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Guter Sex Trotz Liebe

Guter Sex Trotz Liebe

Titel: Guter Sex Trotz Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Clement
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wissen?………
    c) weiß Ihr Partner nicht, aber Sie könnten sie ihm/ihr unter bestimmten Umständen sagen? ………

    zu c): Welche Umstände wären es, unter denen Sie Ihrem Partner mehr von Ihren Fantasien mitteilen würden?
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    Das überraschende Bekenntnis einer Fantasie, das Eingeständnis von bisher unbekannten erotischen Seiten, macht uns bewusst, dass wir doch verschieden sind. Es bringt Fremdheit und Befremdung zurück in eine Beziehung, in der wir bisher dachten, alles voneinander zu wissen. Ob wir Lust auf den Unterschied bekommen, hängt davon ab, ob wir tatsächlich damit leben können, als Liebende verschieden zu sein. Zwar erkennen wir im Alltag Unterschiede recht schnell an, bewerten sie aber oft als störend. Sie führen zu Konflikten und Auseinandersetzungen. Sexuell richten wir uns deshalb häufig in der Komfortzone des kleinsten gemeinsamen erotischen Nenners ein. Meist unausgesprochen einigen wir uns auf eine komfortable Schnittmenge sexueller Bedürfnisse, mit denen wir die Grenzen der Gleichheit abstecken. Die Ähnlichkeit ist die wichtigste Währung. Den Unterschied blenden wir aus, denn er scheint bedrohlich.
    Es gehört zum guten Beziehungston, die Grenzen des Partners zu respektieren. Das ist anständig. Aber damit verzichten wir auch auf eine besondere Entwicklungschance. Beschränken wir uns aber ausschließlich auf unsere Gemeinsamkeiten, erzeugen wir selbst die Lustlosigkeit, die wir beklagen. Erst wenn wir uns auf den Unterschied besinnen, schaffen wir die Spielräume, in denen wir uns erotisch entwickeln können. Nur wenn wir es wagen, manchmal zum sexuellen Grenzverletzer zu werden, können wir gemeinsam Neuland betreten.
Einschließen und ausschließen: die sexuelle Hausordnung

    In dem Maß, wie die Beziehung fester wird, folgt auch die Sexualität nicht mehr allein spontanen Impulsen. Es entwickelt sich so etwas wie eine sexuelle Hausordnung. Bestimmte Regeln werden etabliert und beachtet. Bestimmte Verhaltensweisen folgen der sexuellen Hausordnung, andere nicht. Bestimmte Handlungen, bestimmte Aussagen können die Hausschwelle überschreiten, andere müssen draußen bleiben. Die Partner errichten also eine Grenze zwischen dem, was sie sich einander mitteilen und was nicht: eine Grenze zwischen dem Eingeschlossenen und dem Ausgeschlossenen.
    Warum ist das so? Zwei Partner unterscheiden sich voneinander durch unterschiedliche sexuelle Erfahrungen, Leidenschaften, Abneigungen, Besonderheiten, Fertigkeiten, Wünsche, Fantasien. Zwei Partner haben also zwei unterschiedliche erotische Profile. Sie unterscheiden sich darin ebenso, wie ihre Gesichter, ihre Persönlichkeit und ihre Lebensgeschichten verschieden sind. Wenn sie sich zu einer Partnerschaft zusammentun, addieren sich die beiden Profile nicht einfach. Denn beide Partner teilen sich nicht alles mit, was sie früher erfahren haben, was sie außerhalb der Partnerschaft erleben, was sie verwirklichen möchten, was sie an ungelebten Sehnsüchten haben oder welche Fantasien sie beschäftigen. Viele Bereiche ihrer Sexualität werden ausgeschlossen. Bestimmte Vorerfahrungen, Vorlieben, Praktiken, Bewertungen werden von vornherein oder im Lauf einer Beziehung des Hauses verwiesen, weil sie von unbehaglichen, ängstlichen und bedrohten Gefühlen begleitet sind: der Angst, dem Partner nicht zu genügen, ihn an Rivalen zu verlieren, oder verlassen zu werden, wenn sich die Passung der beiden Profile als zu gering herausstellt. Andere Teile werden eingeschlossen, zugelassen und kommuniziert, sind dem Partner zugänglich und vertraut.

Was nicht kommuniziert wird
    Zum ausgeschlossenen Teil der Kommunikation gehören all die Dinge, die existieren, ohne dass das Paar sich darüber austauscht. Das umfasst Erlebnisse und Fantasien, die uns selbst vielleicht unangenehm sind, für die wir uns eventuell sogar schämen, von denen wir denken, dass sie uns in schlechtem Licht erscheinen lassen. So sprach Alice ein Jahr lang kein Wort von ihrer erotischen Fantasie. Vielleicht zögerte sie, weil sie ahnte, dass es Bill verstören würde. Vielleicht rutschte ihr das Bekenntnis schließlich nur heraus, weil der gemeinsam gerauchte Joint sie dazu verleitete. Aber immerhin: Sie traf die Entscheidung, Bill davon zu erzählen. Sie traute

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