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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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wohnen?“, wollte Sam von mir wissen, während er sich die Hände über der Küchenspüle wusch.
    „Es macht Spaß. Ich hatte noch nie ein Haus. Ist wirklich schön.“
    „Das freut mich für dich, Mädchen.“ Er legte mir brüderlich den Arm um die Schultern.
    Wir setzten uns an den Küchentisch, wo Danny sich bereits ein Sandwich genommen und Dreiviertel davon mit einem Bissen verschlungen hatte. „Mir gefallen diese kleinen Griffe“, sagte er und zeigte auf die Küchenschränke.
    „Die waren Katies Idee.“ Zu Sam gewandt fügte ich erneut hinzu: „Sie versteht sich wirklich auf Inneneinrichtung.“
    „Das hast du schon gesagt“, stellte Sam fest.
    Danny war mit seinem Brot fertig – dabei hatte ich noch nicht einmal abgebissen. „Hast du noch mehr?“, fragte er. „Ich hab noch solchen Hunger.“
    „Danny“, ermahnte sein Vater ihn. „Benimm dich nicht wie ein Wilder.“
    „Es ist doch nur Tante Millie“, verteidigte er sich.
    Das stimmte, es war nur die selbstlose Tante Millie, die ihr Sandwich zu ihrem geliebten Neffen hinüberschob.
    „Ist schon in Ordnung“, sagte ich und schaute zu, wie Danny mein Mittagessen verschlang. „Ich bin eigentlich nicht hungrig. Du weißt ja, wie das ist, so unmittelbar nach dem Joggen.“
    Sams Mundwinkel zuckten. Ich nahm meinen Mut zusammen und beschloss, offen über Katie zu sprechen. Es wurde Zeit, dass Sam sich mit der Scheidung abfand. Und Katie brauchte dringend einen vernünftigen Mann. „Hättest du Lust, irgendwann mal mit mir und Katie auszugehen?“, schlug ich daher vor.
    „Klar doch! Die ist heiß!“, meldete sich Danny, der Bengel, zu Wort.
    „Du warst nicht gemeint, Junior“, wandte ich mich an ihn und kniff ihn, ganz die Tante, in die Wange. „Ich meine deinen alten Vater.“
    „Warum nicht“, sagte Sam und nahm sich sein Sandwich.
    Treffer! „Großartig. Ich rufe dich an und gebe dir den Termin durch.“
    Kurz darauf brachen die beiden auf, nachdem ich mich noch einmal bei ihnen bedankt hatte. Aber offenbar waren sie immer noch hungrig, denn als sie in den Pick-up stiegen, hörte ich Sam sagen: „Keine Sorge, wir halten bei Box Lunch an und bestellen uns ein richtiges Sandwich.“ Daraufhin kratzte ich mir mit dem ausgestreckten Mittelfinger die Nase, und Sam fuhr grinsend rückwärts von meiner Auffahrt. Sein Lächeln machte mich froh, denn ich hatte ihn schon lange nicht mehr fröhlich gesehen. Und er verdiente es, glücklich zu werden, nachdem, was Trish ihm angetan hatte.
    Ohne meine Schwester war es ganz anders, mit Sam und Danny zusammen zu sein. Ich kannte Sam zwar schon fast mein ganzes Leben, aber er hatte eben Trish gehört, und die teilte nicht. Ich erinnerte mich an eine Gelegenheit, als ich während des Studiums an Thanksgiving nach Hause kam und wir alle im Haus meiner Eltern auf das Festessen warteten. Im Fernsehen lief Football, es war ein klassischer amerikanischer Familienabend. Danny spielte Schach mit meinem Dad, während sie gleichzeitig das Spiel im Fernsehen verfolgten. Mom und Trish waren in der Küche beschäftigt, wo man sie plappern und lachen hörte. Alle waren glücklich und zufrieden. Sam fragte mich nach meinem Studium, und wir sprachen über meine Seminare und das Leben auf dem Campus, bis ich bemerkte, wie Trish mir von der Küchentür aus feindselige Blicke zuwarf.
    „Sam“, rief sie zuckersüß und setzte so rasch ein anderes Gesicht auf, wie nur meine Schwester es konnte. „Würdest du bitte mal mit nach oben kommen?“
    Zwanzig Minuten später waren die beiden wieder unten, und Sams entspannter, seliger Miene entnahm ich, dass meine Schwester ihn ins Bett gezerrt hatte – nur um zu beweisen, dass sie hier die Wichtige, Interessante und Schöne war und Sams Aufmerksamkeit nur ihr zu gelten hatte, niemandem sonst, sei es auch noch so harmlos.
    Heute lagen die Dinge anders, und dank Trish und ihrem neuen Kerl aus New Jersey war Sam Single. Genau wie Katie. Amor wartete auf sie, obwohl keiner von beiden es bisher ahnte.

7. KAPITEL
    F ür den nächsten Teil meines Plans wandte ich mich wieder an Curtis und Mitch.
    Die Quälerei der vergangenen zwei Monate hatte sich ausgezahlt, ich passte endlich wieder in Kleidergröße achtunddreißig, was mich verdammt freute. Zuletzt hatte ich mit zwölf so wenig gewogen. Es wurde Zeit, mir von Mitch und Curtis bei der Suche nach einer neuen Garderobe helfen zu lassen.
    In einem Moment des Wahns hatte ich kurz mit der Idee gespielt, meine Mom und Trish zu

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