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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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Zeit, einenPlausch über meine genetische Disposition zu halten. Wir haben sowieso schon genug Zeit verloren. In welche Richtung müssen wir? Geh bitte einfach voran, wir folgen dir.«
    » Eh bien , wir müssen nur über einen letzten Pass, um zu dem Portal zu gelangen, das Zutritt zu ihrer Zuflucht gewährt«, erklärte Naomi. Ihre Stimme verriet ihre Anspannung. »Wir müssen hinauf auf den Gipfel des Berges dort vorn und hinunter in die nächste Schlucht. Sobald wir den Fluss im Talgrund durchquert haben, sind wir auch schon in Selenes Einflussbereich. Es wird etwas länger dauern, da ihr nicht gleich den richtigen Weg zum Portal genommen habt. Nun bleibt uns keine andere Wahl mehr. Folgt uns.« Eamon hatte sich bereits in Richtung Wald auf den Weg gemacht.
    »Wie haben wir den richtigen Weg verpassen können?«, wollte ich wissen und schloss mich ihr mit einer Schrittlänge Abstand an. »Das hier war die einzige Piste, die auf dem GPS als sinnvolle Route zu erkennen war.« Danny war hinter mir der Nächste in unserer Wandergruppe. Tyler, der den Hummer noch abgeschlossen hatte, folgte unmittelbar hinter ihm; Ray gab die Nachhut. »Kann Selene denn GPS -Signale beeinflussen?« Vermutlich konnte eine Göttin tun und lassen, was immer ihr gefiel, wenn sie clever genug war.
    »Ob sie es kann oder nicht, ist nicht von Belang für uns«, erwiderte Naomi. »Wir brauchen und benutzen kein GPS . Die Einmündung der Straße, nach der ihr Ausschau hattet halten sollen, muss bei Hochwasser weggeschwemmt worden sein.« Mit gehobener Augenbraue warf sie mir einen Blick über die Schulter zu. »Du bist eine Übernatürliche, nicht wahr? Ich werde mich in Zukunft präziser ausdrücken. Ich hatte euch gesagt, die Straße, die ihr nehmen solltet, endet am See. Diese hier«, mit einer Geste schloss sie die Schotterpiste ein, auf der wir hergekommen waren, »tut das nicht.«
    Touché. Ein weiterer Strafpunkt für die Hinterwäldler.
    Tyler schloss zu mir auf und brummte: »Wir können uns nicht wandeln. Daher ist es für uns schon ein bisschen schwieriger, die richtigen Koordinaten zu suchen und zu finden. Besonders, wenn sie auf keiner Karte verzeichnet stehen.«
    »Richtig, aber Richtungsangaben zu folgen ist auch dann nicht gerade eine unserer starken Seiten«, warf Danny ein. »Denk doch nur an unsere Jagd in den Everglades zurück, weißt du noch, damals, als wir Alligatoren aufspüren wollten. Es hat uns ein Woche gekostet, aus diesem verdammten Dreckloch von Sumpf wieder herauszufinden.« Danny gluckste in sich hinein.
    »Du bist mir ja eine tolle Hilfe«, knurrte Tyler.

KAPITEL NEUN
    U nablässig stiegen wir bergan. Die Bergflanke war ziemlich steil, der Aufstieg verlangte uns einiges ab. Aber die Vampire, die vorausgingen, schienen regelrecht über Stock und Stein, Baumstümpfe und Wurzeln zu schweben. Während wir höher und höher stiegen, schloss Danny zu Naomi auf, die das mit geduldiger Gelassenheit hinnahm, und so begleiteten unseren Aufstieg Scherze und heiteres Geplauder. Eamon gab nun allein die Vorhut; wir anderen folgten ihm.
    »Tja, und was esst ihr dann so, wenn ihr unterwegs seid?«, fragte Danny gerade. »Viele Menschen, an denen man mal eben nuckeln könnte, gibt es hier ja schließlich nicht. Außer dem, den wir mitgebracht haben, natürlich. Wir könnten ihn euch ausleihen; für einen angemessenen Preis, versteht sich.« Danny lachte gutmütig. Er versprühte Charme, und obwohl Naomi sich zugeknöpft gab, erkannte ich, dass sie ein klitzekleines bisschen Spaß hatte.
    Dannys Neugier jedenfalls ertrug sie ohne auch nur eine Spur von Unfreundlichkeit. » Alors , wir brauchen uns nur sehr selten zu nähren. Unsere Körper können lange von Nahrungsvorräten zehren. Häufiger als einmal alle paar Wochen ist es nicht nötig, eine Nahrungsquelle aufzutun. Wenn wir übermäßig lang ohne auskommen müssen, können wir uns auch vom Blut eines Tieres nähren. Tierblut ist nicht so nahrhaft und hinterlässt einen scheußlichen Nachgeschmack auf der Zunge, trotzdem können wir uns damit im Notfall begnügen. Auch ohne Menschenblut verhungern wir nicht.«
    »Wo werdet ihr euch denn bei Sonnenaufgang schlafen legen?«, wollte Danny als Nächstes wissen. »Spukschlösser und Grüfte sind hier oben mit Sicherheit rar gesät.«
    Ganz die Geduld in Person warf sie ihm einen Blick zu, den die Andeutung eines Lächelns begleitete. »Mein Bruder und ich haben die Gegend sehr genau ausgekundschaftet. Es gibt genug Höhlen und

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