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Guter Sex Trotz Liebe

Guter Sex Trotz Liebe

Titel: Guter Sex Trotz Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Clement
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Situationen, die Sie vergleichen können.
    Vorbereitung: Nehmen Sie ein Blatt Papier (DIN A 4) und unterteilen es in vier Felder. In die beiden Zeilen tragen Sie die Alternativen »Nicht-Veränderung« (= alles so lassen, wie es ist) und »Veränderung« ein. In die beiden Spalten tragen Sie den bestmöglichen und den schlimmsten Fall ein. Das sieht dann so aus:

Nicht-Veränderung
bestmöglicher Fall Was kann im besten Fall passieren, wenn ich alles so lasse, wie es ist?
schlimmster Fall Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn ich alles so lasse, wie es ist?
Veränderung
bestmöglicher Fall Was kann im besten Fall passieren, wenn ich mit der Veränderung anfange?
schlimmster Fall Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn ich mit der Veränderung anfange?

    Tragen Sie ein, was Ihnen zu jedem Feld einfällt. Schreiben Sie es möglichst konkret auf. Und scheuen Sie dabei auch vor großen Hoffnungen und schrecklichen Befürchtungen nicht zurück.

    Auswertung : Lassen Sie sich dann Zeit und achten Sie darauf, wo es Sie hinzieht, wo Ihr Blick verweilt. Was ist das am meisten anziehende Feld?

Und Ihr Partner?
    Nun spielt bei der Güterabwägung der Blick auf Ihren Partner mit die größte Rolle. Ob jedoch der geliebte Mensch an Ihrer Seite ebenso zu neuen Ufern aufbrechen möchte, ist keineswegs sicher. Ändern sich bei einem Partner Wahrnehmungen, Gedanken undGefühle, heißt das noch lange nicht, dass der andere Partner ebenfalls bereit ist, seine Sichtweisen und seine Erotik infrage zu stellen. Meist ist das Gegenteil der Fall. Ich will – und mein Partner zieht nicht mit. Bremst, spielt herunter, verweist auf die guten Dinge, die die Beziehung bisher zusammengehalten hätten, bezweifelt, dass es notwendig sei, sich zu verändern.
    Und Sie könnten auf den vorschnellen Gedanken kommen: Ich kann leider nicht, weil mein Partner nicht mitzieht. Dieser Gedanke regt Sie wahrscheinlich auf – und entlastet Sie gleichzeitig. Aber er ist falsch! Denn wahrscheinlich haben Sie eine heimliche Arbeitsteilung in Ihrer Beziehung.

Veränderung und Nicht-Veränderung: die Arbeitsteilung in der Beziehung

    Der Abschied von dem, was sich lange bewährt hat, fällt jedem schwer. Etwas Neues zu versuchen, geht immer mit einem Unterstrom von Angst einher, das Neue könnte scheitern. Daher ist es meist leichter, am Alten und Erprobten festzuhalten. Paare verhalten sich oft so. Der Konflikt – wegen der sexuellen Unzufriedenheit und der unterschiedlichen sexuellen Bedürfnisse – schweißt ja auch zusammen. Streit nervt – und bindet. Für manche Paare sind intensive Streits die einzige Leidenschafte, die sie teilen.
    Die Angst vor der Ungewissheit des Neuen ist einer der Gründe, warum Paare Veränderung vermeiden. Deswegen versuchen die Partner mit hohem Aufwand und hoher Toleranz dem eigenen Leiden gegenüber, die bestehende Situation zu erhalten. Sind Paare in eine Situation sexueller Lustlosigkeit und Unzufriedenheit geraten, entwickeln sich oft Verhaltensweisen, die die bestehende Struktur dauerhaft machen. Obwohl beide darunter leiden.

    Fallbeispiel
    Bernd sieht sich selbst als einen Menschen, der ein »natürliches« Verhältnis zur Sexualität hat. Seit Jahren möchte er seine Freundin Anna davon überzeugen, ebenso »natürlich« mit ihrer Sexualität umzugehen wie er mit seiner. Zu dieser Natürlichkeit gehört für Bernd ein zwangloser Umgang mit Nacktheit, ein leichter Hang zu obszöner Sprache und anzüglichen Witzen sowie die ständige Bereitschaft, Sex zu haben, egal wo sie sich befinden .
    Er sähe nichts lieber, als dass Anna sich seiner Haltung wenigstens ein Stück annäherte. Doch Anna bleibt zurückhaltend, kommt selten von sich aus auf die Idee, aktiv zu werden. Bernd erlebt Annas Reserviertheit zwar als kränkend, aber er bringt Verständnis auf – und drängt seine Freundin zu nichts. Manchmal sagt Anna dann, dass sie in Ruhe gelassen werden möchte. Ein andermal wiederum wünscht sie sich mehr Zärtlichkeit. Aber was sie sonst noch will, welchen Sex sie haben möchte, das sagt sie nicht .
    Mit dieser Anordnung und diesen beiden Rollen hat sich das Paar seit Jahren arrangiert. Sie kennt seine Wünsche und weiß, wie sie diese unterlaufen kann und er dennoch Verständnis zeigt. Er kennt ihre Ruheund ihre

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