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Guter Sex Trotz Liebe

Guter Sex Trotz Liebe

Titel: Guter Sex Trotz Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Clement
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Situation einen Skalenwert ein.

    Stufe 3 – der Thrill-Talk: Sprechen Sie mit Ihrem Partner über das, was Sie auf Ihrer Skala eingetragen haben! Und hören Sie Ihrem Partner zu, was ihm unbehaglich ist – oder was ihn womöglich scharf macht.
    Wobei ist Ihnen besonders mulmig?
    Was finden Sie – trotz Unbehagen – auch reizvoll?
    Bei welchen sexuellen Fantasien und Gedanken dreht sich Ihnen der Magen um?
    Welche Situation löst in Ihrer Vorstellung besonders viel Abwehr und Angst aus?
    Was verursacht ein leichtes Prickeln? Spielen Sie mit Ihrer vorgestellten Angst! Beispiel: Sie haben als Situation aufgeschrieben: »Sex im halbdunklen Park, wenn jemand vorbeikommen könnte« und haben ihr einen Angstwert von 6 gegeben, also etwas überdurchschnittlich. Wie müssten Sie sich in dieser Situation verhalten, damit der Angstwert höher wird bzw. niedriger wird?
    Spielen Sie das Gleiche mit Ihrem Partner durch!
    Wichtig: Ermutigen Sie sich, die Angst anzusehen! Vermeiden Sie sie nicht. Reden Sie die Angst Ihres Partners nicht klein. Sagen Sie nie: »Du brauchst keine Angst (vor dieser Praktik) zu haben.« Besser: »Ja. Wie sehr erregt dich deine Angst?«
    Nutzen Sie den Adrenalinschub, um die Lust zu fördern! Testen Sie aus, wie weit Sie gemeinsam gehen können.
    Betrachten Sie Ihre Angst als einen Förderer und nicht als ein Hemmnis!
    Sie haben meist zwei Möglichkeiten, Ihrer Angst Raum zu geben: als hinreichenden Anlass, etwas nicht zu tun. Oder aber als Hinweis auf den besonderen Reiz, der auf Sie wirkt und der Sie in Erregung versetzt. Angst kann neue Erfahrungen anstoßen. Die Angstlust und die mit ihr verbundene Erregung haben Sie zur Verfügung. Es liegt an Ihnen, diese Ressource zu nutzen!

Lösbare und unlösbare Probleme

    Wir haben uns lange mit Zweifeln, mit Ambivalenzen und der Angst vor Veränderung beschäftigt. Wir haben uns also auf Widersprüche im Wollen konzentriert. Aber wie ist das mit dem Können? Wir entwickeln uns ja nicht einfach, bloß weil wir es wollen. Und schon gar nicht ändern wir die Beziehung zu unserem Partner, bloß weil wir es wollen.
    Bei unserem Umgang mit den Veränderungen im erotischen Leben stellt sich die Frage: Können wir überhaupt etwas tun? Lohnt sich der Aufwand? Ist es uns möglich, so viel zu verändern, dass wir das Gefühl haben, all unsere Bemühungen sind fruchtbar und erfolgreich? Oder probieren wir Neues aus, muten uns womöglich noch einiges zu – und am Ende ist alles nutzlos. Viel Lärm um nichts also.
    Das kann passieren. Das kann insbesondere dann passieren, wenn die Partner sich auf aussichtslose Ziele kaprizieren. Viele unzufriedene Paare richten ihre gesamte Veränderungsenergie aufProbleme, die sich bei genauerem Hinsehen sowieso nicht verändern lassen. Und sind dann nach einiger Zeit erschöpft und frustriert, wenn sie merken, dass ihre Mühe umsonst war.

    Fallbeispiel
    Gerald hätte es gern, dass Katarina sexuell aktiver ist. Dafür tut er einiges. Er spricht mit ihr über seine Wünsche und fordert sie auf, ihm ihre sexuellen Wünsche mitzuteilen. Er macht Vorschläge. Er verführt. Er ist erfindungsreich – und sie genießt seine Künste durchaus. Katarina fühlt sich erotisch privilegiert und kann sich wirklich nicht beklagen. Aber Gerald fehlt etwas. Er fühlt sich zu sehr auf die Rolle des Akteurs festgelegt. Wie sonst auch. Gerald hat das Gefühl, dass er der »Kümmerer« ist. Wo er schon der Hauptverdiener ist, müsste sich Katarina doch im Gegenzug um das Haus und die alltäglichen Erledigungen kümmern. Aber sie ist ein Genussmensch. Ein wunderbarer Genussmensch, aber kein sehr gestaltender und aktiver Mensch .
    Gerald wünscht sich mehr sexuelle Aktivität und Initiative von ihr. Sie weiß das auch, weil beide sehr offen über ihre Wünsche sprechen. Und so haben sie sich darauf eingelassen, die Rollen umgekehrt zu spielen. Es ging irgendwie. Es war auch nicht schlecht. Aber bisher hatte Gerald nicht den Eindruck, dass er Katarina zu der Aktivität hätte bringen können, die ihm so ein Anliegen ist. Er überlegt, was er falsch macht, was bei Katarina gehemmt sein könnte. Und er ist etwas genervt, dass er eine so inaktive Partnerin hat .

    Gerald und Katarina haben ein unlösbares Problem. Bei den beiden geht es um Unterschiede ihres sexuellen Profils, die

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