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Halbe Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Halbe Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Halbe Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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dachte Lisa: Wenn er das schon mit drei Fingern schafft, was schafft er dann mit elf?
    Trotzdem wollte sie nicht nur passiv sein. Sie hielt nicht viel davon, einem Mann im Kino an die Wäsche zu gehen, das war schon ein paar mal übel aus dem Ruder gelaufen, einmal wurde sie sogar rausgeschmissen. Aber zumindest wollte sie es Fabian leichter machen – man hilft sich schließlich unter Kollegen.
    „ Warte mal kurz“, hauchte Lisa. Fabian wollte sich schon zurückziehen, aber sie patschte ihm auf die Hand und bedeutete ihm, noch tüchtiger zuzugreifen, was er zufrieden grinsend tat. Lisa rutschte etwas tiefer, um seinem Arm mehr Spielraum zu geben, und drückte sich an ihn. Dann nahm sie seine andere Hand und führte sie zu ihrer rechten Brust, die sich allmählich vorgekommen war wie Aschenputtel, die zu Hause bleiben musste, während die andere Brust auf den Ball durfte. Der glückliche Fabian nahm nun die Dinger in die Hand und es dauerte nicht lange, bis zwei äußerst geile Menschen in der hintersten Sitzreihe eng umschlungen alles taten, was an einem öffentlichen Platz gerade so eben noch mit Gesetz vereinbar war, zumindest bei so schummriger Beleuchtung. Lisas eine Hand hatte sich in Fabians Hintern verliebt, die andere in seinen Hinterkopf. Er küsste hart und fordernd, genau wie sie es mochte, jedenfalls in diesem Moment. Ihre Brüste bekamen eine professionelle Massage, wie sie sie kaum kannten. Die wenigsten Männer konnten mit großen Brüsten wirklich umgehen, viele hatten Angst davor oder schüttelten sie nur so komisch durch, als würden sie sie auf Haltbarkeit testen. Fabian brachte eine vollendete Kombination aus Massieren, Streicheln und Stimulierung der Nippel, und das bei geschlossenem BH. Er hatte ihr nur die Träger runtergezogen, was sehr viel durchdachter war angesichts des Publikums, das vermutlich nichts mitgekriegt hatte, denn sie achteten zumindest auf Lautstärke, und es waren sowieso nicht so viele da, denn heutzutage gingen alle nur noch in den Filmpalast oder den Cinedom. Dabei waren die für Aktionen wie diese relativ ungeeignet, wegen der breiten Sitzlehnen. Schon komisch: Hatte denn den Innenarchitekten dieser Kinos nie einer gesagt, dass die Knutschtauglichkeit der Sessel eins der entscheidensten Kriterien war?
    Kurz bevor die Lichter angingen, hatte Lisa den strategischen Rückzug befohlen, und ihre Klamotten waren gerade noch rechtzeitig wieder da, wo sie hingehörten. Einer von Lisas BH-Trägern hatte sich verdreht, aber sonst war alles bingo. Lippenstift hatte sie gar nicht erst aufgelegt. Trotzdem wurden sie beide von einigen der Kinobesucher angegrinst, und ganz besonders von einer Besucherin. Von Rosie.
    Da stand sie am Ausgang und wartete auf sie, wobei sie lässig ihr Krokotäschen herumwirbelte, das perfekt mit dem breiten Gürtel korrespondierte, der ihre rote Bluse vom schwarzen Minirock trennte. Die 55jährige machte sich gar nicht erst die Mühe, so zu tun, als sei sie überrascht. War ja auch sinnlos, schließlich hatte Lisa ihr gesagt, wo sie hingehen würde.
    „ Na, wie fandet ihr’s?“ Rosie ließ offen, was präzise sie damit meinte.
    „ War klasse“, antwortete Lisa angesäuert.
    „ Ja, ich weiß“, lachte Rosie gut gelaunt, „ich saß nur vier Sitze von euch entfernt.“
    Fabian war es anscheinend überhaupt nicht peinlich. „Warum bist du nicht zu uns gekommen, ich hätte ja nur meine Jacke wegräumen müssen.“
    „ Hätte ich ja gerne getan“, antwortete Rosie, „aber das hätte meinem Begleiter den Abend wohl vollends ruiniert.“
    „ Begleiter?“ Lisa hatte die Frage kaum gestellt, da schwante ihr schon übelstes. Und tatsächlich, da kam er schon aus Richtung der Toiletten: Sven Konrad. Und er sah nicht glücklich aus.
    „ Hallo“, sagte er bemüht ungezwungen zu Lisa. Und dann noch mal zu Fabian: „Hallo.“
    Der hallote zurück. „Ähh... Sven, korrekt?“
    „ Ja, genau.“
    Svens waidwunder Blick traf Lisa direkt ins Herz, und für einige Sekunden standen die vier Menschen da und sprachen kein Wort. Dann erhob die fröhliche Rosie die Stimme: „Also, ich hab Lust auf einen Cocktail, gehen wir hier nach nebenan?“
    Und schon trabte sie mit wiegenden Hüften voran zur inhäusigen Bar des Kinos. Lisa ging ihr schnell nach, und auch die Männer schlurften hinterher, sich gegenseitig mit keinem Blick würdigend.
    „ Was ist denn das für eine kaputte Nummer?“ zischte Lisa ihre ehemalige Freundin an.
    „ Ich helfe dir nur auf die

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