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gute freunde - boese freunde

gute freunde - boese freunde

Titel: gute freunde - boese freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Reichart
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Sportfreunde Stiller |194| befreundet. Naja, die werden sie jetzt deswegen nicht näher kennenlernen, das sind halt die Communityfreunde, die man nie zu Gesicht bekommt, aber ich finde es gut, dass man sieht, welche Musik die selber gut finden. Aber noch eine vierte Community für mich? Dann komme ich zu gar nichts mehr. Bevor man sich also festlegt, sollte man erst einmal viele Communities kennenlernen. Manche sind einfach nur zur Pflege von Freundschaften da. Bei anderen hast du den Eindruck: Wow, da sind ja Leute, die interessieren sich für das Gleiche wie ich! Da tauscht man sich dann aus und erfährt eine Menge zum Thema.

    Bei SchülerVZ und Facebook sind eigentlich die meisten aus unserer Klasse. Da muss man heutzutage mitmachen, sonst sieht es so aus, als hätte man keine Freunde. Meine Cousine aus München sagt, dass dort die Lokalisten ganz groß sind. In Köln dagegen sind, wie mir ein Kumpel erzählte, die meisten Jugendlichen bei wer-kennt-wen. Irgendwie sind die wohl alle ähnlich. Man hat sein Profil, seine Freunde, Gruppen, kann Fotos und so hochladen. Da geht’s eigentlich hauptsächlich darum zu zeigen, wer man ist und was man kann und tut.

    Meine Münchner Cousine hat mir erzählt, dass sie seit einiger Zeit bei vimeo. com ihre selbst gemachten Trickfilme ins Netz stellt. Das ist so ähnlich wie YouTube, aber die Qualität ist dort besser, und es treiben sich nicht so viele komische Typen da rum. Sie kriegt da jede Menge Kommentare und ist mit anderen Filmemachern befreundet, aber das ist irgendwie anders als bei SchülerVZ. Sie heißt dort einfach nur PixelWorX. Der Fokus liegt gar nicht auf ihr als Person, sondern eher auf den Filmen, die sie gemacht hat. Und so gibt es eben viele interessante Communities, bei denen man eine Menge dazulernen kann.

    |195| Die Trickfilmcommunity wäre auch was für unseren Kunstunterricht. Ich würde super gerne Lego-Trickfilme machen. Zum Beispiel würde ich die Starwars-Saga völlig neu inszenieren, mit mir als Luke Skywalker und einer riesigen Lichtschwerter-Show. Die Bilder, die wir sonst malen und die dann im Schaukasten vor dem Lehrerzimmer hängen, interessiert doch eigentlich keine alte Socke. Mit Filmen, die im Netz ausgestellt werden, könnte die ganze Welt sehen, was wir gemacht haben und Filmprofis könnten uns sagen, was sie davon halten.

    Aber jetzt kommt der Haken: Man darf nicht einfach irgendwas, was man über Google findet, für sein eigenes Produkt benutzen. In Communities, die so eine starke Verbreitung haben, könnte das schnell rauskommen. Zum Beispiel darf man Filme nicht mit irgendeinem Song der Lieblingsgruppe unterlegen. Auf gar keinen Fall! Die meisten Sachen sind urheberrechtlich geschützt. Das kann dann richtig teuer werden, wenn da einer dahinterkommt und zur Kasse bittet. Aber es gibt eben auch Fotos, Musik und Clips, die man unter bestimmten Bedingungen benutzen kann. Auf www.CreativeCommons.org findet man solche Produkte, zum Beispiel, wenn man Musik für seinen Film braucht oder Fotos, um sein Profil zu verschönern. In der Regel muss man dann einfach nur den Namen der Musiker, Fotografen oder Filmemacher nennen. Das ist auch ok. Das wäre für mich heute auf jeden Fall Bestandteil des Unterrichts.
    |196| Ich Laura (14). Mein Thema: Es kommt auf die (Profil-)Einstellung an

    Gibt es etwas Langweiligeres als Excel-Tabellen? Die Formeln kann ich mir sowieso nicht merken. ITG – was für ein Fach! Informationstechnische Grundbildung – schlimmer als Mathematik. Dabei hatte ich mich echt darauf gefreut. Mal richtig in die Tasten hauen zu können. Und dann: Tastaturkurs – sicher und schnell tippen lernen. Bis ich von meinem 3-Finger -Sytem wieder unten war! Und dann Nägel schneiden – kein klick-klick mehr. Dabei war gerade das Geräusch endgeil. Und könnten wir mal irgendeine Tabelle machen, die was bringt? Sagte unsere Lehrerin: Macht doch mal eine Tabelle mit eurem Taschengeld. Dann wisst ihr wenigstens, was ihr ausgegeben habt. He, was geht es die denn an, wie viele Zigarettenpäckchen ich kaufe! Und am Ende erfahren das meine Eltern.

    Also Excel könnte auch Spaß machen, dachte ich mir. Zum Beispiel lässt sich das Programm als Hilfe zur Entscheidungsfindung in wichtigen Lebenslagen gebrauchen: Denis finde ich süß, Lasse hat so schöne Augen, Tarzan ist der Chef, wenn es um Beachvolleyball geht, wow – was hat der für Arme! Tim ist ein Herzensbrecher. Tom küsst wahnsinnig gut. Also, die Excel-Tabelle hätte den

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