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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Mummenschanz?“, schnaubte Sir Kay wütend.
    „Nur so konnte ich nach Camelot hineingelangen. Ich möchte Euch bitten, nehmt mich in Eure Dienste auf. Ihr seid doch Sir Kay, der Hofmeister?“
    Der Mann schaute Gwyn an, als habe er nicht richtig verstanden. „Du willst was?“
    „Ich will ein Ritter werden wie Ihr.“
    Sir Kay war so überrascht, dass er jetzt die Klinge sinken ließ.
    „Bitte, nehmt mich auf“, flehte Gwyn. „Das ist mein größter Wunsch!“
    Sir Kay schüttelte den Kopf, als hätte er noch nie so etwas Absurdes gesehen oder gehört. Dann drehte er sich zu der Gruppe von Knappen um, die bei den Pferden standen.
    „Rowan, komm her!“ Ein fast erwachsener Bursche, Gwyn schätzte ihn auf vielleicht sechzehn Jahre, schaute auf und kam zu ihnen herübergelaufen.
    „Ja, Herr? Was kann ich für Euch tun?“
    „Pass auf den Burschen hier auf. Ich muss dem König Meldung machen.“
    Rowan sah überrascht auf Gwyn herab und konnte dabei ein Lachen kaum unterdrücken.
    „Was ist daran so lustig?“, fragte Sir Kay gefährlich tonlos.
    Rowan zuckte zusammen und war auf einmal wieder todernst. „Nichts.“
    Sir Kay warf Rowan einen finsteren Blick zu, dann steckte er das Schwert in seine Scheide zurück und ging hinüber zu Prinzessin Aileen, die noch immer mit dem alten Mann zu streiten schien.
    Prinzessin Aileen! In was für eine Geschichte war Gwyn da hineingeraten! Denn wenn das die Prinzessin war, dann musste der Mann mit dem weißen Bart König Artur sein! Er hatte auf einmal ein ganz flaues Gefühl in der Magengegend.
    „Was macht denn ein Bursche wie du in Mädchenkleidern?“, fragte ihn auf einmal Rowan mit einem schiefen Grinsen.
    „Ich bin nach Camelot gekommen, um König Artur meine Dienste anzubieten.“
    „Du willst Ritter werden?“ Rowan starrte ihn jetzt belustigt an.
    Gwyn, dem die ungläubigen Fragen langsam auf die Nerven gingen, nickte nur.
    „Jungs“, rief Rowan zu den anderen Knappen hinüber. „Hier ist ein Mädchen, das in die Tafelrunde aufgenommen werden möchte!“
    Die Jungen, die ausnahmslos mindestens einen halben Kopf größer waren als er, kamen jetzt herüber und bauten sich um Gwyn herum auf, der am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre. Er biss die Zähne zusammen, doch konnte er nicht verhindern, dass ihm vor Wut die Tränen in die Augen schossen.
    „Schaut mal, das Mädchen fängt gleich an zu heulen!“, rief jemand.
    „Tut mir Leid, holde Dame, aber ich habe leider nur dieses schmutzige Sacktuch, um Eure Tränen zu trocknen.“ Rowan packte Gwyn im Nacken und drückte ihm einen in der Tat recht schmierigen Lappen ins Gesicht.
    Das war zu viel. Mit einem Ruck riss sich Gwyn los und verpasste seinem Gegenüber einen solchen Stoß, dass dieser rückwärts in einer Pfütze landete. Mit einem herausfordernden Grinsen sprang Rowan auf.
    „Na warte!“
    Er versetzte Gwyn einen Schlag auf die Nase, sodass er nach hinten taumelte und der Länge nach hinschlug.
    „Los, steh auf!“
    Gwyn wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und stellte fest, dass er blutete. Sofort war er wieder auf den Beinen.
    Rowan versuchte einen zweiten Treffer zu landen, doch diesmal wich Gwyn aus. Er packte den Arm des Angreifers und riss ihn nach vorne, sodass dieser das Gleichgewicht verlor und ein zweites Mal in der Pfütze landete. Doch anstatt wie beim ersten Mal aufzuspringen, blieb Rowan liegen. Er wartete darauf, dass Gwyn einen Schritt nach vorne machte, und trat ihm gezielt die Beine weg. Mit einem lauten Aufschrei landete Gwyn neben ihm im Matsch. Sofort war eine wüste Balgerei im Gange. Aber trotz des Größenunterschiedes waren die Kräfte der beiden Jungen in etwa gleich. Der Kampf hätte noch stundenlang weitergehen können, wenn Sir Kay nicht eingeschritten wäre und die beiden getrennt hätte.
    „Ich habe dir gesagt, du sollst auf den Jungen aufpassen und dich nicht mit ihm prügeln.“
    Der weißhaarige Mann mit der Drachenkrone trat jetzt vor. „Lasst die beiden los, Sir Kay. Wie ist dein Name, Junge?“
    „Gwyn Griflet.“
    „Du weißt, wer ich bin?“
    Gwyn nickte. „Ihr seid König Artur.“ Er wischte sich mit den Ärmeln des Kleides den Dreck aus dem Gesicht.
    „Der dreiste Kerl behauptet, er sei nach Camelot gekommen, um Ritter zu werden“, sagte Sir Kay.
    „Ist das wahr?“, fragte Artur.
    Gwyn nickte. „Und Euch um Hilfe zu bitten. Unser Land ist vor wenigen Tagen von den Sachsen überfallen und verwüstet worden.“
    „Du kommst

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