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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Nachmittag im August begleitete ich sie dann einmal zum Friseur. Sie ging zweimal in der Woche dorthin, und gewöhnlich hing ich einfach draußen rum, bis sie wieder herauskam. Diesmal, es gab eigentlich gar keinen Grund dafür, ging ich ein wenig herum und sah, wie sie aus dem Hintereingang wieder herauskam. Ich folgte ihr natürlich. Sie ging zu einem kleinen Haus, das von der Straße zurücklag. Ich wußte nicht, was ich denken sollte, als sie dort hineinging. In meiner Unschuld nahm ich an, daß sie einen anderen Friseur besuchte, oder vielleicht einen Hutmacher. Nach einer Weile siegte meine Neugier, und ich ging zu dem Haus, um durch die Fenster zu sehen. Meine liebe Stiefmutter lag so nackt wie ein neugeborenes Baby auf dem Fußboden in der Bibliothek und schlief mit einem Mann, den ich nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte.«
    »Hast du deinem Vater davon erzählt?« fragte Cathy, die eher fasziniert als schockiert war.
    »Natürlich nicht. Er würde es mir auch nicht geglaubt haben, denn er liebte sie und hielt sie für die beste Frau der Welt.«
    »Was hast du dann gemacht?«
    »Ich packte meine paar Sachen zusammen und ging in dieser Nacht fort. Wenn ich dort geblieben wäre, hätte ich sie vielleicht umgebracht.« Jons Stimme war immer noch sehr ruhig und sanft, aber Cathy konnte trotzdem einen kleinen, bitteren Beiklang darin hören, der von der Desillusionierung herrührte. Sie legte tröstend ihre Hand auf seine Brust. Er feixte sie an.
    »Spar dir dein Mitleid, Süße. Ich weiß heute, daß mir die Schlampe sogar einen Dienst erwiesen hat, auch wenn ich es damals ganz anders empfunden habe. Ich war nie wieder so jung und naiv.«
    »Und - hast du dich dann bald wieder in jemand anderen verliebt?« Cathys Stimme war sehr freundlich und auch ein wenig sehnsüchtig. Jon sah sie an.
    »Nicht auf die gleiche Weise. Meine anderen Geliebten waren alle von der Art, für die du noch zu jung bist«, neckte er sie, und Cathy zwinkerte zurück. Sie war froh, daß die Bitterkeit aus seinem Gesicht verschwunden war.
    »Ich würde dich auch fragen, ob du jemals geliebt hast«, witzelte er, »aber du bist ja noch ein Kind. Du hattest keine Zeit dafür.« »O doch!« protestierte Cathy beleidigt. Als sie jedoch seinen scharfen Blick auf sich gerichtet sah, fügte sie hastig hinzu: »Nun, ich hatte eine Menge Verehrer.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, antwortete er trocken, während seine Augen auf ihrer gewinnenden Schönheit ruhten. »Und sie brachten dir Blumen und gaben dir Handküsse?«
    »Natürlich«, antwortete Cathy würdevoll.
    »Das war aber auch alles, was sie taten«, fügte Jon atemlos hinzu.
    »Woher willst du das wissen« Cathy sah ihn verspielt an und hoffte, ihn auf diese Weise zu neuer Eifersucht zu provozieren. Aber er grinste nur.
    »Das war schon klar, als ich dich das erste Mal küßte. Dich hat noch nie ein Mann berührt.«
    »Glaub, was du willst«, sagte Cathy beleidigt.
    »Das ist eine Tatsache.« Jon kniff sie spielerisch in die Nase. »Ich habe mit genügend Frauen geschlafen, um zu wissen, ob eine Erfahrung hat oder nicht. Du hattest überhaupt keine.«
    Cathy bekam rote Ohren vor Empörung. Sie starrte ihn vorwurfsvoll an. »Das klingt ja, als sei ich nur eine in einer endlos langen Kette.« Obwohl sie versuchte, natürlich zu sprechen, klang ihre Stimme verkrampft.
    Jon sah sie genau an. Sie klang so, als sei sie verletzt, und das hatte er nicht gewollt.
    »Eifersüchtig?« neckte er sie, um sie abzulenken.
    »Überhaupt nicht«, antwortete Cathy kühl. »Ich würde sicher niemals wegen dir eifersüchtig sein.«
    »Gut. Ich hasse nämlich eifersüchtige Frauen«, sagte Jon erfreut. Er lachte sie an und rollte sich über sie.
    »Genug Gerede«, murmelte er und drückte sie auf die weiche Matratze. »Ich bin sehr hungrig, aber nicht auf einen gefüllten Teller.«
    Als Cathy zwei Stunden später die Kabine verließ, schlief Jon immer noch tief und fest. Das war also aus ihrem Plan, sein Herz zu gewinnen, indem sie ihm ihren Körper verweigerte, geworden, dachte sie bedauernd. Er mußte sie nicht einmal zwingen. Seine männlichen Zärtlichkeiten hatten ihren Körper sofort erregt. Tja, dachte sie achselzuckend, wenigstens war es ein Genuß gewesen, zu verlieren.
    Die Sonne ging unter, und der Himmel war mit rosa-und lavendelfarbenen Wolken übersät. Der Sonnenuntergang war so atemberaubend schön, daß Cathy an die Reling trat, um ihn länger anzusehen. Das Deck war bis auf den

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