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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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gerade aus ihrer Pelle geschält wurde, und sie tat ihr Bestes, um ein Kichern zu unterdrücken. Harold hörte das kleine erstickte Geräusch und drehte sich zu ihr um. Als er sah, wer es da wagte, über ihn zu lachen, wurden seine kleinen Augen noch kleiner und schienen förmlich in dem bleichen, schwammigen Mond, der sein Gesicht war, zu verschwinden.
    »Guten Abend, Cousine«, sagte er mit bedrohlicher Herablassung, während er auf sie zuging. Cathy neigte ihren Kopf in verächtlicher Kenntnisnahme seines Grußes und drehte sich um, in der Absicht, würdevoll die runde Treppe hochzusteigen.
    »Renn doch nicht weg, Cousine«, sagte Harold, und seine affektierte Stimme schmerzte in Cathys Ohren. »Du bist in letzter Zeit so still und grau wie eine Maus geworden, muß ich sagen. Es fällt schwer zu glauben, daß du noch dieselbe Frau bist, die solch unsäglich schamlose Sachen erlebt hat. Aber natürlich - äh -, dein momentaner Zustand ist zweifelsohne für deine vorübergehende Magerkeit verantwortlich. Sobald du deinen Bastard erst zur Welt gebracht hast, wird die angeborene Schwäche deines Charakters wieder zutage treten, da bin ich sicher.«
    Cathy fuhr zu ihm herum und ballte ihre Fäuste. Die Wut blitzte aus ihren Augen und ließ sie lebendiger aussehen als in all den Wochen in London. Harold betrachtete sie mit wachsendem Interesse. Es konnte noch ganz amüsant werden, sie im Haus zu haben, wenn sie erst ihren Piratensproß los war. Er begann mit dem Gedanken zu spielen, sie zu seiner Mätresse zu machen. Nach allem war es sicher, daß sie bei ihrem schlechten Ruf so schnell keine anderen Heiratsangebote von wirklichen Gentlemen bekommen würde. Er rechnete damit, daß ihr Körper früher oder später anfangen würde, sich nach einem Mann zu sehnen. Wenn die Zeit reif war, würde er zur Verfügung stehen.
    »Mein Kind ist kein Bastard!« fauchte sie wütend, und jedes einzelne Haar auf ihrem Kopf schien von ihrer Wut elektrisiert zu sein. Harold lächelte vor sich hin. Er begann zu verstehen, wie sie es geschafft hatte, die Aufmerksamkeit dieses Piraten auf sich zu ziehen. Wenn sie ein wenig Intelligenz zeigte, war sie wirklich jemand!
    »Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich etwas gesagt haben sollte, was dich verärgert hat«, sagte er und tat so, als sei er wirklich bestürzt. Sie schnaubte und hätte ihm am liebsten noch ganz andere Dinge an den Kopf geworfen, hielt sich dann aber zurück. Wenn Harold herausfinden würde, daß er sie mit diesen Unverschämtheiten verletzen konnte, würde er das mit dem größten Vergnügen schamlos ausnutzen.
    Ohne ein weiteres Wort drehte Cathy ihm ihren Rücken zu und stieg hoheitsvoll die Treppen hinauf. Harolds hohes, dünnes Lachen folgte ihr, und sie mußte hart die Zähne zusammenbeißen. Die Stellung in der Gesellschaft  konnte ihr gestohlen bleiben. Sie schwor sich grimmig, daß sie bald aus diesem Haus ausziehen würde. Nicht mal für ihren geliebten Vater würde sie diesen Harold weiter ertragen!
    Als Martha mit dem Tablett für das Abendessen kam, war Cathy immer noch wütend. Die alte Frau war sehr überrascht über das ungewohnte Glitzern in den Augen ihres Sprößlings. Seitdem die >Anna Greer< überfallen worden war, hatte sie das Mädchen nicht mehr so angeregt gesehen. Es war ein gesundes Zeichen.
    Martha bereitete Cathys Bad vor und legte ihre Nachtsachen zurecht, während Cathy ihr Abendbrot zu sich nahm. Ausnahmsweise war sie einmal sehr hungrig, und es bereitete ihr keine Probleme, die gesamte Portion zartes Lammfleisch zu vertilgen. Das Baby gab ihr einen kleinen Tritt, als sie die Gabel beiseite legte, und Cathy legte lächelnd eine Hand auf ihren dicken Bauch.
    Martha half ihr beim Auskleiden und band ihre Haare hoch. Cathy kletterte in die Wanne und ließ sich mit Erstaunen in das parfümierte Wasser sinken. Sie selbst hatte den Duft nicht hineingetan. Cathy sah Martha fragend an.
    »Rosen sind ein guter, dezenter Duft«, sagte Martha und verteidigte sich energisch gegen Cathys unausgesprochene Frage. Cathy lächelte ihre Kinderfrau warm an.
    »Du hast heute sehr freizügig den Tee umgeschüttet, nicht wahr, Martha?« fragte sie weich, und in ihren Augen funkelte der Schalk.
    »Bestimmt nicht, Miß Cathy«, antwortete die Frau abwehrend und hielt einen Moment inne, denn sie war ge- rade dabei, das Bett zu machen. »Ich muß wohl ein wenig Arthritis haben. Meine Hände werden langsam ungeschickt.«
    »Lügen ist eine Sünde, Martha«, machte

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