Gute liegt so nah...
in der sogar ich vor vielen Jahren gespielt hatte, und es gab eine Männerliga. Katies Brüder spielten, Joe spielte, Sam ebenso, sogar mein Dad hatte früher gespielt und sich aus dem Sport mit einer Zeremonie verabschiedet, die denen im Profi-Stadion Fenway Park in Boston in nichts nachstand. Als Danny im letzten Winter siebzehn geworden war, hatte er sich qualifiziert, wobei es natürlich half, dass er in der Schulauswahl schon Baseball gespielt hatte. Da mein Neffe und das Objekt meiner Begierde spielten, würde ich mir genug Spiele ansehen können.
Genervt stellte ich fest, dass schon wieder Schweigen herrschte. Sprich mit ihr, du Idiot, forderte ich Sam im Geiste auf, aber natürlich gehorchte er nicht.
„Ich habe schon lange kein Spiel mehr gesehen“, verkündete ich. „Katie, wir müssen unbedingt mal wieder hingehen. Wann spielst du, Sam?“
„Ah, wir … wir fangen in einigen Wochen an“, murmelte er und zupfte weiter.
„Klasse!“ Ich hoffte, ihn mit meinem begeisterten Ausruf aufzuwecken, damit ich nicht doch noch der Versuchung erlag, ihm gegen das Schienbein zu treten. Ich flehte ihn in Gedanken an, endlich ein bisschen aus sich herauszukommen, und anscheinend hörte er mich diesmal.
„Wie geht es denn deinen beiden Jungs?“, wandte er sich an Katie und stellte die Bierflasche in sichere Entfernung.
„Gut, danke.“
Ich knirschte mit den Zähnen und warf ihr einen Blick zu.
„Was ist denn?“, fragte sie.
„Was machen die Jungs? Erzähl Sam doch von ihnen. Er sieht dich nicht jeden Tag, so wie mich.“
„Äh, hm, mal sehen. Also Millie hatte sie vor ein paar Tagen über Nacht bei sich, und das hat ihnen riesigen Spaß gemacht. Die beiden sind ganz verrückt nach Millies Hund, und jetzt wollen sie natürlich auch einen. Außerdem sind sie im Leseprogramm der Bibliothek, Corey jedenfalls.“
„Tatsächlich? Was liest er denn gerade?“, wollte Sam wissen. Siehst du? , hätte ich am liebsten zu ihr gesagt. Siehst du, wie interessiert er ist? Was für ein guter Familienvater er sein würde?
„Er liebt ‚Das magische Baumhaus‘. Ich lese ihm Harry Potter vor, das gefällt ihm auch. Mike mag fast alles, aber besonders Tiergeschichten.“
„Das ist großartig. ‚Das magische Baumhaus‘ ist für Sechsjährige sehr gut geeignet“, meinte Sam. „Ich vermisse diese Zeiten. Damals kam Trish immer mit einem ganzen Stapel Bücher aus der Bibliothek, die wir Danny jeden Abend vorlasen …“ Plötzlich bekam Sam wieder diesen wehmütigen Gesichts aus druck, und dies mal gab ich dem Im puls, ihm gegen das Schienbein zu treten, einfach nach. Er zuckte zusammen und sah mich verblüfft an – was weitaus besser war als dieser Märtyrerblick.
„Mensch, es ist toll, wenn Kinder lesen!“, platzte es idiotischerweise aus mir heraus.
„Sam, erinnerst du dich noch daran, wie wir dich letzte Woche im Supermarkt getroffen haben?“, fragte Katie und begann damit endlich so etwas wie eine Unterhaltung. „Mikey wollte wissen, ob er und sein Bruder wohl mal in deinem Streifenwagen mitfahren dürfen. Ich habe ihnen gesagt, dass es wahrscheinlich verboten ist, ich aber trotzdem fragen würde.“
Sam grinste, wodurch sich attraktive Lachfältchen um seine Augen bildeten. „Na, für deine Jungs könnte ich eine Fahrt um den Block machen.“
Erleichtert nahm ich zur Kenntnis, dass der Ball rollte. Schon bald würde ich mein Brautjungfernkleid für die Hochzeit der beiden aussuchen …
Wir gaben unsere Bestellungen auf, und während wir aufs Essen warteten, unterhielt ich Sam und Katie mit Geschichten aus der Klinik. „Ich hatte elf Fälle von Verbrennungen durch Giftsumach in zwei Tagen“, berichtete ich. „Elf! Fünf von denen musste ich Steroide verschreiben, weil der Ausschlag so schlimm war. Ich finde, wir sollten große Schilder auf den Brücken zum Cape aufhängen, mit einem Bild vom Giftsumach und ‚Nicht berühren‘ in riesigen Buchstaben. Ehrlich, ist der so schwer zu erkennen? Und warum müssen die Leute sich gleich hineinwerfen?“
Mein Publikum lachte, dann brachte Sue uns das Essen, und wir machten uns darüber her. Sam hatte sich ein „Männeressen“ bestellt, wie Katie das nannte – Sachen, die Frauen normalerweise nicht anrührten: eine riesige Schale Miesmuscheln, Venusmuscheln und Jakobsmuscheln, komplett mit Schale, auf einem Berg Nudeln mit Knoblauch und Olivenöl.
Katie und ich hatten uns für die Gourmet-Pizzas entschieden, für die das Barnacle berühmt war.
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