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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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Brust. Ich spreizte Beine und Arme und legte die Hände auf ein Regal. Clay kam zu mir.
    »Der Revolver«, sagte ich, »in einem Holster über der rechten Hüfte.«
    Clay zog meine Kanone heraus, trat dann zurück und entlud sie. Die Waffe steckte er in eine Tasche, die Kugeln in eine andere. Er filzte mich weiter, mein Ausweis und meine Brieftasche leisteten den Kugeln bald Gesellschaft.
    »Haben Sie auch so was wie eine Anklage gegen mich?« erkundigte ich mich.
    »Halt’s Maul«, knurrte Bjorkman, trat einen Schritt näher. »Ruhig, George«, sagte Clay, und dann zu mir: »Wir erklären alles auf dem Revier.«
    Mrs. Creasy hatte das Gesicht in die Hände vergraben. Pina stand, auf wunderbare Weise aufgetaucht, neben ihr. Die beiden Beamten und ich gingen nach unten und hinaus zum Streifenwagen. Ein dritter Officer nahm meine Schlüssel und folgte uns in meinem Wagen. Ich saß mit Clay im Fond des Streifenwagens, während George eine Idee schneller und rücksichtsloser fuhr, als es die Situation erforderte.
     

VIERZEHN
     
     
     
    »Ich habe gesagt, halt’s Maul.«
    Darüber konnte ich auch gar nicht mit Bjorkman streiten. Zwischen der Fahrt im Streifenwagen und dem Zeitpunkt, an dem wir in dem wahrscheinlich einzigen Vernehmungszimmer im Polizeirevier von Calem saßen, hatte er mindestens zehnmal gesagt, ich sollte das Maul halten.
    »Wieso bin ich...«
    »Ich habe gesagt, halt’s Maul.«
    »George«, sagte Clay beschwichtigend, »immer mit der Ruhe. Detective O’Boy wird in ein paar Minuten hier sein.« Allmählich begann ich Clay richtig zu mögen. Er versuchte, seinen Partner zu beruhigen, während er mir gleichzeitig eine Antwort gab, die mich vielleicht davon abhielt, Bjorkman weiter zu reizen. Ein guter Cop vermeidet Konfrontationen; es springt nur selten was dabei raus.
    Ein kurzes Klopfen an der Tür. Sie wurde geöffnet, und ein stämmiger Mann mit kurzärmeligem Hemd und Polyester-Krawatte kam herein. Er hatte ein paar lange rote Haarsträhnen oben auf dem Kopf und einen kurzgeschnittenen Haarkranz über den Ohren. Er wedelte mit einem braunen Aktenordner und, wie es aussah, meiner Kanone, meiner Brieftasche und meinem Ausweis.
    »Ich bin Detective Paul O’Boy«, stellte er sich vor. Von Clay wollte er wissen: »Sind ihm seine Rechte verlesen worden?« Clay nickte, sah müde aus.
    O’Boy drehte sich wieder zu mir. »Ich leite die Ermittlungen im Mordfall Creasy. Sie haben heute die Mutter des Mädchens belästigt. Warum?«
    Zu Bjorkman sagte ich: »Mann, Georgie, willst du ihm nicht auch sagen, daß er sein Maul halten soll?«
    O’Boy sagte: »Was reden Sie da?«
    »Officer Bjorkman erzählt mir jetzt schon seit einer halben Stunde, daß ich mein Maul halten soll. Ich dachte, das liege daran, daß ich Warum-Fragen gestellt habe. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.«
    O’Boy sagte: »Wieso hören wir nicht mit der Scheiße auf, und Sie beantworten einfach meine Frage?«
    Ich sah O’Boy an. »William Daniels’ Mutter hat mich engagiert, um ihrem Anwalt bei der Untersuchung des Mordes zu helfen. Ich wollte etwas über den Background des Mädchens herausfinden.«
    Bjorkman fauchte mich an: »Was meinst’n mit >Background    »Ach, nur Kleinigkeiten. Wie zum Beispiel, mit wem war sie zusammen, wen hat sie sitzenlassen. Solche Sachen eben, Dickerchen.«
    Bjorkman rutschte von der Tischkante, die Hände zu Fäusten geballt. Clay packte ihn von hinten an den Armen und zog ihn zur Tür zurück. Sehr schnell und sehr stark, dieser Clay, gute Eigenschaften neben seinem wachen Verstand und seinem guten Benehmen. Und Homer schien ins Schwarze getroffen zu haben, was Bjorkmans Gefühle für Jennifer betraf. O’Boy sagte: »Bring ihn raus, Clay. Und dann kommst du zurück.«
    Bjorkman kochte, als Clay ihn durch die Tür hinausdrängte; O’Boy trat sie hinter ihnen zu.
    »So«, sagte O’Boy, »jetzt alles in Ordnung?«
    »Wissen Sie, Sie werden noch eine Menge Ärger mit Bjorkman kriegen. Wenn Sie den nicht jetzt schon haben.«
    »Reden wir lieber von Ihnen. Sie behaupten, Sie untersuchen den Mord. Toll. Das ist der beste Fall, den ich je erlebt habe. Betonsicher. Aber schließlich muß ja jeder irgendwie seine Brötchen verdienen, stimmt’s? Sie arbeiten also auf Tagessatzbasis und wollen sich die Kohle für morgen nicht durch die Lappen gehen lassen. Schön. Reden Sie, mit wem Sie wollen. Mit mir, dem Chief, dem Gouverneur. Nur lassen Sie die Creasys in Ruhe, alles klar? Die haben wegen ihrer

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