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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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was zu fragen?«, entgegnete Oliver. »Haben Sie Ihre Frau umgebracht?«
    »Tatsächlich«, sagte Decker, »wissen wir noch nicht einmal, ob sie überhaupt tot ist. Wir vermuten, dass die Ehe der Dresdens hinüber war, weil David Rottiger und Arielle Toombs das behaupten. Beide sagen aus, dass eine Scheidung in der Luft lag. Außerdem hatte Roseanne mit einer Liebelei namens Raymond Holmes vor sechs Monaten Schluss gemacht. Arielle erzählt, er habe das nicht gut aufgenommen. Er könnte also auch irgendwie in die Sache verwickelt sein.«
    Alle schwiegen.
    »Wir müssen an Dresden ran, ohne ihn einzuschüchtern. Es ist viel wahrscheinlicher, dass er mit uns spricht, wenn er denkt, wir ermitteln wegen einer Vermisstenanzeige und nicht wegen Mordverdachts. Und bis jetzt stimmt das ja auch.«
    »Wenn der Typ so geldgeil ist, wie alle behaupten, können wir ihm verklickern, dass die Versicherung ohne Leiche nicht zahlt«, sagte Marge.
    »Was wahrscheinlich sogar zutrifft«, pflichtete Oliver ihr bei.
    »So halbwegs«, sagte Decker, »aber egal, wir können ihm erzählen, dass die Polizei aus versicherungstechnischen Gründen Roseannes Aufenthaltsorte rekonstruiert. Da ihre Leiche bisher nicht aufgetaucht ist, vermuten wir, sie sei noch am Leben.«
    »Was wollen wir eigentlich herausfinden, Loo?«, fragte Oliver.
    »Zuerst einmal hören wir uns seine Version der ganzen Geschichte an. Zweitens wäre es hilfreich, wenn wir seine Erlaubnis bekämen, Telefonlisten, Kreditkartenbewegungen und Kontoauszüge anzufordern, um festzustellen, ob es nach ihrem Verschwinden noch Aktivitäten gab. Ivan gegenüber behaupten wir einfach, das sei einer der Schwerpunkte innerhalb der Versicherungsermittlungen.«
    »Bringen wir den ausgemusterten Liebhaber Ray ins Spiel?«, fragte Marge.
    »Übe dich in Diskretion.«
    Marge sah Oliver an. »Rufst du Ivan an, oder soll ich das erledigen?«
    »Mach du das, ich kümmere mich stattdessen um Ivans strippende Freundin.«
    »Strippende Freundin?«, fragte Decker.
    »Ja, David Rottiger erwähnte, dass Ivan auf eine Freundin von ihm abgefahren ist, die als Stripperin arbeitet. Ivan hat sie auf einer von Rottigers Partys kennengelernt.«
    »Interessant«, sagte Decker, »hast du denn auch einen Namen?«
    »Keine Chance, Rottiger wollte ihn nicht rausrücken, und es gab keinen Grund, ihn zu bedrängen. Immerhin weiß ich, wo sie arbeitet, und ich freue mich darauf, sie im Rahmen einer kleinen Feldstudie zu interviewen.«
    »Da wette ich was«, sagte Decker grinsend. »Aber vielleicht heben wir sie uns als offizielle Quelle besser für später auf. Zuerst reden wir mit Ivan. Und seht zu, dass ihr ihn in seinem Apartment befragen könnt, denn dann habt ihr gleich einen Eindruck, wie er lebt. Tretet ihm nicht zu nahe, wir wollen schließlich die Erlaubnis von ihm, Roseannes Unterlagen einzusehen. Wenn wir erst mal ihre Kreditkartenabrechnungen, ihre Kontoauszüge und Telefonlisten durchgegangen sind, werden wir ein klareres Bild ihrer letzten Tage haben.«
    »Und es kann immer noch sein, dass das Ermittlerteam Roseannes Leiche irgendwo in den Trümmern findet«, sagte Marge.
    »Natürlich«, sagte Decker, »aber lasst uns auf alles vorbereitet sein, sollte sie nicht auftauchen.«
    »Hast du Farley Lodestone schon den neuesten Stand der Dinge überbracht?«, fragte Oliver.
    »Bis jetzt nicht«, seufzte Decker. »Das Ganze wird sein Vertrauen in die Mühlen der Justiz nicht gerade verstärken. Wenn er nicht betroffen wäre, würde er sich mit Sicherheit darüber lustig machen.«
    »Wisst ihr«, sagte Marge, »wenn Roseanne an Bord des Fluges 1324 war, gibt es vielleicht jemanden, der am Gate gearbeitet und gesehen hat, wie sie ins Flugzeug gestiegen ist. Ich würde nächste Woche gern West Airs Schalter abklappern und das Bodenpersonal befragen.«
    »Die verweisen dich doch bloß wieder an ihre Task Force«, meckerte Oliver.
    »Vielleicht kriege ich von Frau zu Frau mehr heraus. Jetzt, wo Roseanne schon so lange vermisst wird, würde ich wenigstens diese Möglichkeit gerne noch in Betracht ziehen.«
    »Ich finde, das ist eine gute Idee«, sagte Decker. »Für Roseanne haben wir jetzt einen Plan, also lasst uns zu Fall Nummer zwei übergehen: Skelett Jane Doe, die vermutlich ermordet wurde. Wir müssen die Leiche identifizieren, und wir können auf den Schädel kein Gesicht bauen lassen, weil die Knochen so porös sind. Was bleibt uns? Wir können herausfinden, wann das Apartmenthaus gebaut wurde. Und

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