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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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unerwartet verspürte ich Angst wie einen Stich mitten ins Herz. Meine Wölfin heulte. Etwas veränderte sich gerade. Ich hatte keine Ahnung, was das war, aber es fühlte sich an, als ob es wichtig wäre. »Tyler«, sagte ich, und mein Tonfall klang selbst in meinen Ohren ein wenig verzweifelt, »du musst mir versprechen, dass du es nur tust, wenn du es wirklich willst. Von dir aus. Wenn das Ganze nicht funktioniert: auch in Ordnung. Aber keiner von uns weiß, was mein Blut in euch bewirkt. Wir alle müssen einander versprechen, dass wir mit den jeweiligen Folgen zurechtzukommen bereit sind. Ich will nicht, dass der Gefolgschaftseid uns beide entzweit.«
    Schlagartig wechselte Tylers Augenfarbe von braun zu bernsteinfarben. Er war aufgewühlt. »Verstanden. Jess, mach dir keine Sorgen deswegen. Ich glaube zwar nicht, dass du ein Alpha bist. Aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was du bist. Also bin ich dazu bereit, es zumindest zu versuchen. Was immer geschieht, geschieht. Aber ich verlasse dich nicht, und Dad hat recht: Wir haben keine Chance, wenn wir nicht die Spielregeln ändern. Seit die Unterwelt mit von der Partie ist, haben sich die Einsätze in diesem Spiel gewaltig geändert. Ich tue das aus freien Stücken, und ich bin bereit, mit den Folgen zu leben.«
    »Wenn du kein richtiger Alpha bist«, warf Danny ein, »würde ich für meinen Teil gern wissen, was du dann bist. Also, weißt du, ich hatte ehrlich nicht mehr so viel Spaß, seit ich in den Whitehall-Palast eingestiegen bin, um Königin Elizabeth eine heiße Überraschung zu bereiten. Damals war sie mit diesem Blödmann Dudley liiert. Aber kaum dass er weg vom Fenster war, war sie wie Wachs in meinen Händen. Das war schon eine besondere Romanze, die wir zwei danach hatten. Ich habe mir immer gern eingebildet, sie hätte meinetwegen nie geheiratet.« Er zwinkerte mir zu und senkte den Blick auf sein Gemächt.
    »Danny, du überraschst mich immer wieder. Die Königin von England? Die, nach der ein ganzes Zeitalter benannt ist?« Ich schüttelte den Kopf. Danny war wie kein Zweiter in der Lage, einer Situation die angespannte Atmosphäre zu nehmen. Gerade jetzt war ich ihm dafür sehr dankbar. »Also okay«, sagte ich und ging damit wieder zur Tagesordnung über, »dann mal los!« Ich ließ Tylers Handgelenk los.
    Er hob die Klinge und sagte: »Ich spreche dir die Eidesformel vor, während ich einen Schnitt in Dannys Handfläche setze. Er soll dir als Erster Gefolgschaft geloben.«
    »Und das ist die ganze Zeremonie? Sonst ist nichts weiter nötig?«, fragte ich. »Das kommt mir arg schlicht vor.«
    »Mehr ist nicht nötig, nein«, bekräftigte Tyler. »Die richtigen Worte und das richtige Blut, das ist alles. Bist du so weit?«
    »Ja«, antwortete ich. So bereit wie möglich. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie meine Wölfin hin und her lief. Aber es war keine Unruhe, sondern Ausdruck geduldigen Abwartens. Weißt du, was passieren wird? Sie schnappte mit der Schnauze in die Luft. Dann hob sie den Kopf. Ich deutete das als ›vielleicht‹.
    Tyler sprach mir die Worte vor: »Mit Leib und Geist erfrage ich von dir.«
    Er schnitt Danny in die Handfläche, und ich wiederholte die Worte: »Mit Leib und Geist erfrage ich von dir.«
    »Gelobest du mir Gefolgschaft aus freien Stücken?«
    »Gelobest du mir Gefolgschaft aus freien Stücken?«, fragte ich Danny und blickte ihm direkt in die Augen.
    Danny antwortete: »Aus freien Stücken gelobe ich dir Gefolgschaft mit Leib und Seele.« Er senkte den Blick zum Zeichen seiner Unterwerfung.
    Ich streckte meine Hand aus, und Tyler führte die Klinge auch über meine Handfläche. Er schnitt tief, und vor Überraschung zuckte ich ganz leicht zusammen. Dann sprach ich die Worte nach, die Tyler mir vorsagte: »Durch das Blut, das sich mischt, sind wir einander verbunden.« Mit diesen Worten griff ich nach Dannys Hand, damit Schnitt auf Schnitt zu liegen käme.
    Tyler nannte den letzten Satz der Eidesformel: »Meines Rudels Teil bist du, und ich bin dein Alpha.«
    »Meines Rudels Teil bist du, und ich bin dein Alpha«, rezitierte ich.
    In der Sekunde, da sich unsere Handflächen berührten und mein Blut mit Dannys in Kontakt kam, fuhr ein Energiestoß durch mich hindurch. Alles Denken war wie ausgelöscht und ich handlungsunfähig. Wie ein Lichtbogen sprang die Energie auf Danny über und von ihm wieder zurück zu mir.
    »Mein lieber Schwan!«, brüllte Danny. Die Verbindung war derart stark, dass die sich

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