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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tour getragen haben.«
    »Aber es schneidet ein paar Jahre vorne ab, vom Konstruktionsdatum des Gebäudes 1971 bis zur Tour. Und was das hintere Ende angeht, würde ich so einer Jacke eine maximale Lebensdauer von fünf Jahren geben.«
    »Wahrscheinlich eher kürzer«, meinte Oliver. »Ich habe mal nachgedacht. Die Tatsache, dass sie eine Jacke trug, lässt vermuten, dass sie im Winter ermordet wurde.«
    »Der Täter könnte ihr die Jacke auch nach dem Mord angezogen haben, vor allem, wenn ihre Kleidung voller Blut war«, gab Marge zu bedenken.
    »Wir haben eine Kopf-, keine Brustverletzung«, hielt Oliver dagegen.
    »Wir denken zu weit nach vorne. Als Erstes gehen wir die Liste der Frauen durch, die seit 1974 in der Gegend als vermisst gemeldet wurden. Danach müssen wir abklären, welche heute immer noch vermisst werden. Konzentriert euch bei den Vermissten auf die, die in der Nähe des Apartmenthauses gewohnt haben, und auf diejenigen mit einem Freund, mit Freunden oder Verwandten in der Nähe des Gebäudes. Das bedeutet Telefonanrufe bei den Familien und eine Menge aufgerissene Wunden. Tut mir leid, aber es geht nicht anders. Außerdem benötigen wir eine Liste aller, die in dem Apartmenthaus je eine Wohnung angemietet hatten. Ist die schon in Arbeit?«
    »Bontemps sitzt dran«, sagte Marge.
    »Es würde uns wirklich weiterhelfen, wenn wir dem Leichnam ein Gesicht zuordnen könnten«, sagte Oliver. »Bist du dir absolut sicher, dass es keine Möglichkeit gibt, den Schädel für eine forensische Gesichtsweichteil-Rekonstruktion zu benutzen?«
    »Du hast den Rechtsmediziner gehört«, sagte Decker, »die Gesichtsknochen sind zu instabil.«
    »Vielleicht mit einem computergenerierten Schädelmodell?«, schlug Marge vor.
    »Eine gute Idee«, sagte Decker. »Sieh zu, ob du den Schädel und die Knochen vermessen lassen kannst. Vielleicht hilft uns dann ein forensischer Gesichtsskulpteur weiter.«
    »Bin schon dabei.«
    »Okay«, fuhr Decker fort, »weiter geht’s mit der anderen vermissten Person in meinem Leben.«
    »Roseanne Dresden«, seufzte Marge. »Hat ihr Stiefvater heute schon angerufen?«
    »Pünktlich wie eine Atomuhr. Ich muss zugeben, seine Geschichte klingt heute viel weniger durchgeknallt als noch vor ein paar Monaten.« Decker begann, ein paar Punkte an seinen Fingern abzuzählen. »West Air hat uns nicht geholfen nachzuweisen, dass Roseanne an Bord des Fluges 1324 war. Außerdem stand ihr Name nicht auf der allerersten Liste, die die Zeitung erhalten hat, und niemand in der Redaktion kann sich erinnern, wer angerufen hat, um Roseanne als Opfer zu melden. Dazu kommt, laut deinem Bericht, Marge, die Stewardess am Gate... wie heißt sie noch mal?«
    »Erika Lessing.«
    »Genau. Erika Lessing schwört, dass Roseanne nicht an Bord gegangen ist. Theoretisch könnte Roseanne bereits in der Maschine gewesen sein, von San Jose aus, aber bis jetzt hat das niemand bestätigt. Und wenn wir dann noch einen fremdgehenden Ehemann mit einer fremdgehenden Ehefrau und einem Exlover in San Jose in den Topf schmeißen, tauchen eine Menge unbeantworteter Fragen auf. Wir müssen Roseannes letzte Schritte nachvollziehen. Die Zeit ist reif für eine richterliche Anordnung, um an ihre Telefonrechnungen, Kreditkartenbelege und Kontoauszüge zu kommen... egal was. Hauptsache, wir erhalten eine Vorstellung davon, was sie an ihren letzten Tagen auf Planet Erde gemacht hat.«
    »Irgendeinen speziellen Richter im Sinn, Loo?«
    »Versuch’s bei Elgin Keuletsky.« Decker buchstabierte den Namen laut. »Erzähl ihm, was wir haben, und ich glaube, er wird mitspielen.«
    »Und Ivan Dresden?«, fragte Oliver. »Ich dachte, wir sollten ihn befragen und an seine Mithilfe appellieren, Roseanne zu finden.«
    »Machen wir auch, aber erst später. Im Moment halten wir uns von ihm fern. Lasst ihn nicht erraten, dass wir ihn verdächtigen. Sobald uns genauere Angaben über Roseannes letzte Tage vorliegen, haben wir vielleicht Glück, und es deutet irgendetwas auf Ivan Dresden als Bösewicht hin.«
    »Wir haben mit einigen von Roseannes Freunden gesprochen«, sagte Oliver, »wie wär’s, wenn ich noch ein paar Leute abklappere, die Ivan kennen... ganz diskret natürlich.«
    »Diskret?«, antwortete Decker. »Denkst du da an jemand Bestimmtes?«
    »Na ja, wir können kaum mit seinen Freunden oder Kollegen sprechen, ohne dass er davon Wind bekommt. Aber wenn ich mich recht erinnere... gab es da noch eine Stripperin, der Ivan den Hof gemacht

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