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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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zusammengebrochen, sodass nur noch rauchende Trümmer von ihm übrig geblieben waren. „Das war Rettung in letzter Sekunde“, krächzte er.
    „Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden. Es wird nicht lange dauern, und es wird nur so von Mordreds Männern wimmeln“, sagte Rowan.
    Merlin und Humbert lagen noch immer reglos am Boden. Wenn nicht bald Hilfe kam, war die Rettungsaktion umsonst gewesen.
    „Verdammt, wo bleiben die beiden nur!“
    „Vielleicht wurden sie entdeckt“, sagte Gwyn.
    „Nein! Schau, da hinten sind sie!“, rief Rowan.
    „Dem Himmel sei Dank, ihr lebt!“, rief Sir Urfin und sprang vom Pferd. „Helft mir, die beiden auf die Pferde zu heben. Je weiter wir von diesem unglückseligen Ort entfernt sind, desto besser.“ Sir Kay setzte Merlin vor sich in den Sattel, Sir Urfin übernahm Humbert. Mit den Pferden der Sachsen im Schlepptau ritten sie, so schnell es ging, davon.
    Nach gut einer Stunde war das Rufen der Sachsen nicht mehr zu hören. Einzig die schwarze Rauchsäule stieg noch zwischen den Bäumen auf. Als sie eine Waldlichtung erreichten, hielt Sir Kay sein Pferd an. „Hier sind wir einstweilen sicher“, sagte er.
    Gwyn und Rowan legten Merlin und Humbert ins Gras. Sir Kay riss die Satteltasche vom Rücken seines Pferdes und holte zwei Lederflaschen heraus, von denen er eine Rowan zuwarf. Dann kniete er sich neben Merlin und hob vorsichtig dessen Kopf an, um ihm etwas Wasser einzuflößen. Rowan tat dasselbe mit Humbert.
    Plötzlich schlug Merlin die Augen auf. Verwirrt schaute er sich um. Im ersten Moment schien es so, als würde er niemanden erkennen, doch dann hellte sich sein Gesicht auf.
    „Der junge Griflet. Wie geht es deinem Arm? Hat die Salbe geholfen?“, fragte er matt, aber bei klarem Verstand. Gwyn merkte, wie sich die ungläubigen Blicke der anderen auf ihn richteten, und räusperte sich verlegen. „Ja“, sagte er. „Ich habe keine Beschwerden mehr.“
    Merlin lächelte und schloss zufrieden die Augen.
    „Merlin?“, fragte Sir Kay bestürzt und schüttelte den leblosen Körper. Zum ersten Mal sah Gwyn in den Augen von Camelots Hofmeisters so etwas wie Angst. „Um Himmels willen, Merlin, sagt etwas! Merlin!“
    „Mir geht es gut“, sagte Merlin. „Lasst mir einen Augenblick der Ruhe, dann bin ich wieder bei Euch.“
    „Aber was ist mit Mordreds Männern?“, fragte Gwyn, der rastlos von einem Fuß auf den anderen trat. Jede Minute, die sie ohne Not hier verbrachten, machte ihn noch nervöser.
    Merlin öffnete matt die Augen. „Nur die Ruhe. Es wird einige Zeit dauern, bis die Trümmer beiseite geräumt sind und sie feststellen, dass mein Kerker leer ist.“ Er seufzte und schüttelte ärgerlich den Kopf wie jemand, der gerne noch ein wenig geschlafen hätte, jetzt aber endgültig wach war.
    „Was machen Eure Wunden?“, fragte Gwyn vorsichtig.
    „Meine Wunden?“ Merlin schlug seine Kutte auf und schaute an sich hinab. Gwyn erschrak, als er die Brust des alten Mannes sah. Sowohl die Tätowierungen als auch die üblen Verletzungen waren verschwunden. Mit spitzen Fingern fischte Merlin nach einigen Stücken Moos.
    „Wo ist das Buch?“, fragte Sir Urfin. „Habt Ihr es in Sicherheit bringen können?“
    Doch anstatt eine Antwort zu geben, knöpfte Merlin die Kutte wieder zu. Er beugte sich über Humbert und legte ihm seine Hand auf die Stirn. Es dauerte nicht lange, bis die geschlossenen Lider zuckten.
    „Merlin“, flüsterte Humbert und öffnete die Augen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal über Euren Anblick freuen würde. Mordred hat Euch nicht brechen können?“
    Merlin schüttelte den Kopf. „Und wie ich sehe, Euch auch nicht.“
    Humbert verzog das Gesicht zu einem Lächeln. „Wir beide sind eben aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt, nicht wahr?“
    „Ja, das sind wir.“ Er nahm Humberts Hand und sah ihn eindringlich an. „Camelot ist in Gefahr.“
    „Wollt ihr mich nun doch nach all den Jahren in die Tafelrunde aufnehmen?“, fragte Humbert spöttisch. „Dann muss es in der Tat schlecht um Artur stehen.“
    „Humbert, Ihr wisst, was ich von Euch will.“
    „Ja, dass weiß ich. Die fehlenden Seiten aus dem Buch des Joseph von Arimathäa. Aber ich habe sie nicht mehr.“
    „Hört auf, ein Spiel mit uns zu spielen“, sagte Sir Kay wütend. „Wenn Ihr sie nicht habt, wer hat sie dann?“
    „Gwyn.“
    Alle drehten sich überrascht zu Gwyn um, der wie vom Donner gerührt Humbert anstarrte. „Ihr habt mir

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