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Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Titel: Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Klaus Fritz
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wenn die Kinder zum ersten Mal allein verreisen. Die meisten Veranstalter setzen nämlich voraus, dass keine Ganztagsbetreuung notwendig ist; also sind ausreichende Sprachkenntnisse Voraussetzung, um beispielsweise ohne Unterstützung von der Gastfamilie zum Unterrichtsort zu kommen.
    Gastfamilie: Die meisten Veranstalter suchen den Unterbringungsort sorgfältig aus, suggerieren aber durch den Begriff »Gastfamilie« ein familiäres Verhältnis. Das kann in einzelnen Fällen durchaus gegeben sein; die Regel ist es aber nicht. Ihr Kind ist dort zahlender Gast. Dafür werden Unterkunft und Verpflegung geboten, aber erwarten Sie nicht unbedingt Familienanschluss.
    Anzahl der Gäste in einer Familie: »In eine Sprache einzutauchen«, wie viele Veranstalter es nennen, klappt nur, wenn man gezwungen ist, sich ausschließlich in dieser Sprache verständlich zu machen. Wenig erfolgversprechend ist es also, wenn zwei oder drei deutsche Jugendliche in derselben Familie untergebracht sind. Die Kommunikation der Jugendlichen untereinander wird in diesem Fall bestimmt nicht auf Englisch ablaufen.
    Klassenstärke: Der Werbeslogan »Exzellenter Unterricht nur mit Muttersprachlern« ist noch keine Garantie für Lernerfolge, vor allem dann nicht, wenn die Klasse zu groß ist. Verlangen Sie deshalb eine verbindliche Zusage, wie viele Schüler im Kurs sind.
    Qualifikation der Lehrer: Die Bezeichnung »Muttersprachler« allein ist noch keine ausreichende Qualifikation, sondern besagt ganz einfach, dass jemand diese Sprache von Kindesbeinen an spricht. Fragen Sie darum nach, welcheUnterrichtserfahrung die Lehrer mitbringen. So klingt zum Beispiel der Hinweis eines Veranstalters auf seiner Homepage: »Unsere Lehrer verstehen jede Menge Spaß« zwar trendy, sagt aber wenig darüber aus, was diese »Lehrer« tatsächlich können.
    Fragen Sie vor der Buchung nach Lerninhalten: Orientiert sich der Unterricht ungefähr an dem, was der Lehrplan für die Klasse Ihres Kindes verlangt? Fragen Sie nach, was zum Beispiel unter Formulierungen wie »Es werden hauptsächlich allgemeinsprachliche Grundlagen vermittelt« zu verstehen ist.
    Fragen Sie nach Referenzen: Zertifikate können ein Hinweis auf einen seriösen Veranstalter sein, aber informativer ist sicherlich der Kontakt zu Jugendlichen, die bereits mit diesem Veranstalter unterwegs waren. Natürlich erfahren Sie hier subjektive Eindrücke, aber Sie als Eltern können so am besten einschätzen, ob diese Reise auch für Ihr Kind geeignet ist.
    Erkundigen Sie sich, wie der Veranstalter mit problematischen Situationen umgeht: Wie wird beispielsweise verfahren, wenn Ihr Kind in seiner Gastfamilie nun gar nicht zurechtkommt? Was ist, falls es erkrankt? Oder schweres Heimweh hat? Auch wenn es Ihnen vielleicht unangenehm ist, einen Sachbearbeiter mit diesen Fragen zu löchern: Machen Sie deutlich, dass Sie die Sicherheit haben wollen, dass Ihr Kind gut aufgehoben ist. Sie haben ein Recht darauf, genaue Informationen zu erhalten. Schließlich entstehen durch die Sprachreise nicht unerhebliche Kosten.
     
    Wichtige Informationen zum Thema Sprachreisen bekommen Sie beispielsweise auch durch die Aktion Bildungsinformation e. V., Stuttgart, Internetadresse: abi-ev.de.

■ Das multiple Wesen
    Wahrscheinlich gibt es wenige Themen, bei denen sich so viele Leute berufen fühlen, ihre Meinung zu sagen. Denn zum Lehrer an sich und im Besonderen kann jeder etwas beisteuern: ob in Erinnerung an die eigene Schulzeit und/oder als Elternteil schulpflichtiger Kinder.
    Politiker versuchen sich mit Aussagen zu profilieren wie »Lehrer sind faule Säcke«, um die Oberhoheit über die Stammtische zu gewinnen und manche Wählerstimme einzusammeln. Und gibt das alljährliche Sommerloch in den Medien nichts mehr her, bleibt immer noch der Lehrer. Sehr gut kommt er allerdings meist nicht weg, denn wahlweise ist er:
eine bedauernswerte Gestalt, die schon mit Anfang dreißig Anspruch auf das Burn-out-Syndrom erhebt und dann spätestens mit vierzig völlig fix und alle ist   – obwohl ein Lehrer doch »vormittags recht hat und nachmittags frei«, wie so mancher witzelt;
ein total unfähiger Beamter (fachlich, pädagogisch, menschlich), und das auch noch auf Lebenszeit, bei dem nicht mal ein Einstein in Mathe eine Chance auf eine gute Note gehabt hätte. Als hilfloser Schüler kann man ihm nur mittels anonymer Bewertung auf der Internetseite spickmich.de so richtig eins auswischen;
ein realitätsferner Spinner, der es nicht

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