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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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hatte, und sie bereute es bitter. Sie hatte ihn auf keinen Fall verletzen wollen.
    »Papa, könntest du danach sehen, daß es ihm gutgeht? « fragte sie nach einer Weile mit leiser Stimme. Ihr Vater sah sie scharf an und nickte dann. Er folgte den beiden anderen Männern, die Jon aus der Kabine brachten. Als er wiederkam, stand Cathy am Fenster, und über ihre Wangen rannen Tränen. Sir Thomas hatte mittlerweile einen noch größeren Haß auf den Piraten.
    »Er wurde nicht verletzt, nicht wahr, Papa? « fragte sie. Sir Thomas ging durch den Raum zu ihr und legte seinen Arm um ihre Taille. Cathy lehnte sich traurig an ihn.
    »Überhaupt nicht, meine Liebe«, sagte Sir Thomas sorgenvoll. Cathy sah ihn schnell an, weil sie irgend etwas in seiner Stimme beunruhigte.
    »Papa... «
    »Mein Kind, ich hoffe, daß dich das, was ich dir jetzt sagen werde, nicht zu sehr verletzen wird. Du liebst diesen Piraten wirklich nicht mehr, als er dich liebt, und ich möchte, daß du es als eine Gnade ansiehst, was passiert  ist. «
    »Papa! «
    »Er ist geflohen, Cathy. Er hat dich und dein Kind sitzen lassen und mein Versprechen, für seine Begnadigung zu sorgen, einfach mit Füßen getreten. Nun, meine Liebe, hatte ich nicht recht? «

12. Kapitel
    London war überhaupt nicht, wie Cathy es sich vorgestellt hatte. Statt ansehnlichen Herrenhäusern, die von riesigen Parks umgeben waren, gab es schmale Stadthäuser, die nur durch einen kleinen Garten von der Straße getrennt waren, und häßliche Eisenzäune. Kutschen rumpelten zu jeder Tageszeit über die holprigen Straßen, während Straßenverkäufer ihre Waren von früh bis spät feilboten. Müll füllte die Gullis, und niemand schien sich an ihrem Gestank zu stören. Es war nicht ungewöhnlich, daß ein Nachttopf aus dem zweiten Stock über den Kopf eines überraschten Fußgängers ausgekippt wurde. Das London ihrer Träume war elegant und chic gewesen. Das reale London war entsetzlich dreckig.
    In den Mauern des opulent luxuriösen Hauses ihrer Tante Elisabeth am Grosvenour Square war Cathy zunächst rastlos, dann gelangweilt und schließlich vollkommen untröstlich. Auch wenn sie nun den seriösen Status einer Ehefrau hatte, wurde es immer noch als unziemlich angesehen, wenn sie ohne weibliche Begleitung das Haus verließ. Ihre jetzt bereits deutlich sichtbare Schwangerschaft schloß sie von der Teilnahme an Partys, Bällen und musikalischen Abenden der Londoner Saison aus. Die einzigen Zerstreuungen in ihrem Leben bestanden aus Spaziergängen und Ausflügen in der Kutsche durch den nahegelegenen Park. Ab und zu machte sie mit Martha auch einen Besuch in den umliegenden Geschäften.
    Cathy konnte sich schon bald nicht mehr für diese Zerstreuungen erwärmen. Die Kälte des herannahenden  Winters machte den Park ungemütlich für jemanden, der an ein wärmeres Klima gewöhnt war. Ihre immer dicker werdende Figur ließ jedes Interesse an schönen Kleidern verschwinden. Einige Wochen lang beschäftigte sie sich mit der Anschaffung der Kinderausrüstung, aber dann war alles da, bis hin zum letzten kleinen Hütchen und Satindeckchen. Es gab nichts mehr zu tun. Cathy schlich im Haus herum und lächelte zerstreut, wenn Sir Thomas oder Martha versuchten, ihre Stimmung aufzuhellen. Entschlossen weigerte sie sich, zur Kenntnis zu nehmen, daß diese unerklärliche, schlechte Stimmung etwas mit Jons Abwesenheit zu tun haben könnte. Sie für ihren Teil hatte fest beschlossen, daß dieses Kapitel ihres Lebens zu Ende war.
    Elisabeth Augusta Anne Aldley Case, Lady Stanhope seit ihrer Heirat und Schwester von Sir Thomas, war sehr ungeduldig mit Cathys schlechter Verfassung. Ihrer Ansicht nach hatte das Mädchen Glück gehabt, so glimpflich davongekommen zu sein. Wenn sie nicht den silbernen Mantel der guten Reputation über ihrer Nichte ausgebreitet hätte, wäre Cathy jetzt in der sozialen Isolation gewesen - sogar obwohl Sir Thomas mit allen Mitteln versucht hatte, die ganze schmutzige Affäre reinzuwaschen. Außerdem hatte die Duchesse von Kent davon abgesehen, über das Schicksal der Lady Aldley in den Händen der Piraten zu reden, ganz im Gegensatz zu den Gradys. Alles, was sie nicht wirklich wußten, erfanden sie einfach. Die Geschichte, die sie erzählten, war skandalös genug, um die Reputation der reinsten und unantastbarsten Lady zu zerstören.
    Lady Stanhope, die sich wie ein alter Krieger in der schlimmsten Schlacht hielt, dementierte sämtliche Gerüchte als Lügen. Ihre Nichte,

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