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Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Titel: Hafen der Träume: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beklagen, dass zwei und zwei beharrlicherweise immer noch vier ergaben.
    Er hörte, wie unten die schwere Tür aufgemacht und zugeschlagen wurde.
    »Versteckst du dich wieder in deinem Kabäuschen?« rief Cam herauf.
    »Ja. Die Party ist richtig Klasse.«
    »Während andere schuften wie die Sklaven.«
    Phillip sah sich die Zahlenreihen an, die über den Bildschirm tanzten, und lachte trocken. Wer kein Werkzeug in der Hand hielt, war für Cam eigentlich ein Faulenzer.
    »Das reicht für heute«, murmelte Phillip und schaltete den Computer ab, legte den Stapel ausgehender Post an den Schreibtischrand, steckte die Lohnschecks in die Gesäßtasche seiner Jeans und ging nach unten.
    Cam schnallte sich gerade den Werkzeuggürtel um. Die Baseballmütze hatte er verkehrt herum aufgesetzt, damit ihm die Haare nicht in die Augen fielen. Dann zog er seinen Ehering vom Finger und verstaute ihn sorgfältig in der Brusttasche seines karierten Hemdes.
    Abends nach der Arbeit würde er ihn wieder herausholen und an den Finger stecken. Mit einem Ring konnte man am Werkzeug hängen bleiben, es konnte einen den Finger kosten. Aber keiner der Brüder ließ seinen Ehering zu Hause. Phillip überlegte, wie viel dieses Symbol der Zusammengehörigkeit den beiden bedeutete, dann fragte er sich, wieso er sich darüber überhaupt Gedanken machte, und schob die Frage beiseite.
    Da Cam als Erster angekommen war, ertönte aus dem Radio kein schleppender Blues, wie Phillip ihn gerne
hörte, sondern lauter, beinharter Rock. Cam beäugte ihn kühl, als Phillip sich den Werkzeuggürtel umschnallte.
    »Erstaunlich, dich so frisch und munter heute Morgen zu sehen. Du hattest doch sicher eine lange Nacht.«
    »Fang nicht wieder damit an.«
    »Ich meine ja nur.« Anna hatte ihm bereits den Kopf gewaschen, als er sich bei ihr über Phils Beziehung zu Sybill beschwert hatte. Er solle sich schämen, habe kein Recht, sich einzumischen und solle mehr Verständnis für die Gefühle seines Bruders aufbringen.
    Lieber lieferte sich Cam eine ordentliche Prügelei mit seinem Bruder als sich eine Strafpredigt seiner Frau anzuhören.
    »Es geht mich ja nichts an, wenn du mit ihr rummachst. Sie sieht gut aus. Aber ich sage dir, die ist eiskalt.«
    »Du kennst sie nicht.«
    »Kennst du sie?« Als Phillip ihn anfunkelte, hob er beschwichtigend die Hand. »Ich versuch mir nur ein Bild von ihr zu machen. Es ist wichtig für Seth.«
    »Sie wird alles tun, um Seth zu helfen. Meiner Meinung nach ist sie in einer Atmosphäre von Unterdrückung und Strenge aufgewachsen.«
    »Und in einer ziemlich betuchten Familie.«
    »Ja.« Phillip trat an den Stapel geschliffener Schiffsplanken. »Privatschule, Chauffeur, Country Club, Dienstboten.«
    »Es fällt mir nicht gerade leicht, Mitleid mit ihr zu haben.«
    »Ich glaube nicht, dass sie dein Mitleid will.« Phillip nahm eine Planke zur Hand. »Du sagst, du willst dir ein Bild von ihr machen. Sie ist mit Privilegien aufgewachsen, aber ich weiß nicht, ob sie mit Zuneigung aufgewachsen ist.«
    Cam zuckte die Achseln, hob das andere Ende der Planke an und half Phillip, sie in den Bootsrumpf einzusetzen.
»Auf mich wirkt sie nicht wie eine, die besonders benachteiligt wurde. Auf mich wirkt sie wie ein kalter Fisch.«
    »Sie ist zurückhaltend. Vorsichtig.« Phillip dachte daran, wie sie gestern Abend sein Gesicht in die Hände genommen hatte, allerdings nur ein einziges Mal. Er verdrängte die Frage, ob an dem, was Cam sagte, ein Körnchen Wahrheit sein könnte. »Seid ihr beide, Ethan und du«, fragte er dann ziemlich gereizt, »die Einzigen, die das Recht auf eine Beziehung mit einer Frau haben, die euren Hormonspiegel reguliert und gleichzeitig euren Verstand anregt?«
    »Nein.« Cam fügte die abgeschrägte Kante der Planke überlappend mit der vorhergehenden ein und zuckte die Achseln. »Nein, sind wir nicht. Ich werde mit Seth über sie sprechen.«
    »Ich spreche mit ihm.«
    »Okay.«
    »Er ist mir nämlich wichtig.«
    »Das weiß ich.«
    »Das war nicht immer so.« Phillip zog den Hammer aus dem Gürtel und klopfte damit leicht auf die Fugen. »Er war mir nicht so wichtig wie euch. Jedenfalls nicht wichtig genug. Das hat sich geändert.«
    »Auch das weiß ich.« Die nächsten Minuten arbeiteten die Brüder schweigend im Team, jeder Handgriff war eingeübt und saß perfekt. »Du hast dich trotzdem um ihn gekümmert«, fuhr Cam fort, als die Planke auch an seiner Seite nahtlos eingefügt war. »Auch als er dir noch nicht viel

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