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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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wachhabenden Offizier vollkommen leer, und die Stille wurde nur von dem Knarren der Masten und den hin und her schlagenden Segeln unterbrochen. Cathy stand einfach an die Reling gelehnt und genoß den Frieden der hereinbrechenden Dunkelheit. Sie dachte an nichts, nicht einmal an Jon.
    »Ich sehe, daß er mit dir umgehen kann«, sagte eine feste Stimme hinter ihr. Cathy seufzte tief, denn sie wußte schon, wer es war, noch bevor sie sich umdrehte. Harry natürlich! Sie wünschte sich wirklich, er würde langsam seine Zuneigung zu ihr aufgeben. Er bildete sich seine Liebe zu ihr nur ein, und das wurde langsam wirklich ermüdend.
    »Guten Abend, Harry«, sagte sie kühl und ignorierte seine höhnische Bemerkung einfach.
    »Guten Abend, Harry«, äffte er ihren wohlerzogenen Ton ärgerlich nach. »Ich nehme doch an, daß dies nicht der Ton ist, in dem du Jon begrüßt.«
    »Du bist ja auch nicht Jon«, machte Cathy ihn mit schneidender Stimme aufmerksam. Sie raffte ihre Röcke zusammen und wollte an ihm Vorbeigehen, aber er hielt sie am Arm fest. Cathy blickte tadelnd auf seine Hand hinunter und forderte auf diese Weise, ohne ein Wort zu sagen, daß er sie losließ.
    »Laß mich los, Harry«, befahl sie ihm schließlich grimmig- Sie hoffte sehr, daß sie nicht um Hilfe rufen mußte. Nach Jons Fragerei am Tag zuvor bedurfte es nicht viel, um seinen Verdacht aufs neue zu erregen. Wenn dieser Dummkopf sie dazu zwang, irgend etwas zu unternehmen, um ihn loszuwerden, dann würde Jon sicher davon hören.
    »Noch nicht.« Seine Stimme war tief, und er sah sie mit einem beinahe schamhaften Begehren an. »Ich will mich dafür entschuldigen, daß ich mich vor kurzem dir gegenüber so schlecht benommen habe. Ich - ich kann mir nicht helfen. Du bist so wunderschön, und ich liebe dich doch so sehr. Allein der Gedanke daran, wie du in seinen Armen liegst, treibt mich zum Wahnsinn.«
    »Ich nehme deine Entschuldigung an, Harry«, sagte Cathy. Sie hielt es für besser, den letzten Teil seiner Rede einfach zu ignorieren. »Ich muß jetzt wirklich gehen. Es wird schon dunkel.«
    »O Gott, du hörst mir nicht einmal zu, nicht wahr?« brach es wild aus Harry heraus. »Nun, vielleicht hörst du mir jetzt zu!«
    Bevor Cathy wußte, was ihr geschah, hatte er seine Arme um sie geschlungen und sie an sich gerissen. Cathy versuchte, sich loszumachen, aber er war zu stark. Er war zwar nicht so groß und muskulös wie Jon, aber er war wild entschlossen, sie zu küssen. Sie gab ihren Widerstand auf und hoffte, ihn durch ihre Unbeteiligtheit davon zu überzeugen, daß es hoffnungslos war. Warte nur, dachte Cathy wütend und biß ihre Zähne fest zusammen, während seine verlangende Zunge sie belästigte. Wenn du mich losläßt, werde ich dich grün und blau schlagen, du dummer Narr!
    Cathys Augen waren weit aufgerissen und voller Ekel, während Harrys Lippen und Hände sie berührten. Als sie über Harrys Schulter sah, wurden ihre Augen noch größer. Keine zwei Meter entfernt stand Jon auf seine neue Krücke gestützt. Cathy sah voller Schrecken zu, wie die Röte in sein Gesicht stieg und seine Augen sich mit Wut füllten, als sie die ihren trafen. Er war voller mörderischer Wut.

9. Kapitel
    Jon glaubte, daß ihn seine Wut zerreißen würde. >Diese verdammte, kleine Hure!< dachte er rasend. Er hatte angefangen zu glauben, daß sie anders war, süß und unschuldig. Er hatte sogar gedacht, daß er ihr mittlerweile etwas bedeutete. »Narr!« verfluchte er sich selbst. Er hätte wissen müssen, daß alle Frauen gleich sind. Wie ein liebestrunkener Hohlkopf hatte er es diesem hübschen Gesicht erlaubt, ihn an der Nase herumzuführen. Es trieb ihn zur Weißglut, wenn er daran dachte, welche atemlosen Zärtlichkeiten ihm diese kleine Nutte gerade noch zugeflüstert hatte, während sie bereits vorhatte, danach heimlich einen anderen Mann zu treffen. So nicht, schwor er sich grimmig. Er würde sie mit seinen bloßen Händen zerlegen. Und was Harry betraf... Jon lächelte wild. Es würde ihm wirklich ein Vergnügen sein! Cathys erschrecktes Rütteln an Harrys Schultern zeigte schließlich Wirkung. Er ließ sie los, starrte in ihr weißes Gesicht und wollte anfangen zu sprechen. Aber ihr Blick ließ ihn herumfahren. O Gott! Jon! Er sah wütender aus, als Harry ihn jemals zuvor gesehen hatte. Sein dunkles Gesicht war rot angelaufen, und der Muskel unter seinem Kiefer sprang unbeherrscht hin und her. Seine grauen Augen blickten Harry wie der Tod selbst an.

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