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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Eiscreme in den Kühlschrank.
    „Ach ja. Holst du sie bitte rein?“ Ich nahm den Eisbecher wieder heraus und entfernte den Deckel, während Sam die Blumen holte. Ich schaute zu, wie er sie in eine Vase stellte, und dabei löffelte ich die kalte dunkle Köstlichkeit direkt aus dem Becher in meinen Mund.
    „Möchtest du von dem Eis etwas abhaben?“, fragte ich.
    „Nein, das ist alles für dich. Aber mich würde interessieren, wie ausgerechnet du dich an Giftsumach verbrannt hast.“
    „Das war eine Strafe des Schicksals, weil ich mich den ganzen Sommer lang über die Touristen lustig gemacht habe.“ Ich setzte mich vorsichtig an den Küchentresen. „Hm, dieses Eis ist so lecker, darin könnte ich baden.“
    „Und wie ist es nun genau passiert?“ Sam ließ einfach nicht locker. Er nahm sich ein Bier und setzte sich zu mir.
    „Das kann ich dir nicht verraten.“
    „Komm schon.“
    „Nein.“
    „Bitte.“
    „Niemals.“
    „Tja, dann“, meinte er grinsend, „muss ich wohl auf meine Polizeiausbildung zurückgreifen und Vermutungen anstellen. Jemand hat dir Blumen gebracht, und ich nehme mal an, das war Joe. Vielleicht als Entschuldigung? Du. Joe. Giftsumach. Die Vermutung liegt nahe, dass ihr zwei es draußen im Freien getrieben habt. Millie, Millie.“ Er schüttelt tadelnd den Kopf.
    „Du irrst dich“, log ich, den Mund voll Eis. „Die Blumen stammen von den dankbaren Eltern eines Kindes, das sich verlaufen hatte und das ich heute gerettet habe. Dummerweise lief es durch Giftsumach. Die Polizei hatte einen dringenden Einsatz im Donut Shack, deshalb musste ich deren Arbeit machen.“
    „Träum weiter. Pass nächstes Mal besser auf, wo du dich herumwälzt.“

23. KAPITEL
    W ie ich es Danny versprochen hatte, besuchte ich ein Baseballspiel.
    Die Spuren des Giftsumachs waren verschwunden, bis auf einige helle Hautstellen, die man mit bloßem Auge nicht erkennen konnte. An einem wunderschönen sonnigen Abend fuhren Katie und ich mit ihren beiden Söhnen zur Highschool, um uns ein Spiel meines Neffen anzusehen. Wir saßen auf der Zuschauertribüne, während Corey und Mike unten im Sand spielten, wo Tripod auf Joes Anweisung lag. Sein Hund war sehr gut erzogen, wedelte brav mit dem Schwanz, wenn man ihn ansprach, wartete geduldig auf sein Herrchen. Vielleicht konnte Joe mir noch ein paar Tipps geben, wie ich Digger abgewöhnen konnte, Schienbeine zu bespringen.
    Obwohl ich einen Dad hatte, der jeden Spieler in jeder Sportart aufzählen konnte, und einen Schwager, der um ein Haar selbst Profisportler geworden wäre, hatte ich im Grunde nicht wirklich viel übrig für Sport. Ich fürchte, es war schlicht und ergreifend zu viel des Guten gewesen, denn meine ganze Kindheit hindurch drehte sich jedes Wochenende um irgendeine Sportveranstaltung, entweder im Fernsehen oder live. Trotzdem war ich jetzt gespannt, weil es um Danny ging. Und natürlich war da auch noch mein Freund, der in seinem Blubeard’s-Bait-and-Tackle-Trikot einfach fantastisch aussah.
    Joe und Danny spielten in derselben Mannschaft, Joe als Werfer, Danny als Shortstop, beides sehr wichtige Positionen, wie Katie mir erklärte. Ihr Zwillingsbruder Trevor spielte ebenfalls im selben Team, auf der rechten Seite, also war klar, für wen wir waren. Armer Sam, denn er spielte First Base im anderen Team, Sleet’s Hardware. Meine Eltern waren auch da. Die konnten ihn ja anfeuern. Was sie natürlich nicht tun würden, weil ihr einziger Enkel für Bluebeard’s spielte …
    Katie und ich unterhielten uns die ganze Zeit und achteten nicht besonders auf den Spielverlauf. Wir applaudierten, wenn es die anderen Zuschauer taten. Es war, wie gesagt, ein herrlicher Abend, mit einer angenehmen Brise, die die Insekten vertrieb, und es war schön, Danny spielen zu sehen. Anscheinend fand nicht nur ich das, denn es erhob sich jedes Mal begeistertes Gemurmel, wenn er lief. Unter den Zuschauern befanden sich sehr viele Mädchen von der Highschool, von denen einige nur wegen Danny gekommen waren, der sich ziemlich schnell von „süß“ in „sehr gut aussehend“ verwandelt hatte. Ansonsten waren auch viele Sommerurlauber da.
    Das Spiel war langweilig, nicht nur nach meinen Maßstäben. Nur ein oder zwei Spieler schafften es bis zur Base. Sam traf einen Flugball und wurde von Katies Bruder abgefangen. Danny war bei seinem ersten Einsatz gleich „aus“, und Joe kam nicht über First Base hinaus. Für den Spaß beim Zuschauen sorgten lediglich die Posen der

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