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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zu nehmen und die eigenen Pläne damit zu verwirklichen. Es wird immer gesagt, dass Waffen und alles andere, alle technologischen Errungenschaften, an sich harmlos sind und allein jene, die diese benutzen, über gut und böse, über moralische Fragen entscheiden und jede Sache sowohl zum Wohle anderer wie zu deren Schaden einsetzen können.«
    Zant machte eine Pause, atmete ein zweites Mal tief ein, als müsse sie sich bewusst beruhigen.
    »Das stimmt hier nicht. Wenn Sie diese Waffe in Händen gehalten und eingesetzt hätten … Sie hätten gespürt, dass alles, was ihre Erbauer damit vorhatten, alle Grausamkeit, alle Verachtung, alle Lust an Schmerz und Gewalt, bewusst und vollständig in den Entwurf dieses Instruments eingeflossen sind. Es war ihr Ziel, Entsetzliches anzurichten, und es war der Sinn dieser Waffe, mehr zu tun, als einen Feind einfach nur zu töten. Ich glaube, wenn Leute, die ohnehin nur über schwach entwickelte moralische Vorstellungen verfügen, sich an diese Art von Instrumenten gewöhnen, sie alle den … den Niib in sich entdecken werden.«
    Zant kratzte sich am Hals.
    »Ich glaube auch nicht, dass die vor langer Zeit verschwundenen Herrscher zurückkehren können. Aber ich gebe Hardan schon recht: Die Niib könnten wiederkommen – wenngleich in anderer Gestalt. Möglicherweise in unserer.«
    »Ich verstehe Sie.«
    »Ich hoffe. Wir müssen diese Leute davon abhalten, egal was im Einzelnen sie tun. Nach dem, was ich da unten erlebt habe, steht mir dies so klar vor Augen wie sonst nichts. Und wenn dies meine Energie und Entschlossenheit beflügelt, dann ist das nur zu verständlich.«
    »Ich werde Ihnen dabei helfen, Zant. Ich verspreche es.«
    Sie berührte sachte seinen Arm.
    »Wir müssen jetzt erst mal einfach nur weg von hier.«
    »Das liegt absolut in meinem Sinne.«
    »Dann können wir jetzt weiter?«
    Daxxel war anzusehen, dass er gerne noch eine Weile gerastet hätte, aber dann seufzte er ergeben auf. Ihm tat alles weh, die Drogen begannen, ihre Nachwirkungen so richtig zu entfalten, vor allem den sich langsam verschärfenden Kopfschmerz und leichte Schwindelgefühle. Er wollte nicht schon wieder Tabletten in sich hineinstopfen, befürchtete aber, dass er nicht umhinkommen würde, zumindest etwas gegen dieses Bohren im Kopf zu tun.
    »Los geht’s«, sagte er.
    Sie marschierten. Der Weg bis zur Landekapsel war weit und das Gelände wurde unwegsam. Die Dunkelheit war nicht das größte Problem – der Orbit des Planeten war mit GPS-Satelliten gespickt und Zant hatte sich einen Empfänger mitgenommen, wodurch sie sich gut orientieren konnten. Sie gingen eine weitere Stunde, dann war eine erneute Pause notwendig. Daxxel tat etwas gegen das Kopfweh und akzeptierte ein Aufputschmittel aus Zants Giftküche. Er fühlte sich danach belebt und voller so falschem Selbstbewusstsein, es war ihm, als würde sein Ego seinen Kopf platzen lassen. Fast wünschte er sich die Kopfschmerzen zurück.
    »Daxxel, vorsichtig.«
    Beinahe wäre er in sie hineingestolpert. Zant hatte hinter einem Felsen angehalten, sich geduckt und schaute in die Dunkelheit hinein.
    »Wir sind fast da.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Das blinkt etwas. Rot und grün. Das sind die Positionslichter der Kapsel.«
    Daxxel kniff die Augen zusammen. »Was ist das für ein schwacher Schein etwa einhundert Meter nach rechts?«
    Zant sagte nichts, beobachtete in Ruhe und nickte dann langsam. »Gut erkannt. Das gehört nicht zur Kapsel. Wenn man mich fragt … da wartet jemand auf uns oder ganz allgemein auf jemanden. Wir müssen näher ran.«
    Der Wind war stetig und machte den üblichen Lärm, sodass niemand befürchten musste, dass man ihre Annäherung hören konnte. Aber es gab noch andere Methoden der Detektion und Daxxel wollte gerade einen Einwand erheben, als Zant auch schon sprach.
    »Sie haben möglicherweise Bewegungsmelder. Ich mache einen Bogen und nähere mich von der anderen Seite. Ich gebe Ihnen ein Signal und Sie spazieren los. Sobald man auf Sie aufmerksam wird, werde ich unsere Freunde ausschalten.«
    Daxxel zögerte. »Ich habe das schon richtig verstanden: Ich mache den Lockvogel und lenke die Wachen auf mich und darf dann hoffen, dass Sie mich schnell genug retten? Das ist der Plan?«
    »Das ist der Plan. Wollen wir es umgekehrt machen? Ich locke, Sie schießen?«
    »Ach …«
    »Dann also nicht.«
    Daxxel war immer noch nicht überzeugt.
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    »Wir können versuchen, sie aus der Ferne

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