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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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aus Cornwall?“, fragte Artur.
    „Ja. Aus Redruth, um genau zu sein.“
    „Ich habe die Nachricht vom Überfall der Sachsen bereits erhalten.“
    Damit schien für König Artur die Sache erledigt zu sein und er wandte sich zum Gehen. Doch Gwyn wollte nicht so schnell aufgeben. Er überlegte fieberhaft, wie er das Interesse des Königs gewinnen könnte.
    „Dies ist nicht der einzige Grund, warum ich Euch um Hilfe bitten muss. Mein Herr ist entführt worden. Sein Name ist Humbert von Llanwick.“
    Sir Kay schaute Artur überrascht an. „Der alte Dieb lebt noch?“
    „Offensichtlich“, murmelte Artur und dachte einen Augenblick nach. „Kannst du die Entführer beschreiben?“
    „Ich weiß nur, dass es drei finstere Kerle gewesen sind. Sie waren irgendwie unheimlich. Humbert schienen sie jedenfalls zu kennen. Einer von ihnen sagte, dass sie bereits seit dreizehn Jahren nach ihm suchten.“
    „Ist dir etwas Besonderes an den Männern aufgefallen?“, fragte Artur.
    Gwyn überlegte. „Ja, da war etwas. Ich konnte für einen Augenblick sehen, dass sie ein Zeichen auf der Brust trugen.“ Er zeigte auf die Fahnen, die im Wind flatterten. „Es war ein Drache wie dieser, nur dass er grün auf schwarzem Grund war.“
    Gwyn fragte sich, ob er etwas Falsches gesagt hatte, denn die beiden Männer starrten ihn nun entsetzt an.
    „Das ist unmöglich“, sagte Sir Kay leise. „Er ist seit dreizehn Jahren tot!“
    König Arturs Gesicht war wie zu Stein erstarrt. „Ruft sofort die Tafelrunde zusammen. Das sind in der Tat beunruhigende Nachrichten.“ Damit wandte er sich zum Gehen um.
    Gwyn nahm allen Mut zusammen, dann fragte er: „Und was wird aus mir?“
    Der König schwieg einen Moment. „Aileen hat mir berichtet, dass du ihr auf höchst ungewöhnliche Art und Weise das Leben gerettet hast. Stimmt das?“
    Noch bevor Gwyn antworten konnte, hörte er, wie das große Tor geöffnet wurde. Es war Katlyn, die nicht länger im Wald mit Pegasus hatte warten wollen. Artur musste schmunzeln, als Aileens Zofe in dieser Aufmachung den Hof betrat.
    Als Katlyn sah, in was für einem Zustand ihr Kleid war, stieß sie einen Schrei aus und stapfte wütend davon.
    Artur ging zu Pegasus hinüber und tätschelte ihm den Hals. Dann sah er das Schwert, das am Sattel befestigt war, und zog es aus der Scheide. Nachdem er es eingehend betrachtet hatte, schob er es vorsichtig zurück.
    „Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat Sir Urfin derzeit keinen Knappen“, sagte er, ohne Gwyn anzuschauen. „Sir Kay wird dich einweisen.“
    „Wann fange ich an?“, stotterte Gwyn verblüfft.
    Artur blickte auf. „Du hast bereits damit begonnen, als du meine Enkelin gerettet hast. Von nun an stehst du in Camelots Diensten. Erweise dich dieser Aufgabe als würdig.“
    Mit diesen Worten ließ Artur Gwyn stehen.

 
    Der Ritter vom Schweinekoben
     
     
     
    Wenn Sir Kay mit der Entscheidung seines Königs nicht einverstanden war, so ließ er es sich nicht anmerken.
    „Bevor dir Rowan alles zeigt, wirst du dich um das Pferd kümmern. Deine Ausbildung beginnt morgen bei Sonnenaufgang.“ Mit diesen Worten folgte Sir Kay dem König und der Prinzessin.
    Aileen drehte sich noch einmal um und winkte. Ein warmer Schauer überlief Gwyn und er winkte zurück. Doch dann stellte er mit rotem Kopf fest, dass sie nicht ihn, sondern Rowan gemeint hatte, der mit einem breiten Grinsen die Hand hob.
    Wie konnte Gwyn auch nur so dumm sein und glauben, dass der Gruß der Prinzessin ihm, einem Schweinehirten, gegolten hatte? Doch er war noch immer zu berauscht, als dass dieses peinliche Missgeschick seine Begeisterung vertreiben konnte. Er hatte es wirklich geschafft! Man hatte ihn in Camelot aufgenommen! Wie betäubt lief er hinüber zu Pegasus und führte den weißen Hengst im Eilschritt zu den Stallungen.
    Als er sich vergewissert hatte, dass er allein war, stieß er einen solch lauten Freudenschrei aus, dass die Pferde zusammenzuckten. Er löste den Gurt unter Pegasus’ Bauch und versuchte, den Sattel vom Rücken des Pferdes zu heben.
    „Lass mich dir mit dem schweren Ding helfen“, sagte eine Stimme hinter ihm. Gwyn wirbelte herum und sah Rowan, der ihn nun freundlich anlächelte.
    „Danke, das wäre nett“, sagte er zögerlich. Gemeinsam platzierten sie den schweren Sattel auf einem Bock.
    „Hast du deinem Pferd schon zu trinken gegeben?“
    Gwyn schüttelte den Kopf.
    „Daran solltest du immer als Erstes denken.“ Rowan nahm die Zügel und führte

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