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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Thiele
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der Urin. Normalerweise sollte der Urin bei idealer Trinkmenge weißweinfarbig sein. Ist er dunkler, enthält er immer mehr Harnstoff. Und nichts reizt die Haut mehr als konzentrierter Urin. Was für alle gilt, gilt für Frauen mit Scheidenentzündungen erst recht: Zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sind Pflicht!
    Auf der anderen Seite steht das Erkennen und Behandeln der meist unbewussten sexuellen und partnerschaftlichen Konflikte. Häufig finden sich drei große Themen als Ursache der dauerhaften inneren Anspannung, die sich in Scheidenschmerzen und gesteigertem Ausfluss äußert. Das erste Thema ist unerfülltes Verlangen. Die Frauen haben zwar heimliche sexuelle Wünsche, empfinden diese aber häufig als nicht normal und »unrein«. Erotische Sehnsüchte sprechen sie weder an, noch werden sie ausgelebt. Das zweite und wahrscheinlich komplexeste Thema betrifft die innere Abwehr vor zu viel Nähe. Obwohl sich die Frauen nach Liebe und Geborgenheit sehnen, haben sie aufgrund persönlicher Enttäuschungen gleichzeitig Angst davor. Fallenlassen beim Sex bedeutet für sie das Aufgeben der intimsten Bastion von Selbstkontrolle. Die Partner wissen leider meist nichts von diesem Problem, missdeuten die scheinbare Gefühlskälte als mangelnde Zuneigung und machen sich irgendwann wieder aus dem Staub. Dann haben die Frauen die Bestätigung, dass sie sowieso keiner liebt. Das dritte Thema heißt Gewissenskonflikte. Die Beschwerden treten zum Beispiel dann auf, wenn sich die Frau neben ihrer eigentlichen Beziehung in einen anderen Mann verliebt hat. Meist finden Therapeuten die Konstellation fürsorglicher, aber langweiliger Ehemann und wilder unberechenbarer Liebhaber. Die Frau möchte sich eigentlich ihrer Begierde hingeben, kann oder will sich aber vom sicheren Schoß des Ehemannes nicht lösen. Dann schickt sozusagen »der Himmel« die Beschwerden. Und die Frau hat für ihr Gewissen einen triftigen Grund, warum sie den Sex mit ihrem Liebhaber sein lassen muss.
    Jennys Thema ist definitiv die Abwehr. Das wird ganz deutlich, als sie in der zweiten Stunde zusammen mit ihrem Freund Andreas zu mir in die Therapie kommt.
    Er hält die ganze Zeit ihre Hand und wirkt ehrlich besorgt. »Jenny ist meine Traumfrau und ich werde alles dafür tun, dass es ihr endlich gut geht. Sie hat schon genug in ihrem Leben durchgemacht!« Sie erzählt, dass ihr Vater getrunken hat. Mal sei sie seine Prinzessin gewesen und mal sei er völlig ausgerastet. Schließlich wäre er eines Morgens einfach nicht mehr da gewesen – abgehauen, mit einer anderen Frau! »Dabei hab ich mich so für ihn angestrengt, damit er auf mich stolz sein kann. Aber es hat nichts genützt!« Nach einer kleinen Pause fährt Jenny mit starrem Gesicht fort: »Wissen Sie, ich hab im Leben eins gelernt: Es ist besser, niemanden so nah an mich ranzulassen, damit es später nicht schmerzt.« – »Können Sie den letzten Satz bitte noch mal wiederholen?«, fordere ich Jenny auf.
    »Sie meinen, dass ich die Scheidenschmerzen habe, weil ich Andreas nicht so nah an mich heranlassen möchte?« – »Ja, genau das meine ich!« Und dann schauen Andreas, Jenny und ich noch einmal ganz genau auf die Beziehung. Je mehr er ihr seine Liebe zeigte, desto mehr zog sie sich zurück. Sie konnte und wollte ihr Glück sicherheitshalber einfach nicht zulassen. »Und ich dachte schon, du liebst mich nicht mehr!« Andreas stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Jenny hat inzwischen eine Psychotherapie angefangen, um die alten tiefen Verletzungen aufzuarbeiten. Ihr Partner unterstützt sie dabei mit aller Kraft. Für Jenny ist es noch ein langer Prozess, Vertrauen zu lernen. Aber die beiden sind sich heute ganz sicher, dass sie es zusammen schaffen und noch viel gemeinsame Sexualität entdecken werden.
    Wenn ein Mann nicht seinen
Mann steht
    Die meiste Zeit arbeite ich als Ärztin und Therapeutin in meiner Praxis. Ich halte aber auch sehr gern Vorträge zum Thema Sexualität – sowohl für Patienten als auch für Ärzte und Psychologen. Es bereitet mir Freude, die Menschen auf diese Art und Weise zu neuen Gedanken anzuregen. Fragen aus dem Publikum sind eher selten, die meisten getrauen sich nicht, welche zu stellen. Dafür ist nach dem Vortrag die Traube der Zuhörer, die mit mir direkt ins Gespräch kommen wollen, häufig umso größer. Ich muss schon immer innerlich schmunzeln, wenn mal wieder einer einen kennt, der einen kennt, der davon gehört hat, dass ein anderer ein sexuelles

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