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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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»Ich habe immer wieder gehört, daß Piraten als gewalttätige, blutrünstige Leute gefürchtet sind!«
    »Und hat man dir nie gesagt, daß Stolz vor dem Fall kommt, meine Lady?« Seine Stimme war hart. »Ein einzi-ger Hieb mit der Peitsche auf der nackten Rückseite würde dich auf die Knie bringen. Du würdest um Gnade flehen!«
    »Aber dann würdest du dich um dein Vergnügen bringen, nicht wahr, Kapitän?« Cathy lächelte triumphierend und wußte, daß sie an diesem Punkt getroffen hatte. Er würde sie nicht peitschen, aus dem einfachen Grund, daß er dann nicht mehr mit ihr schlafen konnte. Die Selbstsüchtigkeit und die Lust dieses Rohlings waren ihr Schutz.
    »Würde ich?« Er lächelte langsam. »Wenn man dich auspeitschen würde, könnte das mein Liebesspiel nicht besonders beeinträchtigen. Für dich wäre es natürlich ein wenig schmerzhaft, aber Piraten sind an dem Komfort ihrer Gefangenen notorisch desinteressiert.«
    »Du...«, begann Cathy. Sie hielt jedoch inne, da Harry zu ihnen an die Reling trat. Jon sah ihn ungeduldig an, und Harry fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut.
    »Entschuldigen Sie, Kapitän, aber es ist Zeit, daß die Gefangenen für ihren täglichen Spaziergang an Deck gebracht werden. Soll ich mich darum kümmern?«
    »Ja«, antwortete Jon brüsk und drehte sich dann um.
    Cathy stand da und biß sich auf die Lippen, während sie auf seinen breiten Rücken sah. Nun würde man die, die ihr Unglück teilten, herbringen. Sie starrte die Gefangenen, die da taumelnd die Treppe zum Vorderdeck erklommen, nur an. Ihre Situation beschäftigte Cathy immer noch weitaus weniger als Jons Verhalten. Dann sah sie genauer hin. Alle drei blinzelten in das gleißend helle Sonnenlicht. Ihre Gesichter waren bleich und dünn, ihre Kleider dreckig und verknittert. Sie sahen aus, als hätten sie seit ihrer Gefangennahme keine ordentliche Mahlzeit und keine Wäsche mehr gehabt. Das war jetzt fast eine  Woche her. Cathys Mund formte ein kleines »Oh!« des schockierten Erstaunens. Selbst wenn sie ab und zu einen Gedanken an ihre Mitgefangenen verschwendet hätte, dann hätte sie angenommen, daß sie so ähnlich wie sie selbst untergebracht waren; mit dem einzigen Unterschied, daß sie mit niemandem das Bett teilen mußten. Jetzt sah sie ihren Fehler. Sie hatte - abgesehen von einem gewissen Detail - ein wesentlich besseres Schicksal als die anderen gehabt.
    Sie war jetzt wirklich entsetzt, daß Jon diese Leute so unmenschlich behandelt hatte.
    Mit hoch erhobenem Kopf und entschlossen gerafften Röcken fing sie an, vom Achterdeck herunterzusteigen. Jon rief sofort hinter ihr her, aber sie ignorierte ihn mit einer verächtlichen Kopfbewegung. Was konnte er ihr nach allem noch antun, das er nicht schon getan hatte? Die Erwähnung der Peitsche fiel ihr ein, aber sie ignorierte sie. Er würde schon merken, daß sie nicht so leicht klein beigab!
    »Ihre Hoheit?« Cathy hatte schnell das Deck überquert und stand nun an der Seite der Duchesse. Die alte Frau drehte ihren Kopf und lächelte dann ein wenig, als sie sah, von wem die Worte kamen. Doch ihr Gesicht blieb traurig.
    »Lady Catherine! Ich bin froh zu sehen, daß es Ihnen so gut geht. Ich hatte schon angefangen, mir Sorgen um Sie zu machen, als man Sie nicht zu uns brachte.«
    »Man hat ihr offensichtlich ein wärmeres Plätzchen angeboten«, sagte die Frau des Händlers schneidend und musterte Cathy von oben bis unten, als sei das Mädchen geradewegs vom Mond gekommen. Die Dame war jetzt nicht mehr ganz so fett wie zuvor. »Ich sehe, daß sie Ihnen wenigstens die Möglichkeit gegeben haben, Ihre Kleider zu wechseln, meine Lady. Nun, die
    Duchesse und ich haben eben nicht die gleichen Vorzüge wie Sie! «
    »Sie werden bitte die Freundlichkeit haben, still zu sein, meine Dame«, sagte die Duchesse mit der Autorität, zu der sie ihre hohe Stellung berechtigte. »Wenn Lady Catherine besser als wir dran war, war das sicher nicht ihr Fehler. Wenn sie nicht besser dran war, nun -dann war es auch nicht ihr Fehler. «
    Miß Grady drehte sich schmollend weg. Die Duchesse sah Cathy offen an. »Bist du schlecht behandelt worden? « fragte sie mit leiser Stimme.
    Cathy fühlte, wie ihre Wangen rot wurden, und sie antwortete so ruhig wie möglich: »Nein, Ihre Hoheit, nicht - nicht wirklich. «
    Im allgemeinen verachtete Cathy Lügen, aber gefühlsmäßig war ihr klar, daß ihre ganze Zukunft davon abhing: Niemand durfte wissen, was ihr tatsächlich

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