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Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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bemerkte. „Ich sehe, auch dir ist die Ironie dieser Geschichte bewusst.“
    „So hat Mordred, ohne es zu wissen, jene Festung zu seiner Burg gemacht, von der das Unglück aller, die den Drachen in ihrem Schild führen, seinen Ausgang genommen hat?“, fragte Gwyn ungläubig.
    „Nun, ich bezweifle, dass Arturs Sohn nicht wusste, was sich dort zugetragen hat. Ich glaube, es war ein wohlgezielter Hieb gegen seinen Vater.“
    „Aber wie wurde Artur denn nun König, und was hat es mit dem Schwert im Stein auf sich?“
    „Als Uther Pendragon Merlin bat, ihn in Herzog Gorlois zu verwandeln, tat der alte Druide das nur unter einer Bedingung: Er wollte das Kind haben, das in dieser Liebesnacht gezeugt wurde. Merlin wusste, dass Artur Großes vorausbestimmt war, und er wollte ihn auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereiten. Er brachte das Kind nach Caer Goch, wo Artur von Sir Ector aufgenommen wurde, der bereits einen Sohn hatte.“
    „Sir Kay!“, entfuhr es Gwyn und Lancelot nickte.
    „Seit dieser Zeit sind er und Ectors Sohn wie Brüder. Gemeinsam erlernten sie das Ritterhandwerk. Es war eine harte Zeit für die beiden, denn Sir Ector war nicht weniger streng als Sir Kay. Die Jungen schliefen im Stall bei ihren Pferden, mussten reiten lernen und den Schwertkampf üben. Dann starb Uther und die Thronfolge musste geregelt werden. So lud der Erzbischof von Canterbury alle Fürsten nach Londinium, damit der neue König gekrönt werden konnte. Als die Fürsten in der alten römischen Provinzhauptstadt eintrafen, staunten sie nicht schlecht, denn auf dem Friedhof bei der Kirche stand auf einmal ein Marmorblock mit einem Amboss, in dem ein Schwert steckte.“
    „Excalibur!“
    Lancelot nickte. „So ist es. Es standen folgende Worte im Marmor gemeißelt: Wer dieses Schwert aus diesem Stein und diesem Amboss zieht, ist rechtmäßig geborener König ganz Britanniens. Alle Herzöge und Fürsten stellten sich dieser Aufgabe, doch niemand hatte Erfolg. Also entschloss sich der Erzbischof abzuwarten. Um die Zeit zu verkürzen, wurde am Neujahrstag ein Turnier ausgerichtet. Unter den Teilnehmern waren auch Sir Ector und dessen Sohn, Sir Kay. Artur hatte in diesen Tagen den Ritterschlag noch nicht erhalten und war somit nur ein Knappe, der seinem Milchbruder diente.“
    „Artur war Sir Kays Knappe?“, fragte Gwyn atemlos. „Welch verkehrte Welt!“
    „Ja, in der Tat. Damals konnte niemand den weiteren Verlauf der Geschichte ahnen. Nur Merlin musste schon gewusst haben, wer der nächste König Britanniens sein würde. Und er half dem Ganzen ein wenig nach, indem er Sir Kays Schwert versteckte, was dieser aber erst bemerkte, als er schon auf dem Turnierplatz eingetroffen war. Eine Riesenblamage! Was sollte er also tun? Nun, er schickte Artur zurück, um nach der Waffe zu suchen, die dieser natürlich nicht fand. Bis sein Blick auf das Schwert im Amboss fiel. Er kletterte hinauf und zog es ohne Mühe heraus. Auf dem Turnierplatz erkannte man natürlich sofort, dass Artur nicht Sir Kays Schwert gefunden hatte, sondern im Besitz von Excalibur war. Und so rief Sir Ector seinen Ziehsohn zum König aus, doch bat er ihn um ein Versprechen: Er sollte Sir Kay zu seinem Hofmeister machen. Nun, das Versprechen hat er gehalten. Doch der wichtigste Mann in Arturs Gefolge ist seit diesem Tag Merlin.“ Lancelot nahm einen tiefen Schluck aus der Lederflasche.
    „Ihr glaubt also, dass Merlin diese Prüfung inszeniert hat, um Artur auf den Thron zu verhelfen“, sagte Gwyn, der die ganze Zeit aufgeregt an einem Brotkanten geknabbert hatte.
    Lancelot nickte. „Da bin ich mir ganz sicher.“
    „Erzählt weiter. Wie kam es zu Mordreds Geburt? Und wie hat Artur Guinevra kennen gelernt?“
    Lancelot lachte. „Ich habe dir doch gesagt, dass diese Geschichte genügend Stoff für lange Abende bietet. Doch es ist schon spät und die Sonne ist bereits untergegangen. Wir sollten die wenigen Stunden schlafen, die uns bis zum Sonnenaufgang noch bleiben.“
    Lancelot streckte sich auf seiner Decke aus und drehte sich zur Seite, um die Augen zu schließen. Kurze Zeit später schnarchte er leise. Gwyn hingegen fand zunächst keinen Schlaf. Zu aufregend war die abenteuerliche Lebensgeschichte des Mannes gewesen, den er neben Sir Lancelot stets am meisten bewundert hatte. Er hoffte, dass Lancelot am nächsten Abend mehr erzählen würde, und erst als schon die ersten Vögel zwitscherten, fiel Gwyn in einen tiefen Schlaf und träumte von

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