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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Fahrer hinterher, aber das verpuffte im luftleeren Raum. Das Auto raste höllisch schnell vom Parkplatz. Sie war so wütend, dass sie sich die Autonummer...«
    »Sie hat die Autonummer ?«
    »Sie wollte den Vorfall abends der Hausverwaltung melden.«
    Deckers Herz schlug wie verrückt in seiner Brust. »Sagen Sie mir, dass es Roseannes BMW war.«
    »Ja, in der Tat, aber das wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht.«
    »Gütiger Gott!« Decker grinste zufrieden. »Und sie erinnert sich erst jetzt an das Auto?«
    »Na ja, bei der ersten Befragung ging es darum, ob sie Roseanne an diesem Morgen gesehen hat. Die Antwort auf diese Frage lautete: Nein. Diesmal haben wir sie gefragt, was sie an dem Morgen getan hat.«
    »Und als sie sich erinnerte, fiel ihr das Auto wieder ein.«
    »Sie wusste bloß nicht, dass es Roseannes Auto war. Sie notierte die Autonummer, hatte einen langen Arbeitstag und vergaß die Sache dann, vor allem nachdem sie von dem Absturz gehört hatte. Der nahm ihr quasi den Wind aus den Segeln, noch auf irgendjemanden wütend zu sein. Sie konnte nur noch an die arme Roseanne denken.«
    »Okay, okay, geben Sie mir eine Minute Zeit, das alles zu verdauen.« Er schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und fragte: »Erinnert sie sich ungefähr daran, wann genau der BMW sie fast überfahren hätte?«
    »Irgendwann nach sieben, aber vor acht Uhr.«
    »Vor dem Absturz von Flug 1324.«
    »Definitiv vor dem Absturz, weil sie von dem Crash im Krankenhaus gehört hat.« Wanda atmete tief ein und aus. »Als sie abends nach Hause kam, wussten alle im Wohnblock über Roseannes Tod Bescheid. Allen ging es wahnsinnig schlecht.«
    »Kannte sie Roseanne?«
    »Flüchtig. Sie trafen sich im Jacuzzi, in der Gym oder im Waschraum. Es ist immer furchtbar, wenn jemand, den man kennt, eines unnatürlichen Todes stirbt.«
    »Ja, das ist es.«
    »Ich fragte sie: ›Sind Sie sich sicher, dass Sie sich an den richtigen Tag erinnern?‹ Und sie sagte: ›Hundertprozentig.‹ Und dann erzählte sie mir das Ganze. Als sie zu der Stelle kam, dass das Auto ein BMW war, stockte mir der Atem. Ich bat sie, das Auto zu beschreiben, und dabei fiel ihr ein, dass sie die Nummer irgendwo notiert hatte.«
    »Und sie hatte die Notiz noch?«
    »Im Handschuhfach, wo sie den Zettel ursprünglich hineingelegt hatte. Als ich ihn sehen wollte, fragte sie mich, warum. Ich versicherte ihr, sie einzuweihen, sobald ich den Halter ermittelt hätte. Als die Autonummer passte, sagte ich ihr, dass Roseanne einen schwarzen BMW gefahren hat. Die arme Frau wäre fast in Ohnmacht gefallen. Sie weinte und redete weiter, dass es wahrscheinlich Roseanne war, die den Flug erwischen wollte. Und sie hätte ihr übel hinterhergeflucht. Und dass sie sich fast wünschen würde, das Auto hätte sie erwischt, denn dann hätte Roseanne angehalten und das Flugzeug verpasst.«
    Decker nickte. »Wenn es eher gegen sieben Uhr war, war es vielleicht Roseanne auf dem Weg zur Arbeit. Wenn es eher gegen acht Uhr war, hätte Roseanne den Todesflug nie und nimmer erwischt. Kann sie die Zeitspanne nicht noch etwas einengen?«
    »Leider nicht, Sir, ich hab’s versucht. Sie erinnert sich nur an irgendwas zwischen sieben und acht Uhr.« Wanda hob die Augenbrauen und leckte ihre pinkfarbenen, glänzenden Lippen. »Und wir haben ein Riesenproblem. Es war Roseannes Auto, so viel steht fest, denn die aufgeschriebene Autonummer passt.«
    »Aber sie konnte nicht erkennen, wer das Auto gefahren hat.«
    Wanda nickte. »Sie hatte es eilig und war nervös. Der BMW hatte es ebenfalls eilig. Er hielt nicht mal an, als sie auf den Kofferraum schlug...«
    »Kann sie irgendwas über den Fahrer sagen?«
    »Sie sagt, es ging alles so schnell, dass sie noch nicht mal sehen konnte, ob es ein Mann oder eine Frau war. Sie glaubt, nur eine Person im Wagen gesehen zu haben, aber sie würde auch das keinesfalls beschwören.«
     
    Innerhalb von zehn Minuten, trotz der kleinen Truppe im Büro, waren Hannahs achtundvierzig Kekse verschwunden. Decker begnügte sich damit, die Krümel aufzupicken. Sie hatten sich im Großraumbüro versammelt, da dort mehr Platz war als bei Decker.
    »Die waren richtig gut«, meinte Wanda Bontemps. »Fragen Sie Ihre Tochter nach dem Rezept.«
    »Ich glaub, ich bin im Zuckerrausch«, sagte Marge, »kann ich deine Tochter adoptieren?«
    »Du hast sie noch nie vor einem Mathetest erlebt.«
    »Ich kenne meine eigene Tochter vor einer Teilchenphysikprüfung. Hannah kann nicht schlimmer

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