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Haeppchenweise

Haeppchenweise

Titel: Haeppchenweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia_Winter
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sonderbare Kaffeekränzchen verfolgt.
    Als die Kellnerin unsere Bestellung serviert, lupfe ich verblüfft meine Sonnenbrille. Dieser Eiskaffee samt Sahnehäubchen und Krokantsplittern sieht dem Eiskaffee, den ich im Cook & Chill verkaufe, verblüffend ähnlich.
    Vorsichtig schiele ich zur Theke. Die Geschäftsführerin belauert uns, als habe sie Dammwild im Visier. Als sie meinen Blick bemerkt, klaffen ihre Lippen zu einem Lächeln auseinander, das allenfalls als Zähnefletschen durchgeht.
    Früher kam ich gerne hierher, um mir eine Auszeit zu gönnen. Zugegeben ließ ich mich von dem einen oder anderen Angebot auf der Karte inspirieren. Offenbar nimmt man mir den abgekupferten Espresso Nocciola noch immer übel.
    „Alles in Ordnung, Frau Lehner?“, ruft sie herüber.
    „Klar doch! Ein wunderbarer Eiskaffee!“
    Ich tippe einen kurzen Gruß an meine Stirn. Abrupt dreht sie mir den Rücken zu. Minzou setzt das leere Glas ab und rülpst unfein.
    „Mats Jørgensen?“, wagt Friedrich endlich einen ersten Vorstoß.
    Mir schwant Übles. Minzous Gesichtszüge verkrampfen, als wäre die Rede von verdorbenem Sushilachs. Friedrich fuchtelt in der Luft herum und plappert los. Ich verstehe kein Wort und auch Julia starrt unseren Freund mit offenem Mund an: „Du sprichst Japanisch?!“
    Friedrich nickt bescheiden, während Minzous Strichmund sich jäh zu einem Halbmond krümmt, sein Gesicht erhellt sich. Sicherheitshalber lächle ich zurück, senke aber die Lider, man weiß ja nie. Minzou zieht geräuschvoll die Nase hoch und erhebt sich. Ich unterdrücke den Reflex, ihm meine Serviette anzubieten und ergreife verwirrt die fleischige Kinderhand, die er mir entgegenstreckt.
    „Okäi“, zwinkert der Japaner. Dann schlüpft er in seine Jacke und schlurft mit seinen steifen Knien hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Über mir prasselt ein heftiger Platzregen auf das Glasdach. Ich sitze wie vom Donner gerührt auf meinem Stuhl. „Was war das denn?!“
    „Das war ein Geschäftsabschluss.“
    Friedrich signalisiert der Kellnerin, dass wir bezahlen möchten. Ich habe ein Geschäft gemacht? Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen.
    „Minzou ist ab morgen ihr neuer Aushilfskoch.“
    Okay. Offenbar komme ich doch zu meiner Nudelsuppe.
     
    Minzous geheime Nudelsuppe
     
    Man nehme für 4 Personen:
    150 g. japanische Udon-Nudeln, 500 g. Hühnerbrust,
    100 g. Zuckerschoten, 1 Möhre, 1 gelbe und 1 rote Paprika,
    100 g. Bambussprossen, 6-8 Shitake-Pilze, 1 Bund Frühlingszwiebeln,
    50 g. Sojasprossen, 3 Knoblauchzehen, 1 L. Geflügelfond, 1,5 L. Hühnerbrühe,
    5 TL Teriyaki-Soße, 5 TL Sesamöl, 5 TL helle Sojasauce,
    getrocknete Chilischoten, 1 daumendicke Ingwerknolle (geschält),
    3-4 Stängel Zitronengras (darauf klopfen und längs aufschneiden).
     
    Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden, Knoblauch und Ingwer schälen und reiben. Knoblauch und Ingwer im Sesamöl anbraten. In Streifen geschnittenes Hühnchenfleisch hinzugeben und scharf anbraten. In der Zwischenzeit das Brühepulver mit 2,5 l kochendem Wasser aufgießen, die Möhren in Scheiben und den Tofu in Würfel schneiden. Fond und Brühe über das Fleisch und die Zwiebeln gießen, zum Kochen bringen. Möhren, Zuckerschoten, Paprika und Bambussprossen sowie Reisweinessig, Teriyaki-Soße, Zitronengras und Chilischoten zugeben und rund 15 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen. Udon-Nudeln hinzufügen und weitere 5 Minuten auf hoher Stufe kochen. Tofu und Sojasprossen hinzufügen und die letzten 10 Minuten auf mittlerer Stufe köcheln lassen. Zitronengras entfernen und in größeren Suppenschalen anrichten.
     
     
    Um meiner Verwirrung ein Demütigungskrönchen aufzusetzen, weigert sich die Servierdüse, mein Geld anzunehmen. Die Chefin winkt ab und schleudert mir ein fröhliches „Bis bald mal wieder, Katta!“ in den Rücken. Das eingeklammerte „Lass dich bloß nicht mehr hier blicken!“ kribbelt in meinem Nacken, bis wir um die Ecke gebogen sind.
    Julia verabschiedet sich an der U-Bahn-Station und Friedrich schwingt sich auf seinen Drahtesel. Ängstlich schließe ich die Augen, als er über die Fahrbahn schlenkert und auf die Idee kommt, mir zuzuwinken, aber der erwartete Aufprall bleibt gottlob aus. Ich schaue ihm nach, ehe meine Aufmerksamkeit von einer Gestalt auf dem gegenüberliegenden Gehsteig abgelenkt wird.
    Der Mann tritt aus der Tür eines gelben Wohnhauses und verharrt unschlüssig. Instinktiv schlüpfe ich in einen Hauseingang. Er schultert

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