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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Bein.
    Danny trat aus der Batter’s Box, dem für den Schlagmann markierten Bereich, und klopfte mit dem Schläger gegen seine Schuhkappen. Dann streckte er die Arme nach hinten und betrat wieder das Schlagmal. Seine Schultern waren angespannt, seine Miene völlig ausdruckslos. Der Pitcher schüttelte den Kopf, als der Fänger ihm das erste Zeichen gab, dann nickte er. Mir wurde ganz flau vor Aufregung.
    Der Werfer feuerte den Ball, Danny holte voll aus, zack! Der Ball stieg hinauf in den blauen Himmel, immer höher und höher. Als er endlich wieder landete, umrundete Danny bereits Second Base, während Katies Bruder dabei war, einen Homerun zu vollenden. Der Außenfeldspieler war noch nicht einmal in der Nähe des Balls. Die Menge jubelte vor Begeisterung, meine Eltern sprangen auf und ab, die Highschool-Mädchen kreischten. Ich stand reglos da und verfolgte voller Bewunderung Dannys Homerun und den darauffolgenden Jubel seiner Mitspieler. Ein Grand Slam! Mein Neffe hatte gerade einen Grand Slam geschafft!
    Ich sah zu Sam, der in seinen Fängerhandschuh applaudierte und zur Tribüne schaute. Unsere Blicke trafen sich. Dann löste Danny sich aus dem Pulk seiner Mitspieler und lief zu seinem Dad. Sam schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn. Ich war gerührt.
    Joe kam zu mir, während ich die rührende Szene zwischen Vater und Sohn verfolgte. „Tolles Spiel, was?“
    Ich nahm mich zusammen. „Und wie.“
    „Kommst du noch mit ins Barnacle?“, fragte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Es war Tradition, dass das siegreiche Team der unterlegenen Mannschaft einen ausgab.
    „Ich helfe Katie erst noch, die Jungs ins Bett zu bringen“, erklärte ich. Katie war schon dabei, die Matchboxautos ihrer beiden Söhne einzusammeln. „Ich komme nach.“
    „Okay.“ Joe gab mir einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns dort.“ Er gab Tripod ein Zeichen, der aufsprang und ihm zum Parkplatz folgte.
    Ich kletterte über die Tribünenbegrenzung und ging zu meinem Neffen, der sich aufgeregt mit meinen Eltern unterhielt.
    „Tante Millie! Das war nicht schlecht, oder?“
    „Es war fantastisch! Ich war so stolz auf dich, dass ich vor Freude fast umgekippt wäre.“
    Er umarmte mich. Neben ihm kam ich mir sehr klein vor. Er musste inzwischen über einen Meter achtzig sein. Sam gesellte sich zu unserem kleinen Kreis.
    „Kommst du mit ins Barnacle?“, fragte Danny seinen Dad mit noch immer glänzenden Augen.
    „Darauf kannst du wetten“, antwortete Sam. „Du schuldest mir eine Cola.“
    „Hal!“, rief mein Vater unseren Nachbarn zu. „Hast du gesehen, wie mein Enkel diesen Ball geschlagen hat?“
    „Wie ein Profi, Danny!“, rief Hal zurück. Meine Eltern verabschiedeten sich, und Danny lief zurück zu seinen Mitspielern.
    „Ich kann es nicht fassen“, schwärmte Sam. „Mein Sohn hat einen Grand Slam geschlagen und das Spiel entschieden.“
    „Das muss einer der schönsten Moment in deinem Leben gewesen sein“, sagte ich und drückte ihn.
    „Ja, ich glaube, da hast du recht. Ach, und danke, dass du mich angefeuert hast.“
    „Gern geschehen, schließlich war ich schon immer dein größter Fan.“
    Sam lachte und legte mir den Arm um die Schultern.
    „Weißt du noch, wie du früher zu meinen Footballspielen gekommen bist? Du hast dagesessen und die ganze Zeit ein Buch gelesen, aber hinterher hast du mir gesagt, wie gut ich war.“
    „Ich habe das Spiel verfolgt“, versicherte ich ihm. „Jedes Mal wenn du den Ball hattest, habe ich zugesehen.“ Das stimmte, ich erschien zu den Spielen, denn erstens ging meine Schwester mit ihm und zweitens war sie Captain der Cheerleader. Irgendwie fand ich es immer aufregend, wenn Sam mit dem Ball übers Feld rannte oder einen Pass warf.
    Er schlug nach einem Moskito. „Zu schade, dass Trish nicht da war.“
    Ich musterte ihn. „Du wünschst dir wirklich, meine Schwester wäre hier gewesen?“
    „Ja, aber doch nur, um den großen Augenblick ihres Sohnes mitzuerleben“, schränkte er ein.
    „Danny könnte sie nachher anrufen oder jetzt gleich, bevor ihr ins Barnacle fahrt.“
    „Gute Idee.“
    „Übrigens, Carol wartet auf dich“, erinnerte ich ihn.
    Sam erschrak. „Verdammt, das hätte ich fast vergessen. Wir sehen uns später, ja?“
    „Mit Sicherheit.“
    Ich half Katie, das restliche Spielzeug ihrer Jungs einzusammeln, und hob Mikey auf den Arm. Er schmiegte sein klebriges kleines Gesicht an meinen Hals, und ich küsste sein seidiges Haar. „Fertig fürs

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