilden. Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass zum Beispiel »Dankbarkeit« auf der gleichen Stufe stand wie »Höflichkeit«. Versuchen Sie bitte dennoch, auch in solchen Zweifelsfällen eine Entscheidung zu

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