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Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Titel: Hafen der Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wirklich geschehen war. Das war ihm sehr wichtig, davon bin ich überzeugt.«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, was man mir berichtet hat.« Sybill hob hilflos die Hände und ließ sie wieder sinken. »Meine Familie hat sich unmöglich benommen.« Ein schwacher Trost, das war ihr klar. »Ich entschuldige
mich für sie und für mich. Ich erwarte nicht, dass Sie …« Was denn? fragte sie sich und führte den Satz nicht zu Ende. »Ich will alles tun, was ich kann, um Seth und Ihnen zu helfen.«
    »Ich will, dass die Leute es erfahren.« Seths Augen waren feucht, als er Sybill ins Gesicht blickte. »Ich will, dass die Leute erfahren, dass Ray mein Großvater war. Sie reden schlecht über ihn, und das will ich nicht. Ich will, dass die Leute wissen, dass ich ein Quinn bin.«
    Sybill vermochte nur stumm zu nicken. Wenn das alles war, worum er bat, würde sie ihm den Wunsch liebend gern erfüllen. Sie holte tief Atem und wandte sich an Anna. »Was kann ich tun?«
    »Das war bereits ein guter Anfang.« Anna warf einen Blick auf die Uhr. Sie hatte andere Fälle zu bearbeiten, in zehn Minuten war die nächste Besprechung anberaumt. »Sind Sie bereit, die Informationen, die Sie uns gegeben haben, öffentlich zu wiederholen?«
    »Ja.«
    »Ich habe eine Idee, wie wir den Ball ins Rollen bringen.«
    Die Peinlichkeit des Ganzen darf jetzt keine Rolle spielen, ermahnte sich Sybill streng. Sie konnte und wollte damit leben, dass hinter ihrem Rücken getuschelt wurde, dass ihr neugierige Blicke begegneten, sobald Annas Vorschlag in die Tat umgesetzt war.
     
    Sie verbrachte zwei Stunden in ihrem Zimmer und tippte ihre Aussage in den Laptop, wohl überlegt in Inhalt und Wortlaut. Sie bemühte sich um klare Informationen, genaue Einzelheiten über das Verhalten ihrer Mutter, ihrer Schwester sowie über ihr eigenes.
    Nachdem sie den Schriftsatz geprüft und ausgedruckt hatte, brachte sie die Seiten ohne zu zögern an die Rezeption und bat, das Schreiben an Annas Büro zu faxen.
    »Die Originale brauche ich wieder«, erklärte sie dem Mädchen am Empfang. »Und ich warte auf Antwort per Fax.«
    »Ich kümmere mich darum.« Das junge, hübsche Mädchen lächelte verbindlich und verschwand im Büro hinter der Rezeption.
    Sybill schloss kurz die Augen. Es gibt kein Zurück, sagte sie sich. Sie verschränkte die Arme, straffte die Schultern und wartete.
    Es dauerte nicht lang. Und in den grossen Augen der Hotelangestellten konnte sie unfehlbar erkennen, dass diese zumindest einen Teil des Schriftstücks überflogen hatte. »Wollen Sie auf die Antwort warten, Dr. Griffin?«
    »Ja. Danke.« Sybill streckte die Hand nach den Blättern aus und unterdrückte ein Lächeln, als das Mädchen zusammenzuckte, ehe sie ihr die Schriftstücke aushändigte.
    »Genießen … ehm … gefällt Ihnen Ihr Aufenthalt?«
    Kannst es wohl kaum erwarten, das Gelesene weiterzureichen, wie? dachte Sybill. Typisches vorhersehbares menschliches Verhalten. »Ja, bisher war es interessant.«
    »Wenn Sie mich eine Sekunde entschuldigen.« Wieder verschwand das Mädchen im Hinterzimmer.
    Sybill spürte ein Kribbeln im Nacken und wusste, dass Phillip hinter ihr stand, ehe sie sich nach ihm umdrehte. »Ich habe Anna ein Fax geschickt«, sagte sie steif. »Und warte auf Antwort. Falls sie damit zufrieden ist, bleibt mir noch Zeit, zur Bank zu gehen, bevor sie schließt, um meine Unterschrift notariell beglaubigen zu lassen. Das habe ich zugesagt.«
    »Ich bin nicht hier, um den Wachhund zu spielen, Sybill. Ich dachte, Sie könnten etwas moralische Unterstützung brauchen.«
    »Danke, nicht nötig«, entgegnete sie schroff.
    »Da bin ich anderer Meinung.« Wie zum Beweis legte
er seine Hand auf ihre verspannte Nackenmuskulatur. »Sie waren verdammt tapfer.«
    »Ich ziehe es vor, allein damit fertig zu werden.«
    »Tja, man bekommt nicht immer das, was man sich wünscht, wie es in einem Lied so schön heißt.« Mit einem munteren Lächeln, die Hand immer noch an Sybills Nacken, grüßte er das Mädchen, das mit einem Umschlag in der Hand wieder erschien. »Hi, Karen. Wie läuft’s?«
    Die Empfangsdame errötete bis in die Haarwurzeln, ihre Blicke flogen von Phillip zu Sybill. »Prima. Ehm … hier sind Ihre Unterlagen, Dr. Griffin.«
    »Vielen Dank.« Sybill nahm den Umschlag entgegen und steckte ihn in die Tasche. »Setzen Sie die Gebühren auf meine Rechnung, bitte.«
    »Ja, natürlich.«
    »Schönen Tag, Karen.« Phillip ließ seine Hand sanft von Sybills Nacken in ihr Kreuz

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