Haeppchenweise
süß. Du bist tatsächlich eifersüchtig!“
Seine Augen schimmern golden im Licht der Nachttischlampe. Mein Lebensabschnittsgefährte ist ein attraktiver Mann. Was lange nicht heißt, dass jede x-beliebige Servierdüse um seinen Hals fallen darf! Prompt tut mein Mund das, was ich bei anderen Frauen zutiefst verabscheue: Er verformt sich zu einer Schnute.
Felix lacht auf.
„Katta. Du bist zwar schräg, aber keine bringt mich so zum Lachen wie du.“
„Soll das jetzt ein Kompliment sein? Klingt wie eine Beleidigung.“
Felix umschlingt meine Hüfte und sinkt in die Waagrechte, sodass ich mich kurz darauf in Löffelposition wiederfinde. Trotz Atemschwere und 25 Grad Nachttemperatur fühlt sich seine Wärme im Rücken wunderbar an.
„Sei nicht albern. Das ist das größte Kompliment, das ein Kerl einer Frau machen kann. Schlaf schön“, raunt er in mein Ohr, greift über mich und knipst die Nachttischlampe aus.
„Aber ich ...“
„Wir reden morgen, Katta. Ich bin wirklich total erledigt.“
Ob ich jetzt beleidigt sein soll? Ich schließe die Augen und lausche dem beunruhigenden Grummeln in meinem Bauch. „Gute Nacht, Frauenheld ...“, murmele ich ergeben, woraufhin er meinen Nacken mit seinen immer etwas rauen Lippen streift. Eine Weile genieße ich das Gefühl der Geborgenheit, bis die Hitze unerträglich wird. Automatisch winde ich mich aus der Umarmung und ziehe das Laken herunter, um den Nachtwind an meine Haut zu lassen. Felix atmet ungewohnt flach. Gerade als mir dämmert, dass er meine Frage gar nicht beantwortet hat, gleitet mein Bewusstsein auf die andere Seite.
Frau Krauses Mandel-Möhrenkuchen
Man nehme für den Teig:
5 Eier, 4-5 EL heißes Wasser,
200 g Zucker, 200 g gemahlene Mandeln,
10 geriebene Zwiebäcke, 1 Päckchen Backpulver,
1 Zitrone, 250 g fein geriebene Möhren,
Für die Füllung und Glasur:
8 EL Aprikosenkonfitüre, 2 EL Zitronensaft,
250 g Marzipan-Rohmasse , 125 g Puderzucker,
150 g Kuvertüre, Mandelblättchen.
Eigelb mit heißem Wasser und zwei Drittel des Zuckers schaumig rühren. Gemahlene Mandeln, Zwiebackbrösel, Backpulver, Zitronenschale und Zitronensaft unterrühren. Geriebene Möhren unter den Teig mischen. Zuletzt das mit dem restlichen Zucker steif geschlagene Eiweiß unterziehen. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform (22 cm ø) füllen, glatt streichen und rund 60 Minuten bei 175 °C backen.
Kuchen längs durchschneiden. Aprikosenkonfitüre mit Zitronensaft verrühren und den unteren Boden dünn bestreichen. Marzipan-Rohmasse mit Puderzucker verkneten, ausrollen und mithilfe der Springform zwei Platten ausstechen.
Eine Platte auf den mit Konfitüre bestrichenen Boden legen, Konfitüre auftragen und den zweiten Boden auflegen. Die ganze Torte mit Konfitüre bestreichen, mit der zweiten Marzipan-Platte belegen. Aus dem restlichen Marzipan einen Rand formen und um die Torte legen. Zum Schluss die Kuvertüre auflösen und die Möhrentorte damit überziehen, mit angerösteten Mandelblättchen verzieren.
Suppenkaspereien
Nicht, dass meine Frau schlecht kocht, aber es kommen fortwährend irgendwelche Pygmäen in meine Küche und tauchen ihre Pfeile in die Suppe.
(Woody Allen)
„Einen Espresso bitte ... und ein Leitungswasser!“
„Zwei Milchkaffee!“
„Fräulein?“
„Haben Sie überbackene Toasts?“
Ich nicke, lächle, nicke wieder und lege den nächsten Getränkebon an die Bonwarteschlange auf der Theke. Der arme Sascha spurtet schon den ganzen Vormittag durch den Laden, als wolle er die beiden Tage seiner Abwesenheit mittels erhöhtem Tempo wettmachen. Er stellt ein Tablett leere Gläser auf die Spüle, angelt nach seiner Kellnerbörse und tippt im Vorübergehen ein paar Tasten auf der Registrierkasse. Drei weitere gelbe Bons rattern aus der Maschine.
Ich bin froh, dass die Mittagsgäste dem Cook & Chill treu bleiben, zumindest bislang. Die Laufkundschaft allerdings, Passanten, die eher zufällig vorbei- und dann hineinkommen ... die sitzen vermutlich alle vor dem Starcooks. Auf vornehmen Bistrostühlen unter vornehmen Sonnenschirmen und trinken vornehmen Kaffee, den irgendwelche indonesischen Schleichkatzen ausgesch ...
„Ein Roibusch-Tee und zwei Rhabarberschorlen!“, japst Sascha atemlos und verschwindet mit dem nächsten Tablett. Das schlechte Gewissen in Person.
„Rhabarbersaft ist aus!“, rufe ich ihm hinterher und binde meine Schürze um. Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen,
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