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Gwydion 04 - Merlins Vermächtnis

Titel: Gwydion 04 - Merlins Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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rieb sich die Stirn. „Dann weiß auch Mordred, wo er nach dem Verräter suchen muss. Vermutlich hat er schon längst die Fährte aufgenommen.“
    „Vielleicht.“ Gwyn zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. „Vielleicht aber auch nicht. In jedem Falle müssen wir ihm zuvorkommen.“
    „Wann wollt Ihr aufbrechen?“, fragte Daffydd.
    „So schnell wie möglich. Am liebsten morgen.“
    Daffydd versuchte sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, aber es gelang ihm nicht besonders gut.
    „Ich verstehe Euer Problem“, sagte Gwyn. „Kaum ist der König gekommen, schon ist er wieder fort.“
    Daffydd nickte.
    „Deswegen werde ich nur Rowan und Lancelot mitnehmen. Alle anderen bleiben hier und helfen Euch, so gut sie können.“
    „Ich will dich begleiten“, sagte Katlyn unvermittelt.
    Gwyn schüttelte den Kopf. „Ausgeschlossen. Zu gefährlich.“
    „Ich komme aus einer angesehenen Familie“, beharrte Katlyn. „Mein Name wird uns in Londinium einige Türen öffnen, die dir sonst verschlossen bleiben.“
    „Gwydion hat Recht“, bemerkte nun Lancelot. „Wir müssen Gebiete durchqueren, die fest in sächsischer Hand sind. Uns steht eine überaus gefährliche Reise bevor.“
    „Aber dieser Gefahr braucht Ihr Euch nicht auszusetzen“, antwortete Katlyn ruhig. „Immerhin steht Euch noch der Seeweg offen. In Caerdydd gibt es einen großen Hafen.“
    „Ihr wollt Cornwall umschiffen?“, fragte Tristan.
    „Und an der Südküste so weit nach Osten segeln, bis wir die Mündung der Thamesis erreichen“, griff Lancelot Katlyns Überlegung auf.
    Degore lachte. „Das ist schon wieder so verrückt, dass es tatsächlich klappen könnte.“
    „Und was wird aus unseren Pferden?“, fragte Rowan.
    „Ich könnte Euch nach Caerdydd begleiten und sie dann wieder mitnehmen“, sagte Daffydd.
    Gwyn schob nachdenklich die Unterlippe vor. „Ich habe nie gelernt, ein Schiff zu steuern, geschweige denn ein Segel zu setzen.“
    „Das ist nicht der schwierigste Teil“, sagte Lancelot. „Viel komplizierter wird es sein, auf hoher See den rechten Weg zu finden.“
    Gwyn stöhnte. „Es scheint, als hätten wir trotzdem keine andere Wahl.“
    „Nein, offensichtlich nicht“, sagte Katlyn und lächelte triumphierend.
    „Gut, dann ist es also ausgemachte Sache“, sagte Tristan. „Degore, Orlando, Cecil und ich bleiben hier, um beim Ausbau von Dinas Emrys zu helfen, während ihr nach Londinium aufbrecht und dieser vagen Spur folgt.“
    „Ja“, knurrte Gwyn. „Und wünscht uns Glück. Wenn wir Wyclif nicht finden sollten, haben wir den Gral ein für alle Mal verloren.“

 
    Flammen über Cornwall
     
     
     
    Der Abschied voneinander war kurz, aber herzlich. Man hoffte, einander möglichst bald wiederzusehen. Vorausgesetzt, die Fährte nach Londinium erwies sich als richtig, würde man vielleicht in einem Monat heimkehren können. Gwyn wusste jedoch, dass diese Mission durchaus auch länger dauern konnte. Die Zeit war gegen ihn. Mordred würde spätestens in einem Vierteljahr Camelot angreifen, dessen war Gwyn sich mittlerweile sicher. Dazu brauchte er nicht die Berichte der von ihm ausgesandten Späher abzuwarten. Die Frage war, würde auch er bis dahin bereit sein?
    Sie waren einen halben Tag unterwegs, als sie auf einen Weg stießen, der sie nach Süden führte. Die Sonne stand hoch am Himmel und überflutete das Land mit ihrem goldenen Licht. Es war warm, aber nicht heiß.
    Gwyn beobachtete, wie Lancelot und Rowan in ein Gespräch vertieft waren. Er hatte keine Lust, in diesem Bunde der Dritte zu sein und so ließ er sich zurückfallen, bis er mit Katlyn auf einer Höhe war.
    „Und? Bist du mir immer noch böse?“, fragte sie.
    Gwyn hob überrascht die Augenbrauen. „Warum sollte ich böse sein?“
    „Weil ich darauf bestanden habe mitzureiten“, sagte sie.
    „Ich habe Angst, dass dir etwas zustoßen könnte“, sagte er.
    „Natürlich kann mir etwas zustoßen“, sagte Katlyn. „Genauso wie dir. Oder Rowan. Oder Lancelot. Der übrigens einen Narren an Rowan gefressen hat.“
    „Er ist der Sohn, den der alte Ritter nie hatte“, sagte Gwyn. „Ich glaube, Lancelot wäre ein guter Vater gewesen.“
    „Wie gut kennst du seine Geschichte?“, fragte Katlyn.
    „So gut wie überhaupt nicht“, gab Gwyn zu. „Ich weiß, dass ihn Evienne, die Dame vom See, in ihre Obhut genommen hat, doch über seine leiblichen Eltern ist mir nichts bekannt.“
    „Ich habe euch beide beobachtet, als ihr diesen Disput

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