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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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auszuschalten, aber das wird Zeit kosten und kann danebengehen. Ich wäre gerne in unmittelbarer Nähe der Kapsel, sodass wir sofort abfliegen können, wenn alles erledigt ist.«
    »Nun gut.«
    Begeisterung klang anders, aber Daxxel sah ein, dass dies eher nicht sein Metier war. Er fühlte sich mulmig, trotz des künstlichen Selbstbewusstseins und der daraus resultierenden Tatsache, dass er sich für einen Superhelden hielt. Wenn seine Zweifel trotz dieser Wirkung durchsickerten, musste er sich in Wirklichkeit mindestens am Rande einer ausgewachsenen Panik befinden.
    »Das Signal …«
    Zant reichte ihm einen winzigen Ohrstöpsel. Daxxel öffnete kurz den Helm, hielt die Luft an und steckte ihn sich ins Ohr.
    »Ein Empfänger. Niedriges Frequenzband, absolut abhörsicher. Ich habe davon immer ein paar dabei, die schaden nie.«
    »Der Sender?«
    »Der ist in meinen Kiefer implantiert. Ich bin mehr wert, als wonach ich aussehe.«
    »Sie können also mit mir reden, ohne dass jemand irgendwelche Funksprüche abhört?«
    »Nicht ganz. Sie werden ein mehrfaches Klicken hören, mehr will ich nicht senden. Dann marschieren Sie los. Sie schauen immer nach Deckung und Ihr Ziel ist die Kapsel. Wenn einer auf Sie zukommt, sofort die Arme hoch und kapitulieren.«
    »Hoffentlich ist man in der Stimmung, eine Kapitulation zu akzeptieren«, grummelte Daxxel und achtete darauf, dass sein Helm ordentlich geschlossen war.
    »Keine Sorge, das klappt schon.«
    Daxxel sagte nichts mehr und sah nur noch, wie Zant in der Dunkelheit verschwand. Er selbst richtete seine Aufmerksamkeit dann auf den Lichtschein. Er konnte jetzt auch schwache Bewegungen ausmachen. Es war ihm, als würde er zwei Personen erkennen können. Es musste sich um Leute der Wachmannschaft handeln, die nach hier oben entsandt worden waren.
    Er schaute in Richtung Kapsel und konnte jetzt einige blinkende Lichter sehen. Er versuchte, sich daran zu erinnern, was für Positionslampen die Kapsel gehabt hatte, und wunderte sich ein wenig, bis ihm einfiel, dass hier wohl Häscher gelandet waren, logischerweise in der Nähe der Kapsel, was wiederum bedeutete …
    Vielleicht konnte der Rückflug etwas angenehmer erfolgen als die Landung!
    Daxxels Stimmung hob sich bei diesem Gedanken und es war eine echte Freude, nicht eine künstlich ausgelöste, er merkte den Unterschied sofort.
    Er wartete so einige Minuten, in seine Deckung gekauert, den pfeifenden Wind um sich herum, und schaute hin und wieder in die Richtung der Landestelle. Dann knackte es in seinen Ohren. Er fuhr hoch, war sich einen Moment nicht sicher, ob dies das Signal war oder nur der Sand, der an seinem Kopf kratzte, doch dann knackte es erneut, laut, vernehmlich und unmissverständlich.
    Es ging los.
    Daxxel holte tief Luft und marschierte los, ohne Deckung, schnellen Schrittes, um dann mit einer betont hektischen Bewegung wieder Zuflucht hinter zumeist ungeeigneten Steinen zu suchen. Er ging davon aus, dass dies sehr schnell …
    In der Tat.
    Er konnte jetzt auch mehr erkennen und es waren in der Tat zwei Männer in einer Art Kampfanzug, die sich gegenseitig auf die Existenz Daxxels aufmerksam machten. Daxxel ging weiter und er begann nun, einen unsicheren Schritt zu finden, ein wenig zu stolpern, als sei er am Ende seiner Kräfte. Dieses kleine Schauspiel fiel ihm angesichts seines allgemeinen körperlichen Zustands auch nicht allzu schwer.
    Die Männer hoben ihre Waffen, aber mehr aus Vorsicht, weniger in einer richtigen Drohgebärde. Daxxel machte einige weitere Schritte in ihre Richtung, nun im Kegel zweier Scheinwerfer, die die Wachen bei sich trugen. Es musste deutlich erkennbar sein, dass der Ankömmling völlig unbewaffnet war, erschöpft, die Harmlosigkeit in Person, absolut keine Bedrohung. Das wirkte vor allem deswegen so überzeugend, weil es völlig der Wahrheit entsprach.
    Die Bedrohung kam aus einer anderen Richtung.
    Hoffentlich.
    Daxxel hob schwach die Arme.
    »Nicht schießen! Bitte! Nicht schießen!«, sagte er laut mit einem klagenden Tonfall. Auf allen offiziellen Frequenzen. Er bemerkte zu seiner Zufriedenheit, wie sich die drohend erhobenen Gewehrläufe eine Nuance absenkten.
    »Wer sind Sie? Kommen Sie näher!«, hörte er eine herrische Stimme. Die Frage war berechtigt. Daxxels Gesicht war durch die Helmscheibe kaum auszumachen und diese Wachleute waren ihm nie begegnet.
    »Ich habe mich verlaufen!«, jammerte Daxxel. »Ich wollte zur Touristenstation. Ich habe mich total verlaufen.

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