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Gute liegt so nah...

Gute liegt so nah...

Titel: Gute liegt so nah... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Higgins
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Eltern. Außerdem war da noch eine blonde Frau, die ich nicht kannte, und Ethel, Sams obszön fluchende, kettenrauchende Partnerin. Sarah, Dannys Freundin, war ebenfalls da. Oh, und Janette, meine beste Freundin aus meiner Zeit als Assistenzärztin war den ganzen Weg von Boston hierhergekommen, zusammen mit ihrem langjährigen Freund Zach. Chris vom Barnacle war ebenso da wie Curtis und Mitch. Hurra!
    Und Sam.
    Er richtete meine Überraschungsparty zu meinem dreißigsten Geburtstag in seinem Haus aus, und zwar einen Tag, nachdem ich ihn übel angefahren hatte.
    Das Lied endete, und alle applaudierten und freuten sich mit mir, ich war umgeben von Leuten, die mich drückten, die kicherten und durcheinanderredeten.
    „Da haben wir dich aber überrascht, was?“, rief Danny triumphierend.
    Joe kam zu mir und gab mir einen dicken Kuss auf den Mund. „Herzlichen Glückwunsch!“
    Ich drückte seine Hand. „Joe … ich bin völlig von den Socken. Da habt ihr euch was einfallen lassen.“ Ich musste mir die Tränen der Rührung aus den Augen wischen.
    „Du hast wirklich nichts geahnt?“, fragte meine Mom und umarmte mich.
    „Absolut nicht … mein Geburtstag ist erst Ende nächster Woche.“
    Mein Dad kam zu mir mit einer Dose Coors Light in der Hand. „Herzlichen Glückwunsch, Süße.“ Er drückte mich und hob mich hoch, sodass mir fast die Luft wegblieb. „Nancy, unsere kleine Tochter ist dreißig!“, wandte er sich mit seiner dröhnenden Stimme an meine Mom.
    „Oh Daddy“, keuchte ich glücklich. Mir klingelten die Ohren.
    Er stellte mich wieder hin und küsste mich geräuschvoll auf die Wange. „Ich habe ein kleines Geschenk für dich!“
    „Nicht jetzt, Howard“, sagte meine Mom. Die beiden machten Platz für Sam, der mir ebenfalls einen Kuss auf die Wange gab.
    „Herzlichen Glückwunsch“, meinte er ein wenig verlegen.
    „Oh Sam, können wir uns kurz allein unterhalten?“ Ich zog ihn aus dem Flur ins Badezimmer und ließ Joe mit meinen Eltern stehen (die beiden wussten wohl schon, dass Joe und ich zusammen waren, oder würden es bald erfahren). Ich schaltete das Licht ein und schloss die Tür.
    „Sam, es tut mir schrecklich leid“, sagte ich.
    „Nein, mir tut es leid. Ich hätte nichts sagen sollen.“
    „Ich war gemein zu dir, und deshalb fühle ich mich mies.“ „Musst du nicht. Du hattest recht, ich bin wohl zu weit gegangen.“
    „Nein, du hast nur einen Nerv getroffen“, gab ich zu. „Verstehe ich.“ Er zuckte die Schultern.
    „Vertragen wir uns wieder?“ Der Lärm der Gäste und der Stereoanlage drang nur gedämpft zu uns herein, aber doch so, dass ich lauter sprechen musste.
    „Na klar“, erwiderte Sam und lächelte.
    „Diese Party ist unglaublich. Vielen Dank.“
    Er kniff mich zärtlich ins Kinn. „Eigentlich war es Katies Idee und die deiner Mom. Ich habe nur mein Haus zur Verfügung gestellt.“
    „Für mich hat noch nie jemand eine Überraschungsparty veranstaltet.“
    „Dann geh lieber raus und genieße sie.“ Seine Miene wurde ernst. „Millie …“
    „Ja?“
    „All diese Dinge wegen Joe und dir, von denen du dachtest … ich habe dich nie so gesehen. Ich finde, Joe ist ein echter Glückspilz, und ich hoffe, er hat dich verdient. Okay?“
    Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Okay. Und noch mal: Es tut mir leid. Du weißt, wie gern ich dich habe.“
    „Ich dich auch, Kleines.“
    Plötzlich schien es mir um uns herum ziemlich still zu sein, während wir uns ansahen. Nur wenige Zentimeter trennten uns in dem kleinen Bad voneinander. Sams Augen waren heute rauchblau, und seine Lippen leicht geteilt, als wollte er etwas sagen. Für einen Moment hielt ich den Atem an, aber dann änderte er offenbar seine Meinung. Er griff hinter sich und öffnete die Tür. „Nach dir, Geburtstagskind.“
    Die seltsame Anspannung verflog, und die Gäste stürmten auf mich ein, noch immer ganz begeistert über die gelungene Überraschung. Sam drückte mir ein kaltes Corona in die Hand, und ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    „Wie läuft es so bei Ihnen?“, erkundigte Dr. Whitaker sich und musterte mich durch seine Hornbrille.
    „Sehr gut“, antwortete ich. „Vielen Dank, dass Sie gekommen sind.“
    „Gern geschehen. Aber ich finde, Sie sollten mich jetzt George nennen, meinen Sie nicht?“, fragte er mit der freundlichen Miene, mit der er auch das Vertrauen seiner Patienten gewann. „Ich freue mich jedenfalls schon darauf, in diesem Herbst über unsere

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