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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Hausmeister überführt.«
    Decker grinste breit. »Ich setze jemanden vom Team darauf an. Gute Arbeit, Detective.«
    Cindy spürte, wie sie rot wurde. Jedes Mal, wenn ihr Vater sie lobte, war sie übermäßig stolz auf sich. Sie blickte zu Boden und tat so, als interessierte sie sich für die Tischdecke. »Wer führt das Team?«
    »Scott oder Marge. Ich weiß gar nicht, ob sie das schon ausgeknobelt haben.«
    »Hört sich an, als hättest du wirklich alle Hände voll zu tun, Dad. Aber sieh’s mal so: Wenigstens musst du keine Papierstapel hin und her schieben.«
    »Ja ja, aber sei vorsichtig, was du dir wünschst.«
    Cindy räumte eine Pfanne in den Geschirrspüler. »Man hat Koby eine Beförderung angeboten.«
    »Das ist doch wunderbar!«, freute sich Decker. »Wann denn?«
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Und das erzählst du mir jetzt erst?«
    »Er weiß nicht, ob er es machen soll. Es bedeutet mehr Geld, dafür auch längere Arbeitszeiten und mehr Papierkram, und außerdem müsste er die Neugeborenenintensivstation verlassen, obwohl es das ist, was er am liebsten macht. Ich will nicht, dass er sich für ein paar Dollar mehr krummlegt. Aber er ist besessen von der Idee, Geld für den Umbau zusammenzukriegen.«
    »Macht euch darüber keine Sorgen. Ich helfe euch bei dem Umbau.«
    »Das weiß ich, und ich bin sehr froh darüber. Nur: Auch wenn wir die Maurerarbeiten alle in Eigenregie schaffen, bleibt noch so viel, was wir nicht selbst können, zum Beispiel die Elektrik und die Sanitärinstallationen. Das Letzte, was ich mir wünsche, ist ein geplatztes Abwasserrohr oder einen gegrillten Ehemann oder Vater.«
    »Sehe ich genauso.«
    »Egal wofür wir uns entscheiden, es wird kosten. Mom hat angeboten, uns Geld zu leihen – Koby hat da so seine Vorbehalte. Deshalb denkt er ja auch über diese Beförderung oder andere Möglichkeiten nach, mehr zu verdienen.«
    »Die Bezahlung ist wichtig, aber er sollte Spaß an seiner Arbeit haben.«
    »Dasselbe sage ich ihm auch.« Cindy machte eine Pause. »Alan hat uns seine Unterstützung angeboten.«
    »Oh... schön.«
    Cindy grinste ihren Vater an. »Habe ich da ein gewisses Zögern vernommen?«
    »Überhaupt nicht. Dein Stiefvater hält deine Mutter bei Laune, und das macht alles einfacher.« Decker lächelte schwach. »Ich hatte ja nur keine Ahnung, dass er handwerklich begabt ist.«
    »Mom und er sind die reinsten Heimwerker geworden. Man sollte meinen, sie hielten Anteile an einer Baumarktkette.«
    »Was machen sie denn so?«
    »Sie installieren neue Haushaltsgeräte – Geschirrspüler, Kühlschrank, Mikrowelle. Alan hat außerdem noch ein Bücherregal und einen Tisch gebaut.«
    »Und wie sieht das Ergebnis aus?«
    »Gar nicht schlecht, ehrlich gesagt.«
    »Na gut, wir brauchen so viele Helfer wie möglich. Habt ihr einen Architekten?«
    »Einer unserer Nachbarn hilft uns und verlangt weniger als üblich. Mitglied der Architektenkammer, eine nette Frau, die tolle Sachen macht. Ich bin ein Glückspilz: eine Architektin nebenan, ein handwerklich geschickter Vater und Ehemann, ein einigermaßen geschickter Stiefvater... man muss dankbar sein für das, was man hat.«
    »Wir werden ein richtig altmodisches Richtfest feiern.«
    »Vielen Dank, Daddy, ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen.« Cindy schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Und ich würde gerne noch hinzufügen, dass ich wahnsinnig stolz auf dich bin.«
    »Auf mich?«
    »Du unterhältst dich mit mir wie mit einem Kollegen, nicht wie mit einer Tochter. Wir haben über eine Stunde lang gegessen, und du musst mir immer noch einen Ratschlag mit auf den Weg geben, denn den, dass ich niemals einen Fall als reine Routine betrachten soll, gibt mir mein Partner auch, also fällt der Spruch nicht unter überfürsorgliches Daddytum.«
    Decker setzte an, etwas zu sagen, nickte dann aber einfach nur.
    »Fällt es dir schwer, es sein zu lassen?«, fragte Cindy. »Bleib bei der Wahrheit.«
    »Ich will es mal so ausdrücken«, Decker machte eine nachdenkliche Pause, »meine Zunge ist schon ganz löchrig, weil ich mir andauernd draufbeiße.«

12
     
    Als Satelliten-Flughafen hatte Burbank normalerweise ein überschaubares Passagieraufkommen, was sich direkt in kürzeren Check-in- und Security-Schlangen niederschlug. Außerdem war das Personal freundlicher und – meistens jedenfalls – weniger stur, wenn es um die Einhaltung der Vorschriften ging. Doch auch an dem kleinen Flugplatz war der 11. September nicht spurlos

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