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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Wohnung.«
    Gorm lächelte.
    »Das ist doch kein Grund zur Beunruhigung, Carter. Vielleicht hat sie Bekannte besucht und blieb über Nacht dort.«
    »Unmöglich! Außerdem ist da noch etwas: Nachbarn haben bemerkt, daß sie an jenem Abend, an dem sie verschwand, mit einem Mann geredet hat. In unserer Wohnung. Danach hat man sie nicht mehr gesehen.«
    Nun lächelte Gorm nicht mehr.
    »Jetzt verstehe ich. Sie nehmen eine Entführung an? Frauen sind rar auf Hades, Carter. Sind Sie sicher, daß Ihre Frau Sie liebt?«
    »Ja, das bin ich. Aber das ist noch nicht alles. Der Mann, mit dem sie sprach, war ein gewisser Lui Palatti. Er kam mit unserem Transport, und Kim haßte ihn. Sie wäre niemals freiwillig mit ihm gegangen.«
    »Lui Palatti? Ich entsinne mich. Kein sympathischer Bursche, würde ich sagen. Woher wissen Sie, daß er es war?«
    »Von meinem Nachbarn. Er kann sich an den Namen erinnern.«
    »Also keine Zweifel?«
    »Keine.«
    Gorm dachte nach, dann drückte er auf einen Knopf. Eine Stimme meldete sich.
    »Myers, sehen Sie in der Kartei nach, wo ein Palatti arbeitet. Lui Palatti. Er ist erst seit drei Wochen hier. Bringen Sie mir alle Unterlagen.« Zu Carter gewandt, fuhr er fort: »Gleich werden wir eine Menge mehr wissen. Wünschen Sie, daß ich die Polizei einschalte?«
    »Nein, lieber nicht, Mr. Gorm. Ich möchte kein Aufsehen erregen. Ich werde den Fall selbst klären – und dann eine Geschichte für meine Zeitung darüber schreiben.«
    »Aha, die alten Ambitionen eines Schriftstellers kann ich verstehen. Also gut, auf Ihre Verantwortung.«
    Der Sekretär kam und brachte eine Karteikarte. Er legte sie Gorm auf den Tisch und verschwand wieder.
    Gorm nahm die Karte und studierte sie. Dann las er vor:
    »Lui Palatti. Mord. Ziemliches Strafregister. Angeblich Feinmechaniker. Er bekam eine Stelle in der Firma ›Hades Mechanics‹, Adresse: Main-Avenue 345. Fangen Sie dort an.«
    »Danke«, sagte Carter und wollte sich erheben.
    »Warten Sie, Carter.« Gorm öffnete die Schublade seines Schreibtischs und kramte darin herum. Als er die Hand wieder hervorzog, hielt er eine Waffe in ihr. Er legte sie auf den Tisch und schloß die Schublade wieder. »Ein Revolver mit sechs Schuß. Großes Kaliber. Gehen Sie sparsam mit der Munition um, Carter, ich kann Ihnen keine weiteren Patronen mehr geben. Schießen Sie nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Palatti ist ein Mörder, er wird auch vor Ihnen nicht zurückschrecken. Die Waffe ist Regierungseigentum. Bringen Sie sie mir zurück, wenn Sie Ihre Frau gefunden haben. Und …«, er stand auf und gab Carter die Hand, »… viel Glück! Ich wünsche, daß Sie Ihre Frau heil wieder zurückbekommen.«
    »Vielen Dank, Mr. Gorm. Ich werde Ihre Hilfe niemals vergessen.« Und das meinte Carter wirklich.
    Er nahm ein Taxi und fuhr in die Stadt zurück. In der Main-Avenue ließ er sich absetzen, bezahlte den Fahrer und sah dem Wagen nach, bis er verschwunden war.
    Dann blickte er sich um und suchte nach der Nummer.
    »Mechanics« war eine richtige kleine Fabrik mit eigenem Werkstor mitten in der Stadt. Zur Straße hin waren die Schaufenster der Verkaufsabteilung. Carter stellte mit sachkundigen Blicken fest, daß es hier so ziemlich alles zu kaufen gab, was die Branche der Feinmechanik üblicherweise herstellte.
    Er ging zum Pförtner und zeigte seinen Presseausweis vor.
    »Ich komme von der Bristol-News und schreibe einen Bericht über die industrielle Entwicklung von Hades-City. Bei wem kann ich die Erlaubnis einholen, das Werk zu besichtigen?«
    Der Pförtner war ein älterer Mann mit ehrlichem Gesicht.
    »Da müßten Sie den Chef fragen, unseren Mr. Charteris. Ich kann Sie mit ihm verbinden, wenn Sie das wünschen.«
    »Ja, bitte«, erwiderte Carter und lächelte freundlich.
    Sekunden später erhielt er die Erlaubnis, das Werk zu betreten. Er sollte sich im Sekretariat melden und warten, bis ihn ein Werkmeister zur Führung abholte.
    Carter gab dem freundlichen Pförtner ein Trinkgeld und folgte dann den Hinweisschildern. Schließlich gelangte er zum Sekretariat, wo man ihn bereits erwartete. Minuten später stellte sich ihm ein hagerer Mann in grauem Kittel vor.
    »Machow, Werkmeister.«
    »Carter, Journalist«, antwortete Carter genauso knapp.
    Er interessierte sich absolut nicht für die Herstellungsarten der verschiedenen Artikel, aber geduldig folgte er seinem Führer durch die Hallen und ließ sich alles erklären. Dabei sah er sich um, konnte aber Palatti nicht

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