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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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kniete sie sich vor den Kohleofen und tat ein paar kleine Holzstücke hinein, bevor sie ein Streichholz anzündete. Die Kohlen begannen eine Weile später zu glühen, und Cathy war sehr zufrieden mit sich.
    Marthas Augen waren geschlossen, und ihr Kopf war zurückgesunken, als sich Cathy ihr wieder zuwandte. Das Gesicht der Frau war weiß und teigig. Cathy fürchtete, daß alles, was sie bis jetzt ertragen mußten, viel schlimmer für die alte Frau als für sie selbst war. Martha kannte Jon schließlich überhaupt nicht. Vielleicht hatte sie eine Art Herzanfall bekommen vor Schreck. Schwerfällig erhob sich Cathy, denn das Gewicht des sieben Monate alten Kindes machte ihr sehr zu schaffen. Sie ging zu Martha hinüber.
    »Warum legst du dich nicht hin, Martha?« fragte sie sanft. »Das Bett ist ganz bequem. Ich garantiere es.«
    Cathy lächelte bei diesen Worten und hoffte, die Angst, die den Raum füllte, ein wenig vertreiben zu können. Martha öffnete die Augen und starrte das Bett an, als handele es sich um eine giftige Schnecke.
    »Ist das, wo... hat er Sie hierhergebracht, nachdem... mein armes, liebes Kind, du mußt zu Tode geängstigt gewesen sein. Ich wußte nicht...« Marthas Worte brachen ab und sie betrachtete Cathy mit liebevollem Mitleid. Cathy lächelte sie an.
    >Ja, das ist, wo...«, wiederholte sie schelmisch Marthas Worte in der Hoffnung, so ein wenig die Stimmung der alten Frau aufzuhellen. »Aber ich muß zugeben, daß ich zu dieser Zeit eher neugierig als verängstigt war. Ich  fragte mich, wie es wohl sein würde, weißt du. Jon war... anders... damals.«
    Sie biß sich nach diesen Worten auf die Unterlippe, und ihr Blick umwölkte sich. Martha ergriff ihre Hand.
    »Ist er verrückt geworden, Miß Cathy?« flüsterte die Frau. Cathy schloß ihre Augen. Das war es, was sie selbst auch befürchtete. Aber sie konnte das unmöglich zugeben, weil sich die alte Frau dann nur noch mehr aufregen würde. Sie erwiderte den Händedruck fest und wandte sich dann brüsk ab.
    »Komm«, sagte sie und vermied einfach eine direkte Antwort. »Laß uns zu Bett gehen. Ich bin vollkommen durchgefroren, und es nützt uns überhaupt nichts, wenn wir hier herumsitzen und uns den Kopf zerbrechen.«
    Gehorsam stand Martha auf und folgte Cathy zum Bett hinüber. Cathy drückte sie auf die Kissen und breitete die beiden Decken dann wieder über das Bett. Sie kroch zu Martha ins Bett, und die beiden kuschelten sich eng aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen.
    Cathy konnte es jetzt nicht mehr umgehen, an Jon zu denken. Seit dem strengen Befehl »Bewegt euch!« hatte er kein einziges Wort mehr gesagt - nicht einmal, als er ihr grob die Fesseln abgenommen hatte, während sie sich auf dem langen Weg zur Küste befanden. Offensichtlich war er gekommen, um ihr irgend etwas heimzuzahlen, was sie ihm wohl angetan haben mußte. Das war seinem ganzen Verhalten deutlich anzumerken. Aber was konnte es sein? Sicher konnte er nicht dermaßen wütend über die Heirat sein, zu der sie ihn gezwungen hatte! Nein, er war viel zu brutal und zu wütend, als daß es sich um so einen lächerlichen Grund handeln konnte. Aber, was hatte sie dann getan? Sie versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, welchen Schmerz sie ihm zugefügt haben könnte, aber sie fand nichts. Das bestätigte ihren ersten fürchterlichen Verdacht. Er war ganz einfach verrückt. Es war die einzig mögliche Erklärung.
    Cathy erzitterte und zog die Decken fester um ihren Körper. Die Vorstellung, hilflos in den Händen eines Wahnsinnigen zu sein, war extrem unangenehm. Was war mit ihm geschehen, das eine solche Veränderung hatte hervorrufen können? Vielleicht würde er irgendwann wieder zu Sinnen kommen. Oder vielleicht würde ihr Vater es schaffen, sie zu retten, bevor etwas noch Schrecklicheres passieren konnte. Cathy hoffte es aus ganzem Herzen. Die Erinnerung an Jons graue Augen, die wie ein wahres Höllenfeuer glühten, ließ sie vor Angst schwitzen.
    Es wurde ihr klar, daß die Chance einer Rettung von Sekunde zu Sekunde kleiner wurde. Über sich konnte sie das Flattern der Segel hören, als sie an den Masten hochgezogen wurden. Das plötzliche Schwanken des Schiffes unter ihr bedeutete, daß sie anfingen, sich auf die offene See zuzubewegen. Lieber Gott! Ihre Augen weiteten sich voller Schrecken. Dieses Mal würde es keine Rettung mehr geben! Der Mann, der sie geraubt hatte, war in den Augen des Gesetzes ihr Ehemann, und sie war ganz und gar seinem Willen

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