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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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zuerst dran ist, weißt du! «
    Cathy konnte sehen, daß Jons Rückenmuskeln sich unter dem dünnen Tuch anspannten. Sie blickte ihn ängstlich an. Er blickte mit hart zusammengebissenen Kinnladen auf die versammelten Männer. Zwei von ihnen waren hinübergegangen, um den Ausgang zu blockieren. Cathys Hand krallte sich instinktiv um Jons harten Oberarm. Er reagierte nicht, aber die anderen im Raum bemerkten es und waren amüsiert.
    »Das Weibsbild ist auf jeden Fall heiß auf dich, Kapitän. Warum nimmst du sie nicht gleich hier? Wir würden alle gerne Zusehen!«
    »Das ist eine verdammt gute Idee, Kapitän«, sagte Billy. »Dann können wir auch sicher sein, daß du nicht mit dem Besitz, der uns allen gehört, einfach verschwindest. Wenn ihr etwas Abgeschiedenheit braucht, bin ich sicher, daß Big Jim die Freundlichkeit haben wird, ein wenig hinter seiner Bar hervorzukommen.«
    Der Genannte nickte zustimmend. Die Männer begannen, an ihren Messern herumzufingern und grinsten. Jon blickte sie einen Moment lang an. Er war jetzt wie ein Tiger vor dem Sprung. Aber dann hielt er sich zurück und sagte: »Mit einer Frau wie dieser könnte ich im Dreck schlafen und würde immer noch meinen, es wären die weichsten Federn.«
    Die Männer kicherten. Jon schwang herum und zog Cathy in seine Arme. Sein Rücken schützte sie vor den Blicken der Männer. Er beugte sich nieder, um lustvoll ihren Hals zu küssen und flüsterte dabei etwas in ihr Ohr. »Wenn ich >jetzt< sage, rennst du so schnell du kannst. Ungefähr einen halben Kilometer westlich von hier gibt es ein Polizeirevier. Sag ihnen, wer du bist und was passiert ist. Sie werden dich sicher zu deinem Vater zurückbringen.«
    Cathys Augen wurden schier endlos groß. Warum sollte er ihr jetzt dabei helfen, von ihm wegzukommen? Dachte er daran, daß er nicht mehr lange genug leben würde, um sich an ihr zu freuen?
    »Was ist mit dir?« flüsterte sie unruhig.
    »Du machst dir Sorgen um mich, kleine Katze?« In seinen Mundwinkeln spielte ein geisterhaft spöttisches Grinsen. »Keine Angst. Ich kümmere mich schon eine ganze Weile um mich selbst. Jetzt aber genug der  Rede. Mach es einfach so, wie ich gesagt habe, verstanden? «
    Cathy blickte ihn voller Verwunderung an. Was sie in seinen tiefen, grauen Augen sah, ließ all ihren Ärger dahinschmelzen, der sich in ihr angesammelt hatte, seitdem er sie zum ersten Mal genommen hatte.
    »Ja, Jon«, flüsterte sie.
    »Gut, mein Mädchen«, murmelte er zurück in ihr Ohr. Dann zog er sie an sich und ihre Lippen fanden sich in einem innigen Kuß - sehr zum Vergnügen der gaffenden Zuschauer.
    Cathy öffnete sich unendlich ohne irgendeinen Vorbehalt. Ihre Arme waren fest um seinen Hals geschlungen. Als er sie plötzlich losließ, dachte sie, man hätte ihr genausogut das Leben nehmen können.
    »Jetzt! « schrie er, fuhr herum und holte zu einem Schlag gegen die Wachen an der Tür aus. Der eine fiel zu Boden, und Cathy hatte gerade genug Platz, um durch die Tür nach draußen zu entwischen. Ihr letzter kurzer Blick auf Jon zeigte ihn unter einem Hagel von Fäusten. Der Rest der Männer hatte ihn wütend umzingelt.
    Cathy floh die Straße herunter, weil sie von einigen Männern, die ihre Flucht inzwischen bemerkt hatten, verfolgt wurde. Sie waren außer sich vor Wut und schrien laut hinter ihr her. Der scharfe Schuß aus einer Pistole knallte hinter ihr wie ein Peitschenschlag. Sie rannte schneller als je zuvor in ihrem Leben, und ihre Lungen hatten schwer zu kämpfen. Aber sie lief nicht nach Westen zu der Polizeistation. Sie rannte zur >Margarita<, um Hilfe zu holen.

6. Kapitel
    »Er hat sehr viel Glück, daß er noch am Leben ist«, brummte Doktor Sandoz und trat von Jons Bett zurück. Seine Augen wanderten prüfend über den bewußtlosen Körper, der im Kerzenlicht der Kabine so weiß wie eine Leiche war. »Wenn er nicht so ein kräftiger Mann wäre, hätte ihn der Blutverlust bereits getötet. Im Moment ist er sehr schwach und hat hohe Temperatur. Wir können ihn immer noch verlieren. «
    Cathy biß sich fest auf die zitternden Lippen. Jon durfte nicht sterben. Er durfte einfach nicht! Besonders nicht, seitdem er sie vor den Konsequenzen ihrer eigenen Dickköpfigkeit gerettet hatte! Sie würde sich das nie verzeihen! O Gott, warum war sie nur so dumm gewesen, in eine fremde Stadt zu fliehen, in der sie keine Freunde hatte? Sie hatte gewußt, daß er hinter ihr her kommen würde, und diesen Gedanken irgendwie insgeheim genossen.

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