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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Fragte sich nur, für welches.
    Was aber hatte Kim damit zu tun?
    »Sie wissen natürlich, wer Ron Barker ist?« fragte Smith plötzlich. »Sie wissen es so gut wie ich, oder?«
    »Als ich ihn im Fernsehen sah, wußte ich es«, gab Carter zu.
    »Der Sträfling, der vor fünf Jahren floh.« Smith nickte. »Palatti hatte es auch nicht gewußt. Es war eine Überraschung.«
    Er schwieg, als habe er schon zuviel gesagt.
    Dann summte das Visiphon auf dem Tisch. Smith beugte sich vor und drückte den Knopf ein. Carter konnte den Schirm nicht sehen, aber die Stimme Palattis erkannte er sofort.
    »Ich bin aufgehalten worden, Smith. In einer Stunde bin ich dort. Alles in Ordnung?«
    »Alles in Ordnung. Nur – wir haben Besuch.«
    »Besuch? Wen?«
    »Rog Carter.«
    Schweigen.
    Dann:
    »Rog Carter …? Wie ist das möglich? Carter ist in New-Bristol, und er …«
    »Er sitzt mir gegenüber, Palatti. Willst du ihn sehen?«
    »Nicht nötig, ich kenne ihn ja. Paß auf, daß er keine Dummheiten macht. Ich beeile mich. Laß ihn nicht laufen.«
    »Keine Sorge, ich habe ihn unter Kontrolle.«
    »Carter …! Wie hat er mich gefunden?«
    »Er hat in der Fabrik nachgefragt. Warum wohl?«
    »Das werden wir herausfinden. Bis gleich. Und sei wachsam. Carter ist gefährlich, sehr gefährlich sogar. Hat er eine Waffe bei sich?«
    »Unsinn! Es gibt keine Waffen auf Hades, wenigstens nicht offiziell. Aber ich werde mal nachsehen.«
    »Bis später«, sagte Palatti.
    Smith drückte wieder auf einen Knopf, dann sah er Carter an. »Haben Sie eine Waffe?«
    »Sie können ja nachsehen, Smith.«
    Und Smith verzichtete.
     
    *
     
    Als Palatti das Zimmer betrat, verriet sein Gesicht Genugtuung. Er klopfte Carter kameradschaftlich auf die Schulter, zog die Jacke aus und setzte sich in den dritten Sessel. In einer Schulterhalfter trug er einen Revolver.
    »Na, Carter, wohl Sehnsucht gehabt, einen alten Freund wiederzusehen?« Carter beschloß ein paar seiner Karten auf den Tisch zu legen. »Wo ist Kim?« fragte er.
    Palatti konnte seine Überraschung nicht verbergen. Aber er leugnete:
    »Kim? Wie soll ich wissen, wo Ihre Frau ist? Sie hat entschieden, Ihre Frau sein zu wollen und damit basta. Wenn sie Ihnen fortläuft, so ist das Ihre Sache.«
    »Woher wissen Sie denn, daß sie fortgelaufen ist, Palatti?«
    »Haben Sie doch selbst gesagt?«
    »Ich fragte Sie nur, ob Sie wüßten, wo sie ist. Das war alles.« Palatti überlegte, dann nickte er.
    »Also gut. Ich habe Ihre Frau aufgesucht und sie gefragt, ob sie mit mir kommen wolle. Sie kam freiwillig mit.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Sie müssen es glauben, denn Sie haben keine andere Wahl.« Palatti sah Carter wütend an. »Sind Sie nur deshalb gekommen, oder haben Sie noch andere Gründe?«
    »Kann ich mit Kim sprechen?« fragte Carter, ohne die Frage zu beantworten. »Wenn sie freiwillig mitkam, warum ist sie dann nicht hier in Ihrer Wohnung?«
    Palatti grinste.
    »Sie macht einen Erholungsurlaub, mein Freund. Sie schien ihn dringend nötig zu haben.« Carter hätte sich am liebsten auf Palatti gestürzt.
    »Was haben Sie mit ihr vor, Palatti?« fragte er.
    Palatti grinste nicht mehr.
    »Eigentlich könnte ich es Ihnen sagen, denn Sie werden keine Gelegenheit mehr haben, es auszuplaudern. Oder haben Sie gedacht, ich ließe Sie laufen? Damit Sie mir die Polizei auf den Hals schicken? Ich kenne die Strafe der Entführung. Stimmt, Kim wurde entführt. Aber nicht aus dem Grund, den Sie vielleicht vermuten, mein Lieber. Ich brauche Kim für meine Pläne, und ich bin davon überzeugt, daß ich sie noch dazu überreden kann, mitzumachen. Freiwillig!« setzte er mit Betonung hinzu.
    »Was für Pläne sind das?«
    »Denken Sie mal nach, vielleicht geht Ihnen dann ein Licht auf.«
    Carter sah gleichmütig aus, als er fragte:
    »Sie wissen, wer Kim ist?«
    »Ja. Sie ist die Tochter des Mannes, dessen Sekretär nun Regierungschef von Hades ist. Halten Sie das für einen Zufall? Und selbst wenn es einer wäre, was ich nicht annehme, ergeben sich daraus nützliche Perspektiven, nicht wahr? Jon Block ist ein mächtiger Mann auf der Erde, und ich bin davon überzeugt, daß sein Arm bis Hades reicht. Er wird es nicht gerne sehen, wenn seine hübsche Tochter ein paar gar nicht hübsche Narben im Gesicht hat.«
    Carter hielt für eine Sekunde die Luft an. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung blieb er ruhig.
    »Kim wurde verurteilt. Da konnte auch ihr Vater nichts dagegen tun. Sein Arm scheint doch nicht so

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