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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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konnte. Und wo.
    Das Wo war nicht weiter schwierig.
    Das Problem war das Wie.
    Das Schrillen des Telefons riss ihn aus seiner Versunkenheit. Blinzelnd schaute er sich um und stellte erstaunt fest, dass sich Kim und Kyle in den Sesseln am anderen Ende des Raums niedergelassen und dass Kyle sogar Feuer im Kamin gemacht hatte.
    Er eilte ins Arbeitszimmer, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Guten Morgen, Connie.«
    »David?« Sie schien überrascht, dass sie ihn erreicht hatte.
    »Ich bin hier.«
    »Im Auge des Sturms?«
    »Fühlt sich so an.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Ihre Stimme war nervös und energisch zugleich. Connie klang immer, als hätte sie Aufputschmittel genommen. »Aus welcher Richtung weht der Wind gerade?«
    »Pardon?«
    »Hält meine Tochter durch oder will sie hinschmeißen?«
    »Sie sagt, dass sie das Projekt abbrechen will.«
    »Weil es ihr zu intensiv wird?«
    »Intensiv?«
    »Die Eispickelmorde, die Wiedergeburt des Hirten, Panik auf den Straßen. Schreckt sie das ab?«
    »Die Ermordeten waren Menschen, die sie gernhatte.«
    »Journalismus ist nichts für schwache Nerven. Das war schon immer so und wird auch immer so sein.«
    »Außerdem hat sie das Gefühl, dass RAM aus ihrer Idee einer ernsthaften Dokumentarreihe eine schmierige Seifenoper macht.«
    »Ach, Scheiße noch mal, David, wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, das Mediengeschäft ist – Überraschung! – eben ein Geschäft. Nuancen sind nett, aber Dramatik verkauft sich besser.«
    »Vielleicht solltest du dieses Gespräch lieber mit ihr führen.«
    »Von wegen. Sie und ich, wir sind wie Feuer und Wasser. Zu dir hingegen blickt sie auf, das habe ich ja schon erwähnt. Auf dich wird sie hören.«
    »Und was soll ich ihr sagen? Dass RAM ein Unternehmen mit edlen Zielen ist? Dass Rudy Getz ein Heiliger ist?«
    »Nach allem, was man so hört, ist Rudy ein Arsch. Aber ein schlauer Arsch. Die Welt ist, wie sie ist. Manche Leute sehen den Tatsachen ins Auge, manche nicht. Ich hoffe, sie überlegt es sich zweimal, bevor sie aussteigt.«
    »In diesem Fall wäre ein Ausstieg vielleicht gar keine so schlechte Idee.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde es still – eine Seltenheit in einem Gespräch mit Connie Clarke. Schließlich fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort. »Du hast ja keine Ahnung, was da alles dranhängt. Ihre Entscheidung, Journalismus zu studieren, einen Abschluss zu machen und sich damit eine eigene Karriere aufzubauen – das war für sie die Rettung, die Erlösung von allem, was vorher war.«
    »Was war vorher?«
    Wieder Schweigen. »Die ehrgeizige, konzentrierte junge Frau, die du kennengelernt hast, ist so was wie ein Wunder. Noch vor ein paar Jahren war sie ganz anders, ich hatte Angst um sie, weil sie praktisch aus dem ganzen Leben ausgestiegen ist, nachdem ihr Vater verschwunden war. Als Teenager war sie völlig haltlos. Sie wollte nichts machen, hat sich für nichts interessiert. Manchmal ging es ein bisschen besser, dann ist sie wieder in ein schwarzes Loch versunken. Die Sache mit dem Journalismus – und vor allem das Mordwaisen- Projekt – hat ihr eine Richtung gegeben. Ein Leben. Ich will gar nicht daran denken, was nach einem Ausstieg kommen würde.«
    »Möchtest du mit ihr reden?«
    »Sie ist da? Bei dir?«
    »Ja. Lange Geschichte.«
    »Im selben Zimmer wie du?«
    »Nebenan, mit meinem Sohn.«
    »Deinem Sohn?«
    »Noch eine lange Geschichte.«
    »Verstehe. Also, ich würde diese Geschichten gern hören, sobald du Zeit hast, sie mir zu erzählen.«
    »Vielleicht in ein, zwei Tagen. Im Moment ist die Situation ein bisschen kompliziert.«
    »Glaub ich dir sofort. Aber denk bitte daran, was ich dir erklärt habe.«
    »Ich muss jetzt aufhören.«
    »Okay, tu, was du kannst, David. Bitte. Sie darf sich nicht selbst zerstören.«
    Nach dem Anruf stand er beim Fenster und starrte hinauf zu dem Bergkamm, ohne ihn wahrzunehmen. Wie sollte man jemanden davon abhalten, sich selbst zu zerstören?
    Ein starkes Pulsieren am Handballen unterbrach seinen Gedankengang. Behutsam legte er die Hand an den kühlen Fensterrahmen, und der Schmerz verebbte. Sein Blick fiel auf die Uhr am Schreibtisch. In weniger als einer Stunde mussten er und Kim zu dem Treffen mit Rudy Getz aufbrechen.
    Doch im Augenblick standen dringendere Probleme an.
    Der Joker. Die Gelegenheit, dem Killer eine Nachricht zu senden.
    Was für eine Nachricht sollte das sein?
    Eine Einladung?
    Wohin? Wozu? Mit welcher

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