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Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Häschen in der Grube: Roman (German Edition)

Titel: Häschen in der Grube: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Sveland
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zu helfen.
    Sie warf Emma und Cesar rasch einen Blick zu, dann starrte sie wieder Sven Johansson an.
    »Kommt, wir gehen! Die Gesellschaft hat ihn angestellt, um Verbrechen zu verwalten, anstatt sie vor Gericht zu bringen. Das hat dieser Mann uns mit aller Deutlichkeit vorgeführt.«
    Sie drehte sich um und ging hinaus.
    Die anderen nahmen schnell ihre Mäntel, Julia humpelte ein wenig, als sie aufstand, Emma reichte ihr die Hand, um sie zu stützen.
    Als sie bei der Tür waren und Sven Johansson erkannte, dass er sie bald los wäre, siegte die Reue. Er räusperte sich und schaute Julia an.
    »Leider können solche Dinge passieren, wenn man zu viel trinkt. Junge Mädchen wie du sollten sich von solchen Dingen fernhalten!«
    Sven Johansson seufzte erneut, nahm die Brille ab und rieb sich die Augen, dann lehnte er sich zurück.
    Als sie die Polizeiwache verlassen hatten, liefen die Tränen über Annikas Wangen, sie wandte sich Julia zu, nahm ihre Hände und zwang sie, ihr in die Augen zu schauen.
    »Entschuldige, liebste Julia! Entschuldige! Kannst du mir verzeihen?«
    Nun weinte auch Julia. Leise, ohne zu schluchzen oder zu schniefen. Sie schaute Annika in die Augen.
    Annika nahm Julia in die Arme und drückte ihren Kopf an deren Hals.
    »Du armes kleines Mädchen, was haben sie bloß mit dir gemacht!«
    Julias Schultern zitterten noch, aber sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab.
    Als sie zu Hause waren, wollte Annika unbedingt Gisela und Carl anrufen, aber Julia hielt sie zurück.
    »Aber sie sind doch bestimmt außer sich vor Sorge, Julia!«, bat Annika. Die Verzweiflung in Julias Stimme war jedoch nicht zu überhören.
    »Dann sag eben, dass ich bei euch übernachte, ich möchte sie jetzt nicht sehen. Das geht einfach nicht!«
    Der Ernst in Julias Augen forderte Verständnis, Annika nickte müde.
    Mit großer Mühe log sie Gisela am Telefon an. Gisela war kurz angebunden, Annika hatte das Gefühl, sie hätte trotz Julias Protest Gisela und Carl über das Geschehene informieren müssen. Es war ihr Recht als Eltern, es zu erfahren. Aber sie war zu müde und zu erregt, um vernünftig denken zu können.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, schaute sie Julia ernst an.
    »Du musst versprechen, dass wir morgen ins Krankenhaus fahren. Wir müssen abklären lassen, ob du nicht ernsthaft verletzt bist.«
    Julia nickte kurz, ging dann ins Bad und schloss sich ein.
    Emma schlief mit Unterbrechungen und traumlos. Sie wachte mehrmals auf und durchlitt schreckliche Sekunden, wenn das Bewusstsein sie wieder an das erinnerte, was vor einigen Stunden passiert war.
    Als das Morgenlicht am Himmel erschien, gab sie auf und versuchte gar nicht, noch einmal einzuschlafen. Beim Aufstehen verspürte sie eine leichte Übelkeit. In der Küche saß Annika mit einer Tasse Kaffee und schaute aus dem Fenster. Die Welt da draußen war in Schnee gebettet, es sah aus, als würde er die Bäume mit einer dicken weißen Decke wärmen. Am Samstagmorgen herrschte nicht der übliche Autoverkehr, die Welt ruhte noch im Wochenendschlaf.
    Emma setzte sich zu Annika an den Tisch und schenkte sich ein Glas Milch ein.
    »Konntest du schlafen?«
    Annika legte ihre Hand auf Emmas und streichelte sie leicht.
    »Ja, ein bisschen. Und Julia schläft noch, das ist gut, sie braucht Schlaf.«
    »Mama, was passiert denn jetzt?«
    Sie nannte sie eigentlich nie Mama, Emma nannte sie Annika, seitdem sie zwei Jahre alt war. Jetzt sagte sie schon zum dritten Mal im Lauf von weniger als einem Tag Mama.
    »Wenn Julia wach ist und etwas gefrühstückt hat, fahren wir ins Krankenhaus. Dann müssen wir irgendwie Gisela und Carl mitteilen, was geschehen ist. Ich weiß nur noch nicht so recht, wie …«
    Sie seufzte schwer und starrte aus dem Fenster. Aus dem Schlafzimmer hörte man ein Stöhnen, sie liefen schnell zu Julia.
    »Hallo, guten Morgen!«
    Annika setzte sich aufs Bett und strich Julia über die Haare. Emma kroch unter die Decke und umarmte sie von hinten. So blieben sie eine Weile, ohne etwas zu sagen.
    In der Stille holte die Wirklichkeit schließlich Julia ein, das Vergessen des Schlafs war verschwunden und schützte sie nicht mehr, ihre Augen füllten sich mit Tränen. Emma streichelte ihr den Rücken und war froh, dass Julia aus ihrem apathischen Zustand herausgekommen war. Als das Schluchzen aufhörte, blieb Julia einfach still liegen und starrte an die Wand. Annika stand auf und holte in der Küche eine Tasse Tee.
    Julias rot verschwollenes Gesicht

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