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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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bedrohlich, als er Martha einschüchterte. Die Frau erstarrte zu Eis, und der Schrei erstarb in ihrer Kehle, als sie die Pistole sah, die an Cathys Schläfe gepreßt war.
    »Komm hier herüber.«
    Martha starrte ihn mit wachsendem Schrecken an.
    »Sie sind... der Pirat!« stieß sie voller Angst hervor. Sie wurde so weiß wie Papier und schien jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen.
    »Ich sagte, komm her!« Jons Stimme klang wie ein Peitschenschlag, obwohl sie leise war. Martha gehorchte unsicher und bewegte sich wie eine Marionette. Cathy traf den ängstlichen Blick ihrer Kinderfrau. Sei ruhig, flehte sie tonlos. Mach, was er sagt. Er ist verrückt geworden.
    Als Martha in greifbare Nähe kam, hielt Jon Cathy weiter mit einem Arm fest, damit sie nicht weglaufen konnte. Die Pistole war jetzt direkt auf Martha gerichtet. Sie bewegte sich nicht, während er den Gürtel aus dem Bademantel der Frau zog. Dann legte er das Band in einer Schlaufe um ihren Hals und drehte sie so, daß sie mit dem Rücken vor ihm stand. Er befestigte das Ende des Bands an seinem Gürtel. Cathy konnte nur benommen dastehen und darauf warten, was wohl als nächstes geschehen würde. Bis jetzt hatte er noch keiner von ihnen ein Leid zugefügt. Wenn sie . gehorsam waren, würde seine Wachsamkeit vielleicht soweit nachlassen, daß sie eine Gelegenheit bekamen, zu entwischen. Martha hatte weder gesprochen noch sich bewegt, seit Jon sie umgedreht hatte.
    „Wenn ich es sage, werden wir ganz leise aus dem Haus gehen. Wenn eine von euch eine falsche Bewegung oder einen Laut macht, werde ich euch beide töten. Habt ihr das verstanden?«
    Cathy nickte in der Hoffnung, daß er ihre Kopfbewegung an seiner Brust spüren konnte. Sie glaubte ihm. Er war verrückt genug, genau das zu tun, was er gesagt hatte. Marthas Kopf bewegte sich in der gleichen, zustimmenden Geste. Cathy blickte wild um sich und versuchte, etwas zu finden, das ihn ablenken oder aufhalten konnte, bis ihnen jemand zu Hilfe käme. Da war nichts. »Bewegt euch!«
    Dieser Befehl donnerte wie ein Kanonenschuß neben Cathys Ohr. Martha machte einen unsicheren Schritt nach vom, und Jon stieß Cathy hinter ihr her. Sie stolperte über die Kleider, die am Boden verstreut waren, weil Jon sie aus dem Schrank gerissen hatte. Er fluchte fürchterlich und schleuderte sie mit einem Tritt aus dem Weg. Der Gedanke, daß diese stillen Zeugen ihrer Entführung dort lagen, beruhigte Cathy ein wenig. Ihr Vater würde begreifen, daß sie verschleppt worden waren, wenn er diese Spuren sah. Sie betete, daß er rechtzeitig kommen würde, um sie zu retten. Jon war eindeutig nicht gesund, und sie und Martha befanden sich hilflos in seinen Händen. Er konnte mit ihnen machen, was er wollte.

13. Kapitel
    Jons Kabine an Bord der >Margarita< war unverändert. Man hatte Martha und Cathy grob durch die Tür gestoßen und sie dann eingeschlossen. Sie hörten noch, wie sich der Schlüssel im Schloß herumdrehte. Die Kabine war stockdunkel und eisig kalt, aber Cathy kannte sich immer noch sehr gut darin aus. Sie zitterte ein wenig, weil es so kalt war, aber sie war erleichtert, von Jons dämonischer Gegenwart befreit zu sein. Frierend ging sie zum Tisch hinüber und zündete die Kerze darauf an. In ihrem Schein konnte sie sehen, daß auch Martha zitterte. Die alte Frau hatte ihre dicken Arme um ihren Körper geschlungen, und ihre Füße waren blau von dem Marsch durch den Schnee. Sie waren ohne Schuhe vom Haus zu der Kutsche gelaufen, die etwas weiter unten an der Straße auf sie gewartet hatte. Cathy nahm an, daß sie es der Tatsache, schwanger zu sein, zu verdanken hatte, daß Jon sie getragen hatte. Seine Arme hatten sich an ihrem Körper so gewohnt angefühlt, daß es ihr fast das Herz brach - nur mit einem Unterschied: er hatte sie berührt, als ob er sie haßte. Cathy war jetzt mehr denn je davon überzeugt, daß er verrückt geworden sein mußte.
    Marthas Zähne klapperten hörbar und Cathy rannte zu ihrer Kinderfrau hinüber und schloß sie fest in ihre Arme.
    »Oh, Miß Cathy«, murmelte sie gebrochen. »Meinen Sie, daß er uns etwas antun wird?«
    »Ich denke nicht, Martha«, verneinte Cathy, obwohl sie selbst beileibe nicht sicher war. Während sie sprach,  ging sie zum Bett und nahm zwei Decken. Die eine wickelte sie um Martha, die andere um sich selbst.
    »Wenn er vorgehabt hätte, uns einen Schaden zuzufügen, hätte er das bereits getan«, sagte Cathy und wollte damit nicht nur Martha überzeugen. Dann

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