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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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des Tages werde ich die Station auf dem Raumhafen von Hades-City landen.«
    Ehe Barker antworten konnte, schaltete er ab. Er drückte die Sendetaste des Subradios wieder ein.
    »Hier Wachstation Hades, Funker Hastings. Hören Sie mich?«
    »Wir warten. Was ist mit Oberst Kensington?«
    »Er ist gesund und munter, nur schläft er tief und fest. Ich bin der neue Kommandant der Station. Und nun hören Sie einmal gut zu: Ich will mit jemand sprechen, der dort die Befehle gibt. Ist das klar genug ausgedrückt?«
    »Hier spricht General Alvarez, Kommandeur der terranischen Abwehrraumflotte. Genügt Ihnen das?«
    »Sind Ihre zehn Kreuzer schon unterwegs? Dann holen Sie sie möglichst schnell zurück, sonst werden Sie Ihrer schönen Erde bald Lebewohl sagen können.«
    »Sind Sie verrückt geworden? Wie sprechen Sie mit mir?«
    »Ist das Ihre Hauptsorge, General? Lassen Sie den Blödsinn, und holen Sie die Schiffe zurück. Es ist mir verdammt ernst damit! Die Sonnenbombe ist fertig programmiert. Ich brauche nur auf den Knopf zu drücken – und sie ist unterwegs zur Erde. Sie wissen so gut wie ich, daß es keine Abwehr gegen die Sonnenbombe gibt.«
    Diesmal verschlug es dem General die Sprache. Er blieb für fast eine Minute stumm. Dann sagte er:
    »Sie können mich nicht erpressen oder bluffen. Sie wissen so gut wie ich, daß auch wir Sonnenbomben haben. Ich brauche nur den Befehl geben, und drei dieser Teufelsdinger nehmen Kurs auf Hades. Ist Ihnen das klar?«
    »Wir haben nichts zu verlieren«, log Carter ruhig. »Aber Sie existieren dann auch nicht mehr. Überlegen Sie es sich. Sie haben zehn Minuten Zeit. Rufen Sie mich dann wieder. Ende.«
    Er schaltete ab.
    Aber er blieb sitzen, denn seine Knie zitterten vor Schwäche. Er hatte sich auf ein Spiel eingelassen, das über seine Kräfte ging, aber ihm war keine andere Wahl geblieben. Mochten die anderen wahnwitzig und verrückt sein, sie würden es sich überlegen, ihre eigene Existenz aufs Spiel zu setzen. Natürlich konnten sie die tödlichen Geschosse auf die Bahn nach Hades bringen und ihm sagen, sie täten es nicht. Dann war alles verloren, denn es gab keine Möglichkeit, die Bomben rechtzeitig zu orten. Aber auf der anderen Seite gab es auch da eine Möglichkeit, General Alvarez zu bluffen. Hatte man nicht von einer Art Revolution gesprochen?
    Carter blieb ganz ruhig sitzen und überlegte. Ja, das war eine Möglichkeit – wenn auch keine hundertprozentig sichere.
    Er spürte, daß er wieder ruhiger wurde. In der Tasche fand er den Zettel, auf dem er die Subradiobotschaft zur Erde niedergeschrieben hatte. Er lächelte müde und zerknüllte den Zettel. Die Meldung war bereits durch die Ereignisse überholt worden.
    Genau nach zehn Minuten schrillte das Signal, und das rote Lämpchen glühte auf. »Hades. Haben Sie es sich überlegt?«
    »Welche Bedingungen stellen Sie?«
    Carter atmete auf.
    »Gar keine – nur die, daß Sie uns in Ruhe lassen. Wir haben nichts dagegen, wenn Sie weiterhin Sträflinge nach Hades schicken, aber unter anderen Bedingungen und Voraussetzungen. Sie erhalten noch einen ausführlichen Bericht der Behörden von hier. Was ist mit den zehn Kreuzern und den Sonnenbomben?«
    »Alles gestoppt.«
    »Ausgezeichnet. Wenn ich Ihnen auch nicht glaube, so werde ich es bald wissen. Sie können sich ja denken, daß wir unsere Vertrauensleute auf der Erde haben; einer ist sogar in Ihrer nächsten Umgebung. Von ihm werden wir bald erfahren, ob Sie die Wahrheit gesagt haben. Wenn Sie lügen, können Sie alle Ihre Testament machen. Und vergessen Sie nicht: Sie, Alvarez, haben keine Vertrauensleute auf Hades, die Sie warnen könnten!«
    Die Pause, die entstand, bestätigte Carters Vermutung. Der General mußte sich von seiner Enttäuschung erholen. Aber dann kam er mit seinem letzten Bluff:
    »Vielleicht irren Sie sich. Vielleicht haben wir doch jemand auf Hades, der uns unterrichten könnte. Ich würde an Ihrer Stelle nicht so selbstsicher sein.«
    »Wenn Sie einen gewissen Geheimagenten meinen, den man kürzlich beförderte und der sich nun Nummer Sieben nennt, so muß ich Sie enttäuschen. Es gibt ihn nicht mehr.«
    »Er ist tot?«
    »Ja, General. Nummer Sieben ist tot. Bestellen Sie das Ihren Freunden vom Geheimdienst.«
    Wieder entstand eine Pause. Es sah ganz so aus, als habe Alvarez nun wirklich keine Trümpfe in der Hand. Er schien eben seine letzte Karte ausgespielt zu haben.
    »Ist noch etwas?« fragte Carter nach einer Weile.
    »Wir nehmen später

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