Gute liegt so nah...
Partnerschaft zu sprechen.“
Am liebsten hätte ich laut „Hurra!“ geschrien. Stattdessen riss ich mich zusammen und entgegnete ruhig: „Ich auch.“
„Ausgezeichnet. Genießen Sie Ihre Party, meine Liebe.“
Auf Sams Küchentresen drängelten sich Dutzende Schüsseln mit Lasagne, grünem Salat, Pasta und Hummersuppe, so cremig und himmlisch rosa, dass sie glatt aus dem Barnacle hätte stammen können, außerdem Chicken Wings und ein herrlicher weißer Kuchen mit Erdbeeren, den meine Mutter gebacken haben musste.
Ich ging ins Wohnzimmer, wo sich der Großteil der Gäste aufhielt. Etliche waren auch draußen auf Sams riesiger Veranda, und ich gönnte mir einen Augenblick, das alles auf mich wirken zu lassen, all diese großartigen Menschen, die extra für mich eine Überraschungsparty organisiert hatten. Ich war immer noch ganz gerührt.
Plötzlich ging die Haustür auf. „Wo ist meine kleine Schwester?“, rief eine unverwechselbare Stimme. „Verdammt, Avery, wir sind zu spät!“
Ah, Trish, die Königin des großen Auftritts, da stand sie nun in einem schwarzen ärmellosen Strickkleid, das nur knapp ihren Hintern bedeckte und ihre langen gebräunten Beine zeigte. Klobige Diamantohrringe schmückten ihre Ohrläppchen, und die Haare glänzten wie die Schwingen einer Krähe. Meine Gäste verstummten, was Trish sehr wohl einkalkuliert hatte.
„Hallo Trish“, begrüßte ich sie mutig.
„Millie!“, kreischte sie und marschierte auf ihren hochhackigen Riemchenpumps auf mich zu. „Tut mir schrecklich leid, dass wir zu spät kommen. Aber was soll’s, herzlichen Glückwunsch. Und hallo, alle zusammen.“
Die liebende ältere Schwester war eine neue Rolle, aber ich reagierte nicht darauf, sondern ließ mich von ihr umarmen. „Nett, dass du gekommen bist.“
„Avery“, sagte Trish laut und drehte sich zu dem Mann hinter ihr um. „Dies ist meine kleine Schwester Millie, von der ich dir schon so viel erzählt habe.“
Die einzige, die du hast, dachte ich. Bis jetzt kannte ich den Mann, für den sie Sam verlassen hatte, noch nicht. Ein nichtssagend aussehender Typ trat vor und streckte mir die Hand hin.
„Avery Smith“, stellte er sich vor.
Das war der Kerl, für den Trish Sam fallen gelassen hatte? Der war so vollkommen gewöhnlich, dass es schon langweilig war – mittelgroß, mittlere Statur, mittelmäßiges Gesicht, mittleres Alter. Das einzig Bemerkenswerte an ihm war seine Kleidung, denn er trug ein limonengrünes Poloshirt und dazu eine Baumwollhose in hellem Pink.
„Hallo“, sagte ich, verzichtete jedoch darauf, ihm die Hand zu schütteln. Das konnte ich einfach nicht, jedenfalls nicht in Sams Haus. „Hübsche Hose.“
Er machte ein verwirrtes Gesicht. Ich grinste.
„Sam!“, fuhr Trish mit ihrer fröhlichen Exfrau-Tour fort. „Das sieht ja alles großartig aus! Wie geht es dir?“
„Schön, dich zu sehen“, erwiderte er und ließ sich von ihr pflichtschuldig auf die Wange küssen, damit sie Avery und allen Anwesenden demonstrieren konnte, dass es zwischen ihnen kein böses Blut gab.
„Und wo steckt Danny? Oh, hallo, mein Liebling.“ Zumindest jetzt, beim Anblick ihres Sohnes, machte Trish einen aufrichtigen Eindruck. „Du meine Güte, du bist ja schon wieder gewachsen. Und siehst so gut aus, genau wie dein Dad.“
Sam schaute woanders hin, ich verdrehte die Augen. Er warf mir einen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf, dann nickte er Avery zur Begrüßung mit ausdrucksloser Miene zu.
Ich fühlte mich unbehaglich, denn offenbar war dies die erste Begegnung zwischen ihm und Avery, der nun etwas sagte, worauf Sam zur Küche deutete. Er sah dem Mann hinterher, als der das Wohnzimmer verließ. Sam ließ sich keine Gefühlsregung anmerken, aber ich wurde wütend. Wie konnte Trish nur ihren Liebhaber in ihr früheres Zuhause mitbringen? Konnte sie sich nicht vorstellen, wie Sam sich dabei fühlte? Sie musste doch wissen, dass er sich anständig verhalten würde. Was sie gerade weidlich ausnutzte.
Ich verbot mir im Stillen, sie zu verurteilen. Sam und Trish waren ein Mysterium, das ich nicht verstand. Abgesehen davon besaß ich keinerlei Erfahrung in puncto Ehe und Scheidung, wie Sam ganz richtig angemerkt hatte. Trish schüttelte Dr. Whitaker die Hand, gab Jill einen Kuss auf die Wange und umarmte unsere Eltern, wobei sie irgendetwas Bewunderndes über das Outfit unserer Mom von sich gab. Sie wirkte fröhlich und entspannt und schien sich ganz wie zu Hause zu fühlen, trotz
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